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Diskussion<br />
Der Vergleich der Wirksamkeit des Basistrainings mit dem durch Komponenten des<br />
Strategietrainings erweiterten Basistrainings wird bei der vergleichenden Evaluation<br />
beschrieben.<br />
6.1.3 Isolierte Evaluation des THOP (Studie 3)<br />
Für das THOP konnten in der Durchführung als Einzeltherapie für hyperkinetisch<br />
auffällige Kinder im Rahmen der Kölner Multimodalen Therapiestudie (Döpfner &<br />
Lehmkuhl, 2002; Döpfner, Lehmkuhl & Schürmann, 1996) gute Erfolge verzeichnet werden.<br />
Da viele betroffene Kinder ihre hyperkinetischen Auffälligkeiten nur in der Gruppe zeigen,<br />
lag es nahe, dass das THOP auch in einer modifizierten Form als Gruppenprogramm effektiv<br />
sein könnte. Häufig werden kognitive Verfahren nicht im natürlichen Lebensumfeld des<br />
Kindes durchgeführt. Störungen des Sozialverhaltens zeigen sich im Einzelkontakt eines<br />
Kindes mit einem Erwachsenen evtl. überhaupt nicht und können dann in der Therapie auch<br />
nur schwerlich bearbeitet werden. Im Setting eines Gruppenkontextes hingegen treten diese<br />
Probleme im Sozialverhalten naturgemäß auf und können vom Therapeuten aufgegriffen<br />
werden.<br />
Mit dem Programm wurde versucht die Eltern-Kind-Interaktion zu verbessern und den<br />
Eltern für verschiedene umschriebene Problembereiche adäquate erzieherische Maßnahmen<br />
zu vermitteln. Gleichzeitig wurden die Kinder über die Geschichten des „Wackelpeters“ für<br />
die Schwierigkeiten in der Familie sensibilisiert sowie aufgefordert und unterstützt auf ihr<br />
eigenes Verhalten zu achten. Die mit den Eltern besprochenen Maßnahmen wurden auf jene<br />
abgestimmt, die mit den Kindern durchgeführt wurden.<br />
Die Bewertung der Wirksamkeit wird anhand der Psychologischen Hypothesen<br />
vorgenommen. Es wurde postuliert, dass das THOP in der Durchführung als<br />
Gruppenprogramm im Rahmen einer kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz zu einer<br />
Verminderung der Störungssymptomatik führt (PH 3.1).<br />
Beim Vergleich der Vor- mit den Nachtestwerten ist in 27 der 35 Abhängigen<br />
Variablen eine signifikante Verbesserung zu verzeichnen, bei der Wartegruppe gilt dies nur<br />
für 10 Variablen.<br />
Beim Vergleich der Veränderungen zwischen den beiden Gruppen wurden<br />
Verminderungen der Störungssymptomatik sowohl in der Wartegruppe als auch in der THOP-<br />
Gruppe festgestellt. Mit Ausnahme der Regelmäßigkeit, mit der die Wartegruppenkinder nach<br />
dem Training im Subtest Visuelles Scanning (kritische Trials) reagieren, fallen die anderen<br />
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