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Vom Wesen der menschlichen Freiheit. Einleitung ... - gesamtausgabe

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176 Kausalität und <strong>Freiheit</strong> als kosmologisches Problem<br />

rung die Frage, son<strong>der</strong>n nach dem, was den Grundcharakter<br />

des Vorhandenseins als eines Zusammenhangs ausmacht. Wie<br />

ist also die Erfahrung von Vorgängen möglich? Nur durch eine<br />

Regel <strong>der</strong> reinen Zeitbestimmung, die sich ausdrücken läßt als<br />

»Grundsatz <strong>der</strong> Zeitfolge nach dem Gesetze <strong>der</strong> Kausalität«.5<br />

Wenn demnach gezeigt wird, daß und wie Kausalität allein<br />

Erfahrung von Vorgängen ermöglicht, dann ist erwiesen, daß<br />

Kausalität zur Ermöglichung von Erfahrung überhaupt gehört,<br />

zu ihrem <strong>Wesen</strong>sbestand, d. h. das <strong>Wesen</strong> <strong>der</strong> Kausalität ist<br />

damit selbst ans Licht gebracht. Und auf das <strong>Wesen</strong> <strong>der</strong> Kausalität<br />

bzw. die kantische Bestimmung dieses <strong>Wesen</strong>s geht unsere<br />

Absicht.<br />

Es gilt also, den Grundsatz <strong>der</strong> Kausalität nicht allererst bekannt<br />

zu machen und zu entdecken, son<strong>der</strong>n in seinem <strong>Wesen</strong><br />

zu begründen und das heißt zugleich, sein <strong>Wesen</strong> zu bestimmen.<br />

Auch hier wie bei <strong>der</strong> ersten Analogie und hier noch mehr<br />

ist das Gesetz als solches bekannt und ständig angewandt, aber<br />

nicht wahrhaft begründet und damit das <strong>Wesen</strong> erkannt. Die<br />

Art <strong>der</strong> Erörterung dieses Grundsatzes im englischen Empirismus<br />

bei Hume wurde ein wesentlicher Anstoß für das kantische<br />

Philosophieren.<br />

Wir fragen erneut: Wie ist Erfahrung von Geschehendem als<br />

solchem, von objektiven Vorgängen möglich? Zunächst ist genauer<br />

zu sehen, was da erfahren wird. In solcher Erfahrung<br />

liegt Wahrnehmung von >BegebenheitenBegebenheit

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