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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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Berner alle Gebiete zurückgeben sollten, <strong>die</strong> sie erobert hatten. Sie konntenaber nicht dazu gebracht werden, alles herauszugeben, was sie geraubthatten, noch dazu, was sie herauszugeben bereit waren, ohne eineungerechte Bedingung preiszugeben. Da man sich damals nicht mit denWaffen mit ihnen messen konnte, kam es dazu, daß der Herzog <strong>die</strong> vierBalleien Thonon, Ternier, Gaillard und Gex bekam, ... allerdings mit derBedingung, daß in ihnen <strong>die</strong> Ausübung der katholischen Religion nichteingeführt werde. Gewiß eine ungerechte Bedingung, mit der man sichaber abfand in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ...Vor einigen Jahren fielen wieder <strong>die</strong> Berner und Genfer im Vereinmit den <strong>Franz</strong>osen in <strong>die</strong>se Provinzen ein und brachen damit <strong>die</strong> früherenVerträge. Dieser Treuebruch kann geradezu glücklich und gelegengenannt werden, denn nun hat der Herzog <strong>die</strong> Gelegenheit der gebrochenenVertragstreue benützt, <strong>die</strong>se Völker zum ungebrochenen Glaubenzurückzuführen ... Als der Herzog <strong>die</strong> zwei Balleien Thonon undTernier besetzt hatte, wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Unter <strong>die</strong>senUmständen fühlte sich Karl-Emmanuel befreit <strong>von</strong> der schimpflichenBedingung jenes Vertrages und forderte unverzüglich den Bischof,meinen Vorgänger gesegneten Andenkens, auf, katholische Prediger zuentsenden, um <strong>die</strong> Bevölkerung zu bekehren. Er erklärte seinen festenWillen, daß <strong>die</strong> katholische Religion wiederhergestellt werde. Voll Freudeschickte der Bischof nach Ternier einen Dominikaner und einen Jesuiten,nach Thonon zwei Domherren, Louis de <strong>Sales</strong>, der jetzt Dompropst<strong>ist</strong>, und mich, damals Dompropst, heute Bischof, obwohl dessenunwürdig. Ich spreche also <strong>von</strong> etwas, was ich selbst gesehen habe ...Als wir in <strong>die</strong>ser Gegend eintrafen, bot sich uns überall ein traurigerAnblick. Wir hatten vor uns 64 Pfarreien, in denen außer den Beamtendes Herzogs, der immer nur Katholiken anstellte, bei einer Bevölkerung<strong>von</strong> vielen tausend Seelen keine hundert Katholiken waren. Die Kirchenwaren zum Teil zerstört, zum Teil ausgeplündert, nirgends ein Kreuz,nirgends ein Altar, alle Spuren des wahren Glaubens waren vernichtet.Überall sogenannte Min<strong>ist</strong>er, d. h. Lehrer der Häresie, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Familienverdarben, indem sie ihre Lehren aufdrängten und <strong>die</strong> Kanzeln aus Gewinnsuchtbestiegen. Die Berner, Genfer und ähnliche „Söhne des Verderbens“hielten durch ihre Sendboten <strong>die</strong> Bevölkerung durch Drohungenda<strong>von</strong> ab, unsere Predigten zu hören. Die Waffenruhe, sagten sie,<strong>ist</strong> kein echter Waffenstillstand, der Friede <strong>ist</strong> noch nicht geschlossen.Bald verjagen wir den Herzog und <strong>die</strong> Priester wieder mit Gewalt ...Unsere Priester trugen aber männlich ihre Sache voran und führten90

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