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Eigene Fragestellung<br />

Die Frage, was Programme leisten sollen, die zur Behandlung von Kindern mit<br />

Aufmerksamkeitsstörungen entwickelt wurden, lässt sich nicht einfach beantworten, da sie<br />

unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Einige Interventionsmaßnahmen verfolgen explizit<br />

das Ziel die Kernsymptomatik von Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen zu reduzieren<br />

oder zu beseitigen. Andere versuchen sowohl dieses Ziel zu erreichen aber auch z.B. die<br />

Interaktion innerhalb der Familie zu verbessern. Für manche Therapieprogramme sind Kinder<br />

mit hyperkinetischen Störungen nur Teil der anvisierten Zielgruppe.<br />

Um eine bessere Vergleichbarkeit der untersuchten Programme für die durchgeführten<br />

Studien zu erreichen, wurden ausschließlich außerschulische Therapiemaßnahmen<br />

ausgewählt, und hier vornehmlich solche Trainings, die überwiegend zur Behandlung von<br />

Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen entwickelt wurden und in Deutschland nach<br />

Einschätzung des Autors eine weite Verbreitung gefunden haben.<br />

Bei der Auswahl der Programme wurde darauf geachtet, dass sie kindgerecht gestaltet sind,<br />

damit die Kinder bei der Intervention gern mitmachen. Dies wirkt sich günstig auf die<br />

Therapiemotivation aus. Durch die Evaluation sollen neben einer Verbesserung in<br />

Teilmerkmalen der Aufmerksamkeit (Testdiagnostik), diese Verbesserungen auch den<br />

relevanten Bezugspersonen auffallen, d.h. in Fremdeinschätzungen durch Eltern und Lehrer<br />

sollten die Kinder nach dem Training in Aktivitäten des täglichen Lebens weniger auffällig<br />

beurteilt werden. Die Effekte müssen also eine gewisse „Alltagstauglichkeit“ aufweisen.<br />

Darüber hinaus sollen die erzielten Effekte stabil sein, d.h. das, was die Kinder in den<br />

Trainings erlernt haben, sollen sie dauerhaft anwenden und nicht nach kurzer Zeit in ihre alten<br />

Strategien (sofern Strategien überhaupt eingesetzt wurden) zurückfallen. Die Stabilität der<br />

Effekte konnte in dem hier durchgeführten Design jedoch nicht überprüft werden (s.u.).<br />

Im Folgenden werden die verschiedenen Trainings und die dazu publizierten<br />

Wirksamkeitsstudien beschrieben.<br />

3.1 Das Training nach Lauth und Schlottke<br />

3.1.1 Aufbau und Ziele<br />

Das Training liegt seit 1993 in publizierter Form vor. Lauth und Schlottke (1997)<br />

verstehen Aufmerksamkeit als zielgerichtetes und stetiges Verhalten. Sie ist demnach keine<br />

vorhandene Fähigkeit, sondern wird durch eine Abfolge von Handlungen (z.B. Aufgabe<br />

verstehen – relevante Informationen erkennen – Lösungsmöglichkeiten entdecken – ständige<br />

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