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Theoretischer Hintergrund<br />

Westhoff und Hagemeister (2001, S. 523) definieren Konzentrationstests wie folgt:<br />

Die Leistung eines hirngesunden Probanden (X) erzielt durch (mündliche oder<br />

manuelle) Reaktion auf mehr oder weniger einfache (Bilder alltäglicher Gegenstände;<br />

abstrakte Zeichen; Zahlen, Buchstaben, andere) Reize, die er klar und eindeutig<br />

wahrnehmen kann und auf die er eine einfach zu erinnernde Regel anzuwenden hat,<br />

indem er absichtsvoll Teilhandlungen so schnell wie möglich bei (sehr niedriger bis<br />

sehr hoher) Geübtheit in der Ausübung dieses Tests korrekt koordiniert in eine (sehr<br />

niedrige bis sehr hohe) Geschwindigkeit konzentrierten Handelns und einen (sehr<br />

niedrigen bis sehr hohen) Anteil an Konzentrationsfehlern.<br />

Das Konzentrationsvermögen eines Kindes kann durch verschiedene Aspekte<br />

beeinflusst werden (vgl. Westhoff & Hagemeister, 2001): (1) Wahrnehmung, (2) Gedächtnis<br />

(z.B. Erinnerungseffekte), (3) Lernen, (4) Lösen von Problemen, (5) Motivation, (6)<br />

Strategiebildung und (7) Geübtheit (z.B. Retesteffekte).<br />

Durch Wiederholungsmessungen kommt es zu Temposteigerungen (vgl. z.B.<br />

Brickenkamp, 1994; Düker & Lienert, 1965), die bei der Bewertung der Testergebnisse der<br />

wiederholten Messung entsprechend berücksichtigt werden müssen. Westhoff und<br />

Hagemeister (2001) konnten einen Übungstransfer sogar in ein anderes Medium nachweisen<br />

(also Verbesserung in PC-Tests nachdem Papier-Bleistift-Aufgaben geübt wurden). Sie<br />

fanden diese Verbesserung aber nur für die Tempo- nicht für die Sorgfaltsleistung.<br />

Die in Konzentrationstests gestellten Aufgaben sollten den Kindern vertraut sein,<br />

damit durch die Überprüfung nicht z.B. Vorerfahrenheit statt Konzentrationsfähigkeit<br />

gemessen wird. Es muss sichergestellt sein, dass die Kinder die Aufgabe des Tests gut<br />

verstanden haben.<br />

Als Maße für die Konzentration sind solche der Bearbeitungsgeschwindigkeit (speed)<br />

zu betrachten und solche der Lösungsgüte, also der Fehlerrate (power). Soll ein Kind nur auf<br />

einen bestimmten Reiz antworten, so spricht man von „simple reaction“. Muss das Kind<br />

zwischen mehreren Alternativen auswählen, spricht man von „choice reaction“.<br />

Neben den mittleren Reaktionsgeschwindigkeiten und der Fehlerrate interessiert<br />

außerdem die Streuung der Reaktionen, d.h. wie variabel oder gleichförmig ein Kind<br />

gearbeitet hat. Ein gleichförmiges Muster spricht für regelmäßige Antworten und für eine<br />

Fähigkeit die Konzentration dauerhaft zu steuern ohne dass diese Schwankungen unterliegt.<br />

Der Verlauf in manchen Konzentrationstests vermag Auskunft darüber zu geben, wie ein<br />

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