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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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zurückhielte mit der Versicherung, daß es dem Papst nicht mißfalle, dannwäre ich in Verlegenheit, wie Sie denken können. Mit Rücksicht auf denProzeß, den ich beim Kronrat hatte, <strong>ist</strong> mir klar, daß es abgesehen <strong>von</strong>Ihrem Besten äußerst wichtig <strong>ist</strong>, da es Anlaß zum Verdacht der Zierereimeinerseits seinen und meinen Gegnern Vorteil verschaffen könnte.Herr de Charmoisy, der nach mir am me<strong>ist</strong>en meine Reise wünscht,<strong>ist</strong> bemüht, einen guten Ausweg aus <strong>die</strong>ser Schwierigkeit zu finden. Gewiß,wenn Se. Hoheit nicht kommt, vermag <strong>die</strong> Autorität des Papstesalles, denn ich würde seinen Auftrag erfüllen und nur schriftlich Urlaubnehmen. Wenn aber Se. Hoheit hier <strong>ist</strong>, werde ich Mühe haben, <strong>die</strong>Einwände zu entkräften, <strong>die</strong> man mir machen wird, und ich glaube nicht,daß ich es kann. Die Zeit <strong>ist</strong> jedoch kurz und läßt uns in wenigen Wochenam Anfang der Fastenzeit stehen. Dann wird es schwer sein, einenpassenden Prediger für Ihre Kanzel zu finden.Um <strong>die</strong> Wahrheit zu gestehen, ich bin bei <strong>die</strong>ser Sachlage in größterVerlegenheit und ich weiß mich nicht recht zu entscheiden, außer in demPunkt, daß ich überaus gern tun werde, was Sie mir sagen, es mag kommen,was muß. Mehr noch: Wenn ich jemals nach Paris zu Fastenpredigtengehe, dann wird es nur mit Rücksicht auf Sie geschehen, ob Sie nunden Auftrag der Kirche haben oder nicht.Ich versichere Ihnen, mein Herr, daß ich geschrieben habe, fast ohnezu wissen, was ich mache, so sehr verdrießt es mich, daß ich Ihnen nichtin voller Freiheit sagen kann: Ich komme. Entschuldigen Sie bitte meinenStil und glauben Sie, daß ich mit einem unwandelbaren und unsterblichenHerzen bin und sein werde Ihr sehr demütiger und sehr treuerDiener.Annecy, Januar/Februar 1613 (XV,344-346) an Bischof Fenouillet:Monseigneur, ich kann Ihnen nicht gebührend danken für <strong>die</strong> schönenGeschenke, <strong>die</strong> Sie mir zu schicken beliebten ...Aber welches Mißgeschick! Wie glücklich wäre ich gewesen, in <strong>die</strong>semJahr nach Paris zu gehen und dem Wunsch unseres großen Freundes zuentsprechen, um bei Ihnen und bei ihm <strong>die</strong> Früchte der ausgezeichnetenTröstung zu ernten, <strong>die</strong> ich haben kann. Ich beuge mich trotzdem derFügung der himmlischen Vorsehung, <strong>die</strong> mindestens zugelassen hat, daßmir wegen meiner Sünden <strong>die</strong>se Freude versagt blieb. Ich hoffe, <strong>die</strong>Reise nach Piemont, <strong>die</strong> ich für <strong>die</strong>ses Frühjahr plane, wird bei Sr. Hoheitso starkes Vertrauen zu meiner Einfalt bewirken, daß ich im kommendenJahr meine angemessene Freiheit haben werde.Besteigen Sie indessen <strong>die</strong> große Bühne, Monseigneur, folgen Sie<strong>Gott</strong>, wie Sie es tun, erwarten Sie jede Art guter Wirkungen und verwer-194

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