02.06.2013 Aufrufe

Öffnen - eDiss

Öffnen - eDiss

Öffnen - eDiss

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung<br />

1. Einleitung<br />

Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität bei Kindern führen bei den<br />

Betroffenen, deren Angehörigen und Lehrern 1 häufig zu großen Belastungen. Neben<br />

Fachleuten, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, findet es auch in den Medien häufig<br />

Beachtung. In Beiträgen von Zeitschriften wie der Spiegel („Kinder mit Knacks“, Blech &<br />

Thimm, 2002) oder der Stern („Die Not der kleinen Nervensägen“, Rohde, 2002) wird über<br />

Kinder berichtet, die sich nicht gut konzentrieren können und die mit ihrer Unruhe ihrem<br />

Umfeld viel Kummer bereiten. Nicht selten führen die Auffälligkeiten dazu, dass die Kinder<br />

zudem von ihren Alterskameraden abgelehnt werden. Bei einem extremen Ausmaß dieses<br />

Verhaltens spricht man vom Hyperkinetischen Syndrom, einer Hyperkinetischen Störung<br />

bzw. dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS).<br />

Hyperkinetische Störungen nach ICD-10 (Dilling, Mombour & Schmidt, 1991) bzw.<br />

Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen (engl. Attention-Deficit Hyperactivity<br />

Disorder: ADHD) nach DSM-IV (Saß, Wittchen & Zaudig, 1996) gehören zusammen mit<br />

oppositionellen Verhaltensstörungen zu den häufigsten Vorstellungsanlässen in kinder- und<br />

jugendpsychiatrischen Einrichtungen (Döpfner, Schürmann & Frölich, 1998; Pitzer &<br />

Schmidt, 1999). Die Symptome können situationsabhängig unterschiedlich stark ausgeprägt<br />

sein sowie kombiniert oder einzeln auftreten. Hyperkinetische Störungen äußern sich in der<br />

Regel in Beeinträchtigungen mehrerer Funktions- und Lebensbereiche, da neben der<br />

Grundproblematik häufig auch kognitive, emotionale, soziale sowie schulische<br />

Auffälligkeiten bestehen.<br />

Entgegen der Annahme einer spontanen Remission der hyperkinetischen Problematik<br />

mit zunehmenden Alter sind Hyperkinetische Störungen als ein chronisches, oft bis ins<br />

Erwachsenenalter persistierendes Störungsbild zu betrachten, das ein erhebliches<br />

Entwicklungsrisiko für die betroffenen Kinder darstellt. Daraus entsteht neben dem Bedarf<br />

nach einer validen Diagnostik die Notwendigkeit nach effektiver Beratung und Behandlung,<br />

um den Betroffenen helfen zu können. Im Hinblick auf eine stetige Verbesserung<br />

therapeutischer Angebote und die Entwicklung multimodaler Therapieprogramme werden<br />

zunehmend auch im Zusammenhang mit der Behandlung kinder- und jugendpsychiatrischer<br />

Störungen Wirksamkeitsüberprüfungen von Interventionsmaßnahmen gefordert. Döpfner<br />

1<br />

Um der besseren Lesbarkeit willen wird in der vorliegenden Arbeit auf die Verwendung zusätzlich weiblicher<br />

Personenbezeichnungen verzichtet. Die männliche Form ist jedoch durchweg geschlechtsneutral zu verstehen.<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!