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Eigene Fragestellung<br />
PH 5.2: Das Training nach Lauth und Schlottke führt in gleichem Maße zu einer<br />
Reduzierung der Symptomatik wie das Marburger Konzentrationstraining.<br />
Da sowohl mit dem Training nach Lauth und Schlottke als auch dem Marburger<br />
Konzentrationstraining insbesondere das Aufmerksamkeitsverhalten trainiert wird, sollte<br />
diese Interventionsformen dem THOP in diesem Bereich überlegen sein. Es lässt sich deshalb<br />
folgende Überlegenheitshypothese formulieren:<br />
PH 5.3: Das Training nach Lauth und Schlottke sowie das Marburger<br />
Konzentrationstraining führen zu einer stärkeren Verminderung von<br />
Aufmerksamkeitsproblemen als das THOP als Gruppenprogramm.<br />
Da das THOP als familienzentrierte Intervention einen umfassenderen therapeutischen<br />
Ansatz darstellt und kognitiven Verfahren insgesamt eine geringere Wirksamkeit als<br />
behavioralen Verfahren bescheinigt wird (vgl. Saile, 1996), kann angenommen werden, dass<br />
das THOP einem Training, das den Ansatz von Lauth und Schlottke (1997) sowie dem<br />
Marburger Konzentrationstraining zugrunde legt, in bestimmten Bereichen überlegen ist. Dies<br />
sollte sich insbesondere bei hyperaktiven und impulsiven Verhaltensweisen sowie bei den<br />
externalisierenden Störungen zeigen.<br />
Entsprechend der Psychologischen Hypothese 3.2 sollen die Programme auch<br />
hinsichtlich ihrer Wirkung auf oppositionelle und aggressive Verhaltensweisen beurteilt<br />
werden. Während im THOP diese Verhaltenprobleme neben den Beeinträchtigungen, die die<br />
Hyperkinetische Störung ausmachten, ebenfalls explizit Gegenstand der Interventionen sein<br />
können, werden ihnen in den Elternsitzungen des Trainings nach Lauth und Schlottke sowie<br />
dem Marburger Konzentrationstraining nur verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit<br />
gewidmet. Da sich gerade Elterntrainings besonders gut eignen, solche externalisierenden<br />
Verhaltensauffälligkeiten zu vermindern (Kazdin, 1997) wird erwartet, dass das THOP zu<br />
einer stärkeren Reduktion dieser Verhaltensauffälligkeiten führt. Aufgrund des<br />
Schwerpunktes, den das THOP im familiären Rahmen setzt, ist jedoch anzunehmen, dass sich<br />
die Überlegenheit des THOP nur im häuslichen Bereich zeigt, während in schulischen<br />
Situationen die Wirkungen des THOP nicht unbedingt größer als die des Trainings nach<br />
Lauth und Schlottke sowie des Marburger Konzentrationstrainings sein müssen, jedoch auch<br />
nicht geringer ausfallen sollten.<br />
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