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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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<strong>Sales</strong>, 21. Juni 1617 (XVIII,21-24) an Antoine Favre:Mein Herr Bruder! Ich beklage lebhaft den Verlust, den wir durchden Tod des guten Herrn Präsidenten de Sautereau erlitten haben, derSie gewiß unsagbar ehrte und mich mit einer außergewöhnlichen Freundschaftauszeichnete ... Ich werde sogleich an <strong>die</strong> Frau Präsidentin deSautereau schreiben, nicht um sie zu trösten, sondern um ihr zu beteuern,daß ich stets der grenzenlosen Verpflichtung eingedenk sein werde,<strong>die</strong> ich gegen den Verstorbenen habe (vgl. DA 6,289). Indessen bin ich in<strong>Sales</strong> bei unserer jungen Witwe, <strong>die</strong> mich in Staunen versetzt, wenn ichin ihrem Schmerz soviel <strong>Liebe</strong> zu ihrem verstorbenen Gatten sehe undsoviel Tapferkeit im Ertragen des Kummers über seinen Tod.Am Freitag werde ich nach La Roche abreisen, um den Grundsteinfür <strong>die</strong> Kirche der Kapuziner zu legen, <strong>von</strong> da gehe ich nach Thonon,teils um <strong>die</strong> Kirche zu weihen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gleichen Patres dort gebaut haben,und den Hochaltar der Patres Barnabiten, teils um womöglich bestimmteStreitigkeiten zu schlichten, <strong>die</strong> durch menschliche Versuchung imHeiligen Haus entstanden sind. Von dort werde ich nach Gex reisen, woich für ähnliche Aufgaben erwartet werde, und mit <strong>Gott</strong>es Hilfe werdeich mich für unser Fest vom „hl. Petrus in Ketten“ in Annecy einfinden.Bei all dem macht mir Sorge, daß ich meinen Bruder de Boisy zumdritten Mal sehr krank an einem Fieber zurücklasse; und wenn es stimmt,daß der Herr Erzbischof <strong>von</strong> Lyon als Gesandter nach Rom geht, kannes sein, daß er während <strong>die</strong>ser Zeit <strong>die</strong> Alpen überschreitet; das kann ichzwar kaum glauben, denn ich denke, daß er vor seiner Abreise den König,seinen Herrn, sehen will.Ich habe einen guten Herzensfreund verloren in Herrn de Chanal.Vor einigen Jahren <strong>von</strong> <strong>Gott</strong> zum frommen Leben berufen, <strong>ist</strong> er in einerVerfassung gestorben, daß wir guten Grund haben, <strong>die</strong> Stunde seinesTodes glücklich zu nennen, dessen bin ich sicher. Ich habe insbesondereeinen unwiderlegbaren Grund, ihn glücklich zu schätzen, durch <strong>die</strong> Rechenschaftüber sein Gewissen und seine guten Absichten, <strong>die</strong> er mir vorseiner Abreise <strong>von</strong> Annecy mitteilte. Dagegen bedaure ich unendlichHerrn de Bourgeois und Herrn de la Pierre, wenn sie sich durch dasDuell gegenseitig dem Henker ausgeliefert haben, um sich in <strong>die</strong> Verdammniszu stürzen. Ich will mich aber weigern, eine so schrecklicheSache zu glauben, soviel ich kann ...Annecy, 6. August 1617 (XVIII,57-59) an Réné Favre de la Valbonne: freudigerWillkommensgruß an den ältesten Sohn des Präsidenten Antoine Favre, der zumSenatspräsidenten berufen wurde (sein Vater hatte <strong>die</strong>ses Amt bis 1610 inne).278

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