02.06.2013 Aufrufe

Öffnen - eDiss

Öffnen - eDiss

Öffnen - eDiss

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Theoretischer Hintergrund<br />

alten Erklärungsmustern abgeglichen werden und neue Informationsstrukturen gebildet<br />

werden. Neben einer gut strukturierten Wissensbasis benötigen Problemlöser auch ein gut<br />

funktionierendes kognitives Verarbeitungssystem.<br />

2.2 Symptomatik, Epidemiologie und Verlauf hyperkinetischer Störungen<br />

2.2.1 Kernsymptomatik<br />

Ein durchgehendes Muster von Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität<br />

wird heute als das Hauptmerkmal Hyperkinetischer Störungen gesehen, welches im Vergleich<br />

zu Kindern gleichen Entwicklungsstandes häufiger und stärker auftritt (Döpfner, Schürmann<br />

& Frölich, 1998).<br />

Die Unaufmerksamkeit bzw. Störung der Aufmerksamkeit zeigt sich vor allem darin,<br />

dass Aufgaben frühzeitig abgebrochen und somit nicht beendet werden. Dies tritt vor allem<br />

bei Beschäftigungen auf, die fremdbestimmt sind und die einen kognitiven Einsatz verlangen<br />

(Döpfner, 2000). Barkley (2002) weist darauf hin, dass es Kindern mit ADHS besonders<br />

schwer fällt, die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, und die<br />

Konzentrationsfähigkeit eines Zehnjährigen mit ADHS mit der eines siebenjährigen Kindes<br />

ohne ADHS vergleichbar wäre. Lauth und Schlottke (1997) beschreiben eine mangelhafte<br />

Aufmerksamkeitsorientierung und schlechte Zielgerichtetheit des Verhaltens. Diese wirkt sich<br />

auf die Fähigkeit aus, Aufgaben zu organisieren und bei der Lösung das Ziel im Auge zu<br />

behalten. Oft „verlieren sie den Faden“ und brechen eine begonnene Tätigkeit ab, weil neue<br />

Reize sie ablenken. Kindern mit ADHS fällt es nicht schwerer, Informationen zu filtern, d.h.<br />

wesentliche von unwesentlichen Dingen zu unterscheiden. Es fehlt ihnen jedoch an Ausdauer,<br />

dies über einen längeren Zeitraum zu tun (vgl. Barkley, 2002). Die Kinder verlieren schnell<br />

das Interesse, brechen Aufgaben vorzeitig ab und wechseln wiederholt von einer Tätigkeit zu<br />

einer anderen (Döpfner, Frölich & Lehmkuhl, 2000). Dies passiert insbesondere bei<br />

Tätigkeiten, die längerfristig geistige Anstrengung erfordern und nur geringen<br />

Verstärkungswert haben (wie z.B. Hausaufgaben).<br />

Hyperaktives Verhalten bezeichnet eine exzessive motorische Unruhe mit mangelhaft<br />

regulierten, überschießenden und desorganisierten Bewegungen (Döpfner, Frölich &<br />

Lehmkuhl, 2000). Das Kind hat Schwierigkeiten ruhig zu spielen, klettert und läuft häufig<br />

herum, redet viel und verhält sich „wie aufgezogen“. Besonders deutlich zeigt sich dieses<br />

Verhalten in Situationen, die ein hohes Maß an Verhaltenskontrolle verlangen (Grosse &<br />

Skrodzki, 2001).<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!