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Diskussion<br />

Die Überprüfung der Hypothese 3.2, nach der das THOP als Gruppenprogramm zu<br />

einer Verminderung von oppositionellen und aggressiven Verhaltensweisen führt, wurde<br />

anhand von Fremdbeurteilungsmaßen vorgenommen. Es ist explizites Ziel des THOP<br />

oppositionelles und aggressives Verhalten zu verändern, weshalb hier eine Verbesserung<br />

erwartet wurde.<br />

Im Elternurteil verbesserten sich oppositionelle und aggressive Verhaltensweisen im<br />

Mittel um sechs T-Wert-Punkte (Externalisierende Verhaltensweisen). Im Lehrerurteil sind<br />

die Verbesserungen schwächer, weisen aber tendenziell in die gleiche Richtung, konnten<br />

jedoch zufallskritisch nicht abgesichert werden. Das Item des Interaktionsfragebogens („Mein<br />

Kind hielt/hält sich an Familienregeln“) belegt eine deutliche Verbesserung und kann im<br />

weiteren Sinne als Hinweis für die Bewährung der Hypothese gewertet werden, da es häufig<br />

aggressive Verhaltensweisen sind, die die Eltern als Verletzung von Familienregeln beklagen.<br />

Die in dem THOP als Gruppentherapieverfahren nachgewiesenen positiven Effekte bei der<br />

Verminderung oppositioneller Verhaltensweisen sind ermutigend. Bereits Barkley (1990) und<br />

Forehand und McMahon (1981) konnten in diesem Bereich positive Effekte nachweisen. Die<br />

verbesserte Kenntnis bei den Eltern führt zwar noch nicht zwingend dazu, dass sich auch<br />

Verhaltensverbesserungen bei den Kindern hinsichtlich der Kernsymptomatik einstellen, es ist<br />

aber zu erwarten, dass die Eltern insgesamt entspannter mit ihrem Kind umgehen, wenn sie<br />

sich weniger hilflos fühlen. Neben der positiveren Wahrnehmung ihres Kindes erleben Eltern,<br />

die an einem Training teilgenommen haben, weniger Stress, haben ein besseres<br />

Selbstwertgefühl und weniger Eheprobleme (Anastopoulos, Shelton, DuPaul & Guevremont,<br />

1993).<br />

Mit der dritten Hypothese zu dieser Studie (PH 3.3) wurde postuliert, dass das THOP<br />

als Gruppenprogramm zu einer Verminderung emotionaler Beeinträchtigungen führt. Im<br />

Elternurteil verbessern sich die THOP-Kinder um sechs T-Wertpunkte, im Lehrerurteil um<br />

3,5 T-Wertpunkte, in letzterem erreichte der Interaktionseffekt fast Signifikanzniveau, weil<br />

sich die Wartekinder hier leicht verschlechtern. Aus den beiden Fragebogenwerten konnte<br />

deshalb nur tendenziell Bestätigung für die PH 3.3 gefunden werden. Verbesserungen lassen<br />

sich jedoch aus dem Interaktionsfragebogen ableiten, der eine Abnahme der Belastung beim<br />

Kind anzeigt.<br />

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