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Theoretischer Hintergrund<br />

Zusammenhang von Verhalten und dessen Konsequenzen bewusst sind, sollten von den<br />

Eltern externe Stimuli, Grenzen und Konsequenzen so eingesetzt werden, dass sie Störungen<br />

in der Verhaltensregulation vermindern (Barkley, 1997, 1998; Döpfner, Frölich & Lehmkuhl,<br />

2000).<br />

Neben der effektiven Beeinflussung von kindlichen Verhaltensweisen werden ein<br />

positiveres Familienklima sowie eine verbesserte Eltern-Kind-Interaktion angestrebt. In der<br />

Regel finden wöchentliche Sitzungen statt. Der Umfang dieser Trainings liegt meistens bei<br />

sechs bis zwölf Wochen (Barkley, 1998). Den Eltern wird aufgetragen, die in den Sitzungen<br />

erarbeiteten Inhalte zwischen den Sitzungen im Sinne von Hausaufgaben einzusetzen.<br />

Dadurch soll ein Transfer auf den häuslichen Alltag erreicht werden. Durch Leitfäden und<br />

Arbeitspapieren wird dies unterstützt.<br />

Als einer der ersten hat Barkley (1987, 1997) ein zehnstufiges Elterntraining speziell<br />

zur Behandlung Hyperkinetischer und Oppositioneller Störungen entwickelt. Es ist von vielen<br />

Forschern in Evaluationsstudien ähnlich oder abgewandelt angewendet worden und war<br />

Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterer Programme, u.a. auch für das in dieser Arbeit<br />

untersuchte Programm THOP von Döpfner, Schürmann und Frölich (1998).<br />

Die vorliegenden Studien, in denen die Effektivität von Elterntrainings überprüft<br />

wurde, konnten Reduktionen oppositioneller und aggressiver Verhaltensweisen belegen. Die<br />

Kernsymptomatik ließ sich allerdings durch den Einsatz von Kontingenzmanagement nur<br />

geringfügig beeinflussen (Anastopoulos, Shelton, DuPaul & Guevremont, 1993; Dubey,<br />

O’Leary & Kaufman, 1983; Erhardt & Baker, 1990; Horn, Ialongo, Greenberg, Packard &<br />

Smith-Winberry, 1990; Pisterman et al., 1989).<br />

In einigen Studien konnte auch eine positive Beeinflussung elterlichen Stresses, der<br />

Wahrnehmung des Kindes durch die Eltern und ihrer Problemlöse- und<br />

Erziehungskompetenzen sowie eine Verbesserung des Wissens über lerntheoretische<br />

Zusammenhänge nachgewiesen werden (Anastopoulos et al., 1993; Pisterman et al., 1989). In<br />

der Metaanalyse von Saile (1996) wird für die Elterntrainings bei hyperkinetischen Kindern<br />

insgesamt eine mittlere Effektstärke von d = 0.49 angegeben.<br />

Durch die Verbindung mit anderen Methoden können die Effekte noch gesteigert<br />

werden. So konnten Horn et al. (1990) z.B. die Überlegenheit einer Kombination von<br />

Elterntraining und Selbstinstruktionstraining gegenüber beiden unimodalen<br />

Behandlungsformen bei der Verminderung hyperkinetischen Verhaltens in der Familie<br />

belegen. Wenn Eltern und Kinder gemeinsam in die Therapie einbezogen werden, ist es<br />

möglich, deren Sichtweisen miteinander abzugleichen und dort anzusetzen, wo in der Familie<br />

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