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Eigene Fragestellung<br />
Mit dem Baustein „Vermittlung sozialer Kompetenzen“ wird versucht die<br />
Selbststeuerungsfähigkeit des Kindes zu erhöhen, die Wahrnehmung und Verarbeitung<br />
sozialer Informationen zu verbessern, die Verfügbarkeit sozialer Fertigkeiten zu erreichen und<br />
das Selbstvertrauen zu erhöhen.<br />
Die Therapiebausteine bestehen aus einzelnen Trainingseinheiten (Basistraining: 13<br />
Einheiten; Strategietraining: 12 Einheiten). Es ist vorgesehen, dass die Einheiten adaptiv<br />
durchlaufen werden, d.h. zu einer neuen, komplexeren Einheit wird erst übergegangen, wenn<br />
das Zielverhalten der vorhergehenden Sitzungen von dem Kind übernommen wurde. Die<br />
einzelnen Trainingseinheiten weisen dabei eine identische Struktur auf (einleitende<br />
Bemerkungen und Feststellung der jeweiligen Sitzungsziele; Modelldemonstration oder<br />
gemeinsame Ableitung förderlicher Vorgehensweisen; Übungen der Kinder zur Umsetzung<br />
des angestrebten Vorgehens; spielerischer Ausklang, in dem die Sitzungsinhalte nochmals auf<br />
spielerische Weise aufgegriffen werden, ggf. Entspannungsübungen).<br />
Neben der Elternanleitung wird außerdem eine Zusammenarbeit mit Lehrern<br />
angestrebt. In der Elternanleitung wird zunächst über die Diagnose<br />
Aufmerksamkeitsstörungen (Besonderheiten der Kinder, Bedingungsfaktoren und<br />
Auswirkungen) und die Therapie (Ziele, Vorgehen) informiert, um die Zusammenarbeit und<br />
die Akzeptanz der Intervention zu fördern und damit die Übertragung der Trainingsinhalte auf<br />
das Alltagsverhalten der Kinder zu ermöglichen. Die Eltern sollen überdies Fähigkeiten<br />
erwerben, mit denen sie ihre Kinder im Alltag unterstützen können (z.B. durch veränderte<br />
Erziehungsmaßnahmen oder alternative Interpretationen konfliktreiche Situationen anders zu<br />
gestalten). Die jeweiligen Inhalte der Elternanleitungen sind an den Stand der gerade mit den<br />
Kindern durchgeführten Therapie orientiert. Die Zusammenarbeit mit den Lehrern zielt auf<br />
ein angemessenes Störungsverständnis und die Unterstützung der therapeutischen<br />
Bemühungen sowie der Kinder im Schulalltag ab. Günstig ist es eine Unterstützung der<br />
Therapie durch den Lehrer (z.B. durch besondere Zuwendung bei erwünschtem Verhalten des<br />
Schülers) sowie auch eine Verbesserung der Lernfähigkeit des Kindes anzustreben, in dem<br />
„prozessorientierte Hilfen“ gegeben werden (z.B. Modelldemonstrationen).<br />
Laut Programmautoren ist es möglich, das Trainingsprogramm als Einzel- und<br />
Gruppentraining durchzuführen. Das Training in der Gruppe hat nach Meinung von Lauth<br />
und Schlottke (1997) den Vorteil, alltagsnähere Therapiebedingungen zu schaffen und soziale<br />
Lernprozesse des Kindes zu ermöglichen. In einer Gruppe sollten jedoch nur maximal drei<br />
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