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Diskussion
Als Fazit zu diesem Programm kann festgestellt werden, dass durch das THOP als
Gruppenprogramm insbesondere das Interaktionsverhalten innerhalb der Familie verbessert
werden kann, die Kinder weniger oppositionell und aggressiv reagieren und die Eltern sich
bei der Durchführung von Erziehungsmaßnahmen kompetenter fühlen. Die Kernsymptomatik
ließ sich durch das Gruppenprogramm aber nur geringfügig verbessern. Sowohl Eltern als
auch Kinder werden nach Einschätzung der Eltern nach dem Training psychisch als weniger
stark belastet erlebt.
6.1.4 Isolierte Evaluation des Marburger Konzentrationstrainings (Studie 4)
Ein wichtiger Aspekt bei Trainingsmaßnahmen ist die Dauer der Durchführung
(Trainingsumfang bzw. -dauer) und der Fortführung der erlernten Maßnahmen nach dem
Training. Ein Programm sollte solange fortgesetzt werden, bis die erlernten Inhalte
verinnerlicht sind. Hier gilt es natürlich Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwägen. Je
kürzer das Training ist, desto günstiger ist die Maßnahme, aber desto fraglicher ist
möglicherweise auch der Erfolg der Bemühungen.
Um neben den umfangreicheren Programmen von Lauth und Schlottke (1997),
welches auf der Methode der Selbstinstruktion aufbaut, sowie dem THOP ein sehr viel
kürzeres auf seine Wirksamkeit zu untersuchen, wurde in dieser Studie die Wirksamkeit des
Marburger Konzentrationstrainings bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen untersucht. In
der Praxis der Versorgung von Kindern mit Hyperkinetischen Störungen in Deutschland gibt
es ein großes Missverhältnis von Kindern, bei denen die Diagnose einer Hyperkinetischen
Störung gestellt wird, und der Möglichkeit diese Kinder nach Diagnosestellung
psychotherapeutisch zu behandeln. Häufig werden langwierige Einzeltherapien oder
aufwändige Therapien mit kleinen Gruppen durchgeführt.
Auch wenn Krowatschek nicht den Anspruch formuliert, dass das Marburger
Konzentrationstraining explizit für Kinder mit der klinischen Diagnose einer
Aufmerksamkeitsstörung als Zielgruppe konzipiert ist, hat es in Deutschland dennoch eine
große Verbreitung gefunden. Mit dieser Studie wurde eine Überprüfung vorgenommen. Die
Ergebnisse werden im Folgenden anhand der aufgestellten Hypothesen diskutiert.
Mit der Psychologischen Hypothese (PH 4.1) sollte überprüft werden, ob durch das
Marburger Konzentrationstraining bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen eine
verbesserte Konzentrationsleistung erzielt wird, wenn es im Rahmen eines Gruppentrainings
in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis durchgeführt wird.
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