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Theoretischer Hintergrund<br />

Entstehungswege und Verläufe gekennzeichnet sind (vgl. Barkley, 1998; Fergusson,<br />

Horwood & Lynskey, 1993; Halperin et al., 1993). In einer Zwillingsstudie fanden sich<br />

Hinweise, dass Aufmerksamkeitsstörungen und die Hyperkinetische Störung des<br />

Sozialverhaltens eine ähnliche genetische Herkunft teilen (Thapar, Harrington & McGuffin,<br />

2001). Zwischen beiden Störungen bestehen Überlappungen zwischen 30% und 90%<br />

(Hinshaw, 1987), womit eine eindeutige Diagnose oft erschwert ist.<br />

10-25 % dieser Kinder weisen Teilleistungsstörungen auf (Döpfner, 2000). Sie<br />

wiederholen häufiger eine Klasse und werden vermehrt in Sonderschulen überwiesen<br />

(Faraone et al., 1993; Mannuzza & Klein, 2000). Überzufällig häufig werden auch<br />

umschriebene Entwicklungsstörungen der Sprache bei diesen Kindern festgestellt (ebd.).<br />

Hinzu kommen eine Reihe kognitiver Defizite, u.a. beim Problemlösen, dem Behalten<br />

komplexer verbaler und nonverbaler Informationen, der visuell-räumlichen Merkfähigkeit<br />

und der verbalen bzw. behavioralen Flüssigkeit (Barkley, 1997). Etwa die Hälfte aller Kinder<br />

mit einer Hyperkinetischen Störung hat deutliche Probleme in sozialen Beziehungen mit<br />

Gleichaltrigen, da sie sich anderen Kindern gegenüber oft penetrant, bestimmend und<br />

kritisierend verhalten (Guevremont & Dumas, 1994). Sie unterbrechen die Aktivitäten<br />

anderer, verletzen Regeln und zeigen oftmals wenig empathisches oder sogar aggressives<br />

Verhalten. Konflikte in der Familie sind ebenfalls häufig. Die Interaktionen zwischen Eltern<br />

und Kindern sind oft negativ, bestrafend und kontrollierend (Johnston, 1996; Saile, Röding &<br />

Friedrich-Löffler, 1999). Eine Vielzahl der Kinder mit Hyperkinetischen Störungen ist in<br />

Leistungssituationen mit wiederholtem Versagen konfrontiert oder stößt immer wieder auf<br />

Ablehnung in sozialen Situationen. Dies kann sowohl die Ausprägung von Angststörungen<br />

wie auch von affektiven Störungen begünstigen (vgl. Krowatschek, 2003).<br />

Etwa 25 % der Kinder, die die Kriterien für die Diagnose einer Hyperkinetischen<br />

Störung erfüllen, haben eine komorbide Angststörung. Affektive Störungen, v.a.Depressionen<br />

sind bei 10-40 % der Kinder mit hyperkinetischer Störung anzutreffen (Barkley, 1998;<br />

Döpfner, 2000).<br />

Bei etwa einem Drittel der Kinder mit HKS liegt eine komorbide Ticstörung vor.<br />

Kinder und Jugendliche mit Tourette-Störung weisen in 60-70 % der Fälle gleichzeitig eine<br />

Hyperkinetische Störung auf (Döpfner, 2000; Eisert, 1998). Ebenfalls gehäuft anzutreffen ist<br />

eine Enuresis.<br />

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