13.07.2015 Aufrufe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wenn Sie <strong>die</strong>se nur mit den Ohren aufnahmen. Wenn Sie <strong>die</strong>se aber indas Herz einließen, dann sei es mir nicht nur als Ihrem sehr demütigenund sehr treuen Diener, sondern auch als Ihrem sehr ergebenen, wennauch unwürdigen Seelenhirten gestattet, Ihnen zu sagen, daß Sie <strong>Gott</strong>beleidigt haben und es bereuen müssen, selbst wenn <strong>die</strong> Beschuldigungenwahr wären. Man darf ja keinem Wort zum Nachteil des NächstenGlauben schenken, bevor es bewiesen <strong>ist</strong>, und es kann nur bewiesenwerden durch eine Untersuchung, indem <strong>die</strong> Parteien gehört werden.Wer etwas anderes zu Ihnen sagt, Monseigneur, der verrät Ihre Seele.Auch wenn <strong>die</strong> Ankläger noch so glaubwürdig sind, muß man denBeschuldigten erlauben, sich zu verteidigen. Die großen Fürsten besetzen<strong>die</strong> Stellen und <strong>die</strong> Posten nur mit glaubwürdigen Menschen ihresVertrauens, aber sie werden oft getäuscht, und <strong>die</strong> gestern treu waren,können heute treulos sein. So können jene, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se armen Leute beschuldigen,durch ihren früheren Lebenswandel das Vertrauen gewinnen,das Ew. Gnaden ihnen schenkt; sie ver<strong>die</strong>nen, es <strong>von</strong> nun an zuverlieren, da sie es mißbrauchen, indem sie so falsche Beschuldigungenerhoben ...Annecy 9. März 1615 (XVI,320f) an Guillaume-Bernard de Foras: 9... Nach meiner Rückkehr <strong>von</strong> <strong>Sales</strong>, wo ich <strong>die</strong> Tage des Karnevalsvorübergehen ließ, habe ich <strong>die</strong> Wiederkehr der alten Widerwärtigkeitendurch <strong>die</strong> Verleumdungen gegen meine Brüder vorgefunden. Ichwürde ja über all das lachen, sähe ich nicht den Herzog zornig und verärgert.Das <strong>ist</strong> mir unerträglich, denn ich bin <strong>die</strong>sem Fürsten durch sovielunlösbare Zuneigung verbunden und habe <strong>von</strong> ihm soviel Güte erfahren.So viele Leute betrügen, sind Mörder und finden Zuflucht beiseiner Güte; meine Brüder beißen niemanden, fallen über niemandenher und werden <strong>von</strong> seiner Härte erdrückt ...Was tut man ihnen oder Ihnen denn Böses, fragen <strong>die</strong>se Lästerer.Man raubt uns das Kostbarste, was wir haben, das Wohlwollen unseresFürsten, und dann fragt man: Was hat man Ihnen denn Böses getan? Istes möglich, mein teuerster Bruder, daß Se. Hoheit mich liebt, wenn er,wie es scheint, Vergnügen an den Berichten findet, <strong>die</strong> man ihm übermeine Brüder hinterbringt, wo er doch bereits erfahren hat, daß <strong>die</strong>sgewöhnliche Schwindeleien sind, und trotzdem nimmt er sie an, glaubtsie und zeigt, daß er darüber verärgert <strong>ist</strong>.Es <strong>ist</strong> überall ein Verbrechen, den Nächsten zu hassen; hier <strong>ist</strong> es einVerbrechen, ihn zu lieben. Die Herren Beigeordneten, tadellose Menschen,werden <strong>von</strong> höchster Stelle getadelt, nur weil sie mich lieben, so261

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!