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Ergebnisse<br />
Für die nominalskalierten Merkmale Medikation, sozialer Status, klinische Diagnose<br />
und Geschlecht wurde zur Überprüfung der Verteilung ein Chi-Quadrat-Test über relative<br />
Häufigkeiten und für die intervallskalierten Merkmale Alter und Intelligenz ein zweiseitiger<br />
Zweistichproben-t-Test für unabhängige Stichproben durchgeführt.<br />
Bei der Überprüfung der potentiellen Störfaktoren Alter, Diagnose,<br />
Medikamenteneinnahme, sozialer Status der Eltern und Intelligenz wurde in keiner der<br />
Variablen ein systematischer Effekt nachgewiesen. Die Gruppen unterscheiden sich in diesen<br />
Variablen nicht bedeutsam voneinander.<br />
5.1.3 Veränderungen innerhalb der Versuchsgruppen<br />
Nach Hager (2000) sind Vergleiche innerhalb der Gruppen eine notwendige<br />
Voraussetzung für die Interpretierbarkeit der Vergleiche zwischen den Gruppen. Signifikante<br />
Unterschiede zwischen den Gruppen können nicht zwingend als Beleg für die Wirksamkeit<br />
eines Programms gewertet werden, da sie auch dann auftreten können, wenn Veränderungen<br />
innerhalb der Gruppen nicht vorhersagekonform ausfallen oder nicht die erwarteten<br />
Verbesserungen auftreten. Für die Veränderungen innerhalb der Gruppen wurden jeweils<br />
einseitige t-Tests für abhängige Stichproben berechnet, da erwartet wurde, dass es vom Vorzum<br />
Nachtest zu einer Verbesserung kommt. Variablen, für die diese Berechnung zu einem<br />
statistisch signifikanten Ergebnis führte, sind in der Tabelle Anhang A-1 hervorgehoben.<br />
Es wird deutlich, dass sich in der Wartegruppe signifikante Verbesserungen auf fast<br />
allen Variablen der psychometrischen Aufmerksamkeitstests zeigen, jedoch nur bei einer<br />
Variablen der Fremdeinschätzungen (Kennwert im Bereich Impulsivität im Lehrerurteil). Im<br />
Wartezeitraum haben sich im Mittel also keine Verbesserungen in alltagsbezogenen<br />
Verhaltensweisen eingestellt. Die Verbesserungen bei den psychometrischen Verfahren<br />
stellen in diesem Fall Reifungs- und Retest-Effekte dar.<br />
In der Lauth- und Schlottke-Gruppe (LS-Gruppe) zeigen sich bei 20 der 35 Variablen<br />
signifikante Veränderungen. Hierunter fallen ebenso wie in der Wartegruppe fast alle<br />
Kriterien der psychometrischen Verfahren. In der LS-Gruppe fällt außerdem der<br />
Nachsprechwert im Mottiertest höher aus. Hinsichtlich der Fremdbeurteilungen lassen sich<br />
mehr Veränderungen im Eltern- als im Lehrerurteil feststellen. Nach Angabe der Eltern haben<br />
sich Verbesserungen sowohl im Aufmerksamkeitsverhalten als auch in Bezug auf die<br />
motorische Unruhe und externale Verhaltensauffälligkeiten im Alltag ergeben. Im<br />
Lehrerurteil des FBB-HKS haben sich nur die Werte für den Bereich Hyperaktivität der LS-<br />
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