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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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III. Die ersten BischofsjahreDezember 1602 – Ostern 1604Der neue Bischof führt offiziell den Titel eines Fürstbischofs <strong>von</strong> Genf. Einerseiner Vorgänger, Pierre de la Baume, war jedoch vor den religiösen Kämpfen derReformation aus Genf geflohen und gab 1534 seine Residenz endgültig auf.Seine beiden Nachfolger erschienen überhaupt nicht in ihrer Diözese. AngeloGu<strong>ist</strong>iniani, 1568 zum Bischof <strong>von</strong> Genf ernannt, ließ sich in Annecy nieder,resignierte aber 1570 vor der Widerspenstigkeit des Domkapitels. Von 1579 bis1602 leitete Claude de Granier <strong>die</strong> Rest-Diözese und begann sie nach den Wirrender vorausgegangenen Jahrzehnte zu reorganisieren. Dabei, vor allem aber für <strong>die</strong>Wiedergewinnung ganzer Gebiete, <strong>ist</strong> <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> seine beste Stütze geworden;als Bischof setzt er deshalb <strong>die</strong> Bemühungen seines verehrten Vorgängersmit allem Eifer fort.An erster Stelle steht <strong>die</strong> Reorganisation des Klerus und der Seelsorge. Ihr <strong>die</strong>nt<strong>die</strong> alljährliche Diözesansynode, mehr noch das persönliche Beispiel des Bischofsauf der Kanzel, im Beichtstuhl und im Sprechzimmer; er hält auch selbst <strong>die</strong>Kinderkatechese und <strong>die</strong> Chr<strong>ist</strong>enlehre in Annecy, um sie dann in der ganzenDiözese einzuführen.Seine besondere Sorge gilt weiterhin den jüngst für <strong>die</strong> Kirche wiedergewonnenenGebieten. In Thonon plant er mit dem „Heiligen Haus“ ein ge<strong>ist</strong>iges Zentrum zurFestigung des Glaubens und der Ausstrahlung in <strong>die</strong> benachbarten protestantischenGebiete. Seine Pläne werden immer wieder durchkreuzt und durch <strong>die</strong>politischen Ereignisse behindert. Mit dem mißglückten Handstreich gegen Genf(<strong>die</strong> sogenannte Escalade) Ende 1602 hat der Herzog bewaffnete Einfälle derProtestanten provoziert, <strong>die</strong> zu Plünderungen, zur Zerstörung <strong>von</strong> Kirchen, zuAusschreitungen gegen Priester und Konvertiten, zur Bedrückung des Volkesdurch Besatzungen führen.In den überlieferten Briefen aus den ersten Bischofsjahren scheinen <strong>die</strong>se Bemühungenund Schwierigkeiten vielfach auf. Dazwischen stehen finanzielle Fragenseiner Familie und Anliegen <strong>von</strong> Freunden. Diese Briefe zeigen den jungen Bischofaber auch als Seelsorger, der Freunden und Ratsuchenden ge<strong>ist</strong>liche Weisunggibt.83

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