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Diskussion<br />

signifikant aus, jedoch scheint dies eher ein Problem der Stichprobengröße zu sein. Die<br />

Familien der Wartegruppe haben ebenso wie die Familien der beiden Trainingsgruppen nach<br />

der Vortestung ein Feedback über die Diagnose sowie einige Empfehlungen bekommen.<br />

Diese Psychoedukation umfasste in der Regel die Erläuterung eines Erklärungsmodells über<br />

Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung, eine Aufklärung über therapeutische<br />

Behandlungsmöglichkeiten, elementare Hilfen zur Strukturierung von Abläufen (z.B.<br />

Leitfaden für Hausaufgabenprobleme), Vorschläge für Übungen und Spiele, die das<br />

Konzentrationsvermögen der Kinder fördern sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten, wie im<br />

Rahmen von Alltagstätigkeiten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsverhalten geübt werden<br />

kann. Häufig wurden darüber hinaus den Eltern Buchempfehlungen gegeben. Somit haben<br />

auch bei den Familien der Wartegruppe therapeutische Interventionen stattgefunden. Es ist<br />

nicht auszuschließen, dass sich die Eltern nach diesen Informationen in eigener Regie noch<br />

weitere Hilfen bzw. Informationen geholt haben. 4 der 16 Familien haben zwischen der Vorund<br />

Nachtestung sogar noch eine zusätzliche Beratung erhalten.<br />

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt im Hinblick auf die Wartegruppe könnte der<br />

jeweilige Messzeitpunkt sein. Eltern suchen in der Regel dann eine Beratungsstelle auf, wenn<br />

sich eine krisenhafte Zuspitzung zu Hause oder in der Schule ergeben hat. Unter dem Einfluss<br />

einer solchen angespannten Stresssituation könnten die Vortestwerte entsprechend hoch<br />

ausgefallen sein, so dass das wahre Störungsausmaß vielleicht überschätzt wurde. Der<br />

Nachtestzeitpunkt wurde in der Wartegruppe zufällig gewählt, und es ist denkbar, dass zu<br />

jener Zeit in der Familie gerade keine großen Probleme herrschten, und die Testscores<br />

deshalb so gering ausfielen. Interessant wäre zu untersuchen, ob in einer Follow-up-Erhebung<br />

nach einigen Monaten bei den Kindern der Wartegruppe noch immer derart positive<br />

Ergebnisse festgestellt werden können.<br />

Mit der zweiten Hypothese sollte überprüft werden, ob es durch das Training zu<br />

positiven Veränderungen auf der Ebene der kognitiven Verhaltenshemmung kommt. Es sollte<br />

überprüft werden, ob die trainierten Kinder vorherrschende Handlungsimpulse besser<br />

unterdrücken und Interferenzen besser kontrollieren können. Sowohl beim Go/Nogo als auch<br />

beim Subtest Inkompatibilität spielt die Unterdrückung irrelevanter Reize eine wesentliche<br />

Rolle. Hier wird einer der Interaktionskontraste signifikant. Die trainierten Kinder vermögen<br />

es nach dem Training besser Handlungsinterferenzen (hier beim Inkompatibilitätstest der<br />

TAP) zu unterdrücken.<br />

Eine graphische Veranschaulichung des Ergebnisses gibt die Abbildung 4.<br />

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