Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

geht es einerseits um die Rekatholisierungdieser Gebiete, andererseits umdie Rückgabe des kirchlichen Besitzes.20. Das „Interim“ (nach dem Anfangdes Dekretes Karls V.) sollte eine vorläufigeRegelung der Rechte von Katholikenund Protestanten bis zu einemallgemeinen Konzil bringen.21. Die lang umstrittene Bewerbungdes hl. Franz von Sales um die PfarreiPetit-Bornand wurde mit seiner Ernennungzum Bischof hinfällig.22. Franz von Sales spricht hier vonsich. Er war rechtlich seit 1595 Pfarrervon Corsier-Asnières; die Einkünftewaren aber in den Händen der Häretiker.23. Die schwere Krankheit des Bischofsde Granier ließ den Herzog anFranz von Sales als dessen Nachfolgerdenken. Das deutete der Nuntius in einemBrief vom 16. Juni 1597 (XI,441-443) an; darauf bezieht sich dieserBrief. Der Herzog nominierte Franz vonSales am 29. August 1597 als Koadjutormit dem Recht der Nachfolge.24. Hermann Lignaridus (Dürrholz)aus Westfalen wurde 1596 Theologieprofessorin Genf. Infolge von Meinungsverschiedenheitenmit GenferPrädikanten ging er 1598 nach Bern.Er kam unangemeldet nach Thonon,um sich mit den „Papisten“ zu messen.Von P. Chérubin in die Enge getrieben,brach er die Diskussion ab, gab die vomNotar beglaubigte Versicherung, er werdesie nach Ostern fortsetzen, erschienaber nie mehr.25. Thomas Pobel (1559-1619) wurde1578 zum Bischof von Saint-Paul-Trois-Chateau ernannt, konnte aberseine Diözese nie in Besitz nehmen, dadie Stadt in der Hand der Häretikerwar. Er resignierte 1585 und kam nacheinem längeren Aufenthalt in Rom nachSavoyen. Er war einer der Konsekratorendes hl. Franz von Sales.II. Vom Missionarzum Bischof1. Franz von Sales sollte erreichen,daß sich der Papst den Bestrebungenwidersetze, Genf in den Frieden vonVervins einzubeziehen.2. Louis de Sales (1564-1625), Cousinund Vertrauter des hl. Franz vonSales, war maßgebend beteiligt, ihm dieWürde des Dompropstes zu erwirken,begleitete ihn zum Beginn der Missionins Chablais. Das Examen, von demFranz von Sales hier spricht, ist dasBischofsexamen vor Clemens VIII. unddem Kardinalskollegium. Der Propsthatte vorher erklärt, wenn Gott seineErhebung zum Bischof nicht wolle,werde er ihn beim Examen versagen lassen.Wie glänzend er es bestand, berichtendie Biographen.3. Juvénal Ancina (1544-1604),Doktor der Philosophie und Medizin,wurde in Rom mit dem Oratorium bekannt,studierte unter Bellarmin Theologie,lehrte als Oratorianer in Rom undNeapel Theologie, wurde 1602 zum Bischofvon Saluzzo ernannt, 1604 vergiftet,1889 seliggesprochen. Er zähltzu den engen Freunden des hl. Franzvon Sales.4. Das Examen stand formell imWiderspruch zu dem Privileg, das dieBischöfe Savoyens von jedem Examenvor ihrer Ernennung befreite.5. Joseph Cambiano, Seigneur deRuffia, war Großprior und Schatzmeisterdes Ritterordens in Piemont. Er355