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Theoretischer Hintergrund<br />

Der Einsatz und die Wirksamkeit weiterer Maßnahmen werden häufig erst durch die<br />

medikamentöse Behandlung ermöglicht bzw. gesteigert, weil sie dem Kind hilft<br />

angemessener auf die Umwelt zu achten und zu reagieren.<br />

2.5.2 Kognitiv-behaviorale Verfahren<br />

Kognitiv-behaviorale Verfahren werden als Therapiemethoden oder als Trainings bezeichnet.<br />

In der Literatur ist der Begriff Training schlecht definiert. Nach Klauer (2001) läßt sich der<br />

Begriff wie folgt fassen: „Training ist eine wiederholt ausgeführte Tätigkeit, die die<br />

Ausführung der Tätigkeit faktisch verbessert, oder sie ist eine Handlung, die darauf<br />

ausgerichtet ist, die Fertigkeit oder Fähigkeit zur Ausübung der Tätigkeit zu verbessern.“<br />

Selbstinstruktions- und Selbstmanagementmethoden gehören zu den kognitiven<br />

Verfahren, mit denen versucht wird Defizite in den Bereichen der Selbstregulation und<br />

exekutiver Funktionen positiv zu beeinflussen. Weitere Techniken, die hier einzuordnen sind,<br />

sind Ärgerkontrolltrainings, Selbstverstärkungslernen, Problemlösetrainings, soziale<br />

Kompetenztrainings und Modelllernen (Döpfner, Schürmann & Frölich, 1998).<br />

Im Rahmen von Selbstinstruktionstrainings sollen die Kinder handlungsanleitendes<br />

„Zu-sich-selbst-sprechen“ erlernen, welches sie in die Lage versetzen soll, bei Problemen<br />

innezuhalten und reflektiert Lösungen zu entwickeln. Das Kind erfährt am Modell des<br />

Therapeuten, wie man mit Problemen umgehen kann. Der Therapeut demonstriert und<br />

verbalisiert die für eine angemessene Aufgabenbearbeitung notwendigen Problemlöseschritte:<br />

Problem erkennen, verschiedene Lösungen überlegen und abwägen, Erproben einer Lösung,<br />

Ergebniskontrolle und Fehlerkorrektur sowie sich selbst bestätigen bei Erfolg. In ihrer<br />

klassischen Arbeit von 1971 konnten Meichenbaum und Goodman mit Hilfe der Instruktion<br />

bei Lernenden das Ziel erreichen, während einer Aufgabenlösung zu sich selbst zu sprechen.<br />

Hierbei werden die Kinder dazu angehalten zunächst laut zu sprechen und nach und nach zum<br />

stummen Verbalisieren (internal speech) überzugehen. Dieses Verfahren ist bei einem<br />

impulsiven, unüberlegten Problemlösestil erfolgsversprechend.<br />

Als umfangreichstes Training im deutschsprachigen Raum, welches auf dem<br />

Selbstinstruktionsansatz aufbaut, kann das Training von Lauth und Schlottke (1997)<br />

eingestuft werden. Dieses Training wurde im Rahmen dieser Studie mit einer Reihe von<br />

Kindern durchgeführt. Die Grundzüge des Trainings sowie deren<br />

Wirksamkeitsuntersuchungen werden in den Kapiteln 3.1.1 und 3.1.2 dargestellt.<br />

Die Arbeitsgruppe um Lauth kommt in eigenen Studien zu einer positiven<br />

Wirksamkeitseinschätzung ihres Trainings (s.u., Kap. 3.1.2). Die positiven Ergebnisse des<br />

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