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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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Als der Erzbischof es als notwendig bezeichnete, daß wir sie vor allemzur Beobachtung einer Ordensregel, <strong>die</strong> <strong>von</strong> der Kirche approbiert <strong>ist</strong>,zur Klausur und zur Einführung feierlicher Gelübde bewegen, habe ichmich seiner Meinung leicht angeschlossen, sowohl in Anbetracht seinereinzigartigen Autorität über mich, seiner erprobten Erfahrung und Frömmigkeitals auch wegen des Glanzes der Bezeichnung als Orden, <strong>die</strong> ichals große Zierde für <strong>die</strong>se im übrigen sehr bescheidenen Gemeinschaftenerachtete. So wurde es zwischen uns beschlossen, und als wir esdurchzuführen begannen, fanden wir bei ihnen eine staunenswerte undüberaus liebenswürdige Bereitschaft und Leichtigkeit zum Gehorsam.Sie haben nur drei besondere religiöse Ziele, <strong>die</strong> ihnen sehr am Herzenliegen. Wenn sie vom apostolischen Stuhl gebilligt werden, bringt<strong>die</strong>se Änderung der Verfassung nichts Hartes und Bitteres. Sie sindderart, daß sie meines Erachtens der Klausur und dem Stand <strong>von</strong> Ordensfrauenin keiner Weise widersprechen. Nach dem Urteil <strong>von</strong> Kennernunserer französischen Verhältnisse können sie der Frömmigkeitnicht nur nicht schaden, sondern sie sogar sehr fördern.Das Erste <strong>ist</strong>, daß sie zum sogenannten großen Offizium der Klerikernicht verpflichtet sind, sondern nur zum kleinen Offizium der seligstenJungfrau. Der Grund ihres Wunsches darnach <strong>ist</strong>, daß in <strong>die</strong>seGemeinschaften me<strong>ist</strong> schon ältere Frauen aufgenommen werden, <strong>die</strong>das große Offizium mit seinen Rubriken kaum oder nur mit Mühe erlernenkönnten ...Das Zweite <strong>ist</strong>, daß sie Witwen erlauben, manchmal auch mehrereJahre in weltlicher aber sehr bescheidener Kleidung bei ihnen zu wohnen,um an den religiösen Übungen der Gemeinschaft teilzunehmen.Allerdings nicht allen Witwen, sondern nur solchen, <strong>die</strong> in einen Ordeneintreten wollen ... Der Grund für <strong>die</strong>sen Wunsch <strong>ist</strong>, daß in <strong>die</strong>senLanden <strong>die</strong> Männer auch den frömmsten Witwen durch Reden und weltlicheLockungen derart zusetzen, daß jene, <strong>die</strong> eine echte Witwenschaftbewahren wollen, <strong>die</strong>s kaum mit Sicherheit verwirklichen können. Ihnenwird auf <strong>die</strong>se Weise am besten geholfen ...Das Dritte <strong>ist</strong>, daß sie nicht nur solche Witwen zulassen, <strong>die</strong> ernsthaftder Welt entsagen wollen, sondern bisweilen auch Verheiratete, nämlichsolche, <strong>die</strong> ein neues Leben in Chr<strong>ist</strong>us beginnen wollen. Um nach bestimmtenge<strong>ist</strong>lichen Übungen <strong>die</strong> sogenannte Generalbeichte abzulegen,müssen sie sich einige Tage an einen dem weltlichen Treiben fernen Ortzurückziehen. Man kann nicht hinreichend schildern, wie reiche Früchte<strong>die</strong>se ge<strong>ist</strong>liche Gastfreundschaft <strong>von</strong> einigen Tagen bringt ...234

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