13.07.2015 Aufrufe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

B. Pfingsten 1605 bis Pfingsten 1607Dieser Zeitraum bildet einen deutlichen Abschnitt zwar nur in der Seelenführungder Frau <strong>von</strong> Chantal, weil an seinem Anfang und an seinem Ende je eine Reiseder Baronin nach Savoyen steht, um Rechenschaft über ihre Seele zu geben undWeisungen zu empfangen; Pfingsten 1605 kann aber für <strong>die</strong> beiden anderenDamen als Anlaß zum Rückblick auf das erste Jahr der ge<strong>ist</strong>lichen Führung undzum Ausblick auf <strong>die</strong> kommende Entwicklung genommen werden.Johanna <strong>Franz</strong>iska <strong>von</strong> Chantal hat ihrem Seelenführer Rechenschaft über <strong>die</strong>Verfassung ihrer Seele gegeben, <strong>die</strong> auch in den vorausgehenden Briefen durchscheint:ihr ungestümes Streben, das durch ein Unvermögen des Ge<strong>ist</strong>es undhäufige Versuchungen gegen den Glauben erschwert wird. Ihrem Wunsch, <strong>die</strong>Welt zu verlassen, stehen vorerst ihre familiären Pflichten im Weg: vier unmündigeKinder, der greise Vater, der griesgrämige Schwiegervater, <strong>die</strong> Verwaltungzweier Güter. Daher erhält sie <strong>die</strong> Weisung, zunächst in ihrem Stand zu verbleiben,im „Kloster der Witwen“, dessen „Äbtissin“ <strong>die</strong> <strong>Gott</strong>esmutter <strong>ist</strong>.In der folgenden Zeit tritt immer deutlicher <strong>die</strong> innige Seelenfreundschaft zwischenbeiden Heiligen hervor, so in vertraulichen Mitteilungen des Bischofs übersein Innenleben, in der liebevollen Sorge der Baronin um seine Gesundheit. Dasfür Pfingsten 1606 geplante Treffen kommt wegen der Beanspruchung des Bischofsnicht zustande, der neue Termin an Pfingsten 1607 wird kurzfr<strong>ist</strong>ig festgesetzt.Dabei fällt eine wichtige Entscheidung für Frau <strong>von</strong> Chantal, aber auch für<strong>die</strong> weitere Entwicklung der ge<strong>ist</strong>lichen Freundschaft.Marie Brulart <strong>ist</strong> eine Frau voll guten Willens, den Weisungen des hl. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong><strong>Sales</strong> zu folgen. Obwohl sie eine gute Gattin und Mutter <strong>ist</strong>, schielt sie öfter nachdem Ordensleben und sieht im häuslichen Leben nicht genug auf das harmonischeZusammenleben. Sie hat auch Schwierigkeiten mit den Beichtvätern, für <strong>die</strong><strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> weise Ratschläge gibt.Die Äbtissin Bourgeois, in der ersten Zeit eifrig auf <strong>die</strong> Führung durch <strong>Franz</strong> <strong>von</strong><strong>Sales</strong> und auf <strong>die</strong> Reform ihrer Abtei bedacht und in beider Hinsicht <strong>von</strong> ihmreichlich beraten, besonders auch in ihrem langwierigen Leiden, befolgte leiderwesentliche Ratschläge nicht; sie gab nicht das unerläßliche Beispiel und warparteiisch in der Leitung der Schwestern. So kam <strong>die</strong> Reform der Abtei nichtvoran, ein für <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> sehr schmerzlicher Mißerfolg.Annecy 29. Mai 1605 (XIII,46f) an <strong>die</strong> Baronin <strong>von</strong> Chantal: der erste Briefnach der Aussprache, mit der Erklärung der seligsten Jungfrau als „Äbtissin“(DA 5,86f).109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!