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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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Das Charakterbild des HeiligenIn den Ereignissen <strong>die</strong>ser Jahre und in den Briefen, <strong>die</strong> darauf Bezug nehmen,treten verschiedene Charakterzüge des hl. <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> zu Tage, <strong>die</strong> seine reifePersönlichkeit kennzeichnen. Soweit dabei eine Entwicklung erkennbar wird,bedeutet sie eine Vertiefung und Verinnerlichung.Wiederholt betont <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> seine Abneigung gegen weltliche Geschäfte.Das hindert ihn freilich nicht, energisch und zäh <strong>die</strong> Rechte der Kirche auf ihrenBesitz und ihre Einkünfte zu vertreten. Ebenso möchte er zwar mit der Politikmöglichst nichts zu tun haben, <strong>die</strong> Verhältnisse bringen ihn aber ständig mit ihrin Verbindung, vielfach in einer Weise, <strong>die</strong> seine Abneigung nur verstärken kann.Bezeichnend für seine Haltung <strong>ist</strong>, daß er dabei immer <strong>die</strong> Ehre <strong>Gott</strong>es, das Heilder Seelen und <strong>die</strong> Interessen der Kirche im Auge hat, so, wenn er sich als Fürsprecherfür Arme und Verfolgte einsetzt, wenn er Streitigkeiten und Feindschaftenschlichtet oder seinem Landesherrn über verschiedene Vorgänge berichtet.Die charaktervolle Persönlichkeit des Bischofs beeindruckt viele Männer, zumTeil in einflußreichen Stellungen, nachhaltig, denen er in der Erfüllung seinerAufgaben begegnet <strong>ist</strong>. Mit manchen <strong>von</strong> ihnen verbindet ihn eine dauerndeFreundschaft. Die überlieferten Briefe geben Einblick in seine hohe Auffassung<strong>von</strong> der Freundschaft, <strong>von</strong> den Anforderungen, <strong>die</strong> er an sich selbst und an <strong>die</strong>Freunde stellt, <strong>von</strong> der persönlichen Anteilnahme des Bischofs an Freud undLeid, <strong>von</strong> seinem treuen Einsatz für seine Freunde in allen Situationen und <strong>von</strong>dem ge<strong>ist</strong>lichen Einfluß, den er auf sie ausübt.Die veröffentlichten Briefe geben <strong>die</strong> ursprüngliche Idee des Heiligen <strong>von</strong> seinerOrdensgründung wieder; ihre innere und äußere Entwicklung während der erstenJahre findet jedoch in den Briefen nur geringes Echo, selbst wenn man <strong>die</strong> in denvorausgehenden Bänden veröffentlichten ge<strong>ist</strong>lichen Briefe dazunimmt. Es <strong>ist</strong>aber nicht zu verkennen, daß <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> aus der ge<strong>ist</strong>lichen Formung derGemeinschaft und aus der persönlichen Seelenführung der Schwestern, vor allemder hl. Johanna <strong>Franz</strong>iska <strong>von</strong> Chantal, selbst großen Gewinn gezogen hat. Dasklarste Zeugnis dafür <strong>ist</strong> <strong>die</strong> „Abhandlung über <strong>die</strong> <strong>Gott</strong>esliebe“, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>senJahren reifte, sowohl aus dem eigenen seelischen Erleben des Verfassers als auchaus der Erfahrung des Ordensgründers und Seelenführers.Aus <strong>die</strong>ser Sicht gewinnen <strong>die</strong> häufigen Äußerungen absoluten Vertrauens auf <strong>die</strong>Vorsehung <strong>Gott</strong>es, rückhaltloser Hingabe an seinen Willen, aber auch des Eifersim Dienst der Kirche und der Seelen, liebevoller Anteilnahme am Leben derFreunde und selbstloser Hilfsbereitschaft für alle an Gewicht als Äußerungeneiner ganz verge<strong>ist</strong>igten und verinnerlichten Persönlichkeit.228

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