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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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Obwohl nun der größte Teil <strong>die</strong>ses Volkes zur Kirche zurückkehrte,gab es trotzdem Häretiker beiderlei Geschlechts, <strong>die</strong> hartnäckiger als <strong>die</strong>anderen in ihrem Irrtum beharrten. Da man <strong>die</strong>se anders nicht heilenkonnte, befahl der Herzog schließlich durch ein allgemeines Edikt, um<strong>die</strong> Gefahr einer Ansteckung des übrigen Volkes zu verhindern, daß siedas Land verlassen sollten. Dadurch ließen sich einige zur Bekehrungbewegen ... Der Fürst ließ sozusagen in seinem Eifer keinen Stein liegen,ohne ihn mit seinen Händen zu bewegen: Freundliche Worte, Drohungen,er versäumte nichts, was in seiner Macht lag, um <strong>die</strong> Bevölkerungzurückzuführen. Und was noch besonders des Lobes würdig <strong>ist</strong>, er handeltedabei gegen <strong>die</strong> Ansicht und <strong>die</strong> Ratschläge eines großen Teilsseines Rates. Ich erinnere mich, zu <strong>die</strong>ser Versammlung vom Herzogselbst berufen, gehört zu haben, daß <strong>die</strong> me<strong>ist</strong>en Räte sagten, es sei nochnicht <strong>die</strong> Zeit da, solches zu unternehmen, da staatliche Interessen dementgegenstünden. Aber über all das stellte der Herzog in heiligem Eifereinzig <strong>die</strong> Interessen der Religion. Das alles sahen und beobachteten <strong>die</strong>Berner Gesandten zähneknirschend; sie hatten gerade damals einen nachdrücklichenVersuch unternommen, es zu verhindern. Die Ballei Gaillardallerdings blieb nach den Bestimmungen des Waffenstillstands damalsnoch in der Gewalt der Genfer und war für den katholischen Glaubenauf <strong>die</strong>se Weise weiterhin unzugänglich. Als sie aber bald daraufnach dem Friedensschluß dem Herzog zurückgegeben wurde, wurdenauch dorthin im Auftrag des Fürsten Jesuiten und Weltpriester gesandt,<strong>die</strong> mit <strong>Gott</strong>es Hilfe in kürzester Zeit unter größten Mühen fast dasganze Werk vollbrachten.Um das große Werk in wenige Worte zu fassen: Vor zwölf Jahrenwurde in 64 Pfarreien, <strong>die</strong> der Stadt Genf benachbart sind, sozusagen anihre Mauern grenzen, öffentlich <strong>die</strong> Häresie gelehrt, <strong>die</strong> alles derartbeherrschte, daß kein Platz für <strong>die</strong> katholische Religion blieb. Früherkonnte man in allen <strong>die</strong>sen Pfarreien kaum hundert Katholiken zählen,jetzt aber nicht mehr so viele Häretiker. Überall werden <strong>die</strong> Geheimnissedes katholischen Glaubens gefeiert, jede Pfarrei hat ihren Pfarrer. Sosind <strong>die</strong>se drei Balleien, nachdem sie durch den Friedensvertrag demHerzog zurückgegeben wurden, nun auch der Kirche zurückerstattet,und was das Wichtigste <strong>ist</strong>, sie sind so fest verwurzelt im Glauben und inder Religion, daß sie durch keine Verfolgung in den Kriegen, durchkeine Drohung der Häretiker da<strong>von</strong> abspenstig gemacht werden konnten.Das <strong>ist</strong> gewiß der einzige Vorteil, den <strong>die</strong> vergangenen Kriege derDiözese eingebracht haben.Zum Schluß bittet der Bischof um gütige Fürsorge. Der Bericht trägt <strong>die</strong> Unterschriften<strong>von</strong> Domherren, <strong>die</strong> mitgewirkt haben.92

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