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Theoretischer Hintergrund<br />

Interventionsmaßnahme erlernen soll. Vom Begriff Kompetenz lässt sich der Begriff<br />

Performanz abgrenzen. Performanz ist die tatsächliche aktuelle Anstrengungsbereitschaft und<br />

die erbrachte Leistung, die eine Person in einer bestimmten Situation (z.B. bei einem<br />

Leistungstest) zeigt. Kompetenz ist das, was eine Person grundsätzlich zur Verfügung hat.<br />

Das Konstrukt Performanz ist dem Konstrukt Kompetenz untergeordnet. Letzteres ist der<br />

Person dauerhaft verfügbar. Zeigt ein Proband in einer Testsituation eine Leistung nicht, so<br />

heißt das nicht, das er den Test überhaupt nicht bewältigen kann, sondern zunächst einmal,<br />

dass er ihn in der jetzigen Situation nicht bewältigt. Eine Leistungserfassung über<br />

Verhaltensbeobachtung (z.B. im Unterricht) oder über Ratingverfahren kann ggf. valider sein.<br />

Hager und Hasselhorn (2000, S. 51) halten folgende Nachweise für<br />

Interventionsverfahren für notwenig:<br />

• Zeitlicher Transfer bzw. zeitliche Generalisierung,<br />

• Anforderungstransfer bzw. -generalisierung und<br />

• Situationstransfer bzw. -generalisierung.<br />

Grundsätzlich sind es eher die langfristigen Veränderungen, die man sich von<br />

Interventionen erhofft. Jedoch sollte man hinsichtlich der Effektdauer eines Trainings keine<br />

übertriebenen Erwartungen hegen. Werden die erworbenen Kompetenzen nicht weiterhin<br />

eingeübt, werden die Effekte verblassen. Hier kann eine Analogie zu Sportlern hergestellt<br />

werden, bei denen ebenfalls eingeübte Bewegungsabläufe (z.B. bei einem Hochspringer) nicht<br />

mehr so sicher durchgeführt werden können, wenn er die spezifischen Bewegungsabläufe<br />

nicht weitertrainiert (Belmont & Butterfield, 1977).<br />

Überprüft werden sollten die erworbenen Kompetenzen nicht durch Aufgaben, die<br />

sehr nahe an den Inhalten sind. Eine verbesserte Leistung bei Testaufgaben, die bereits<br />

während der Intervention permanent trainiert worden sind, ist nicht verwunderlich, sondern<br />

trivial.<br />

Bei komplexen Verhaltensweisen sollte zwischen Nah- und Fernzielen differenziert<br />

werden. Für manche Probanden ist es hilfreich, komplexes Verhalten in Verhaltensketten<br />

aufzuspalten, um das Gesamtziel erreichen zu können. Für die Evaluation könnte dies<br />

bedeuten, dass manche Kinder sich erst nach und nach in der Erreichung von Teilzielen<br />

verbessern. Eine alleinige Bewertung des Endergebnisses in einem Test wird der Leistung des<br />

Kindes dann möglicherweise nicht gerecht.<br />

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