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Franz von Sales - Band 8 - Gott ist die Liebe

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Anfangs Oktober 1595 (XI,160-163) schreibt <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> erneut aus Thononan Favre. Nach einigen Bemerkungen über <strong>die</strong> politische Lage, besonders inFrankreich (Konversion Heinrichs IV.) schreibt er:Ich bedränge <strong>die</strong> Herrn <strong>von</strong> Thonon weiter und werde sie noch mehrbedrängen, wenn ich <strong>die</strong> kleine Schrift fertig habe, über <strong>die</strong> ich seit langemnachdenke, und Sie das Unterfangen billigen. Ich bin nämlich entschlossen,nichts ohne Ihre Gutheißung zu unternehmen. Die Herren<strong>von</strong> Thonon bewundern Ihre Betrachtungen über „Buße und <strong>Gott</strong>esliebe“,besonders <strong>die</strong> Schönheit <strong>die</strong>ses Werkes. Nur ein Prädikant hat überden Satz: „Selig <strong>die</strong> Schuld, <strong>die</strong> uns einen solchen Erlöser gebracht hat“ausgerufen: „O Lästerung, o Atheismus, o Papismus!“ Ich habe ihm mitaller möglichen Mäßigung durch einen Dritten Vernunft beigebracht,denn er selbst hat es noch nicht gewagt, sich mit mir zu messen.Der Anwalt de Prèz hat an Favre lobende Worte geschickt, obwohl er ein hartnäkkigerHäretiker <strong>ist</strong>. Favre möge ihm freundlich antworten; <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> hofft,ihm zum Glauben zu verhelfen.Am 14. Oktober 1595 (XI,164f) an Favre aus Thonon: <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> will imersten Teil des „Codex Fabrianus“ zeigen, daß <strong>die</strong> Häretiker keine Reformatorensind, sondern alte Häresien aufwärmen.Am 14. Oktober 1595 (XI,166f) an Possevino aus Thonon: <strong>Franz</strong> <strong>von</strong> <strong>Sales</strong> hatsich schon zweimal blamiert, weil er aus zweitrangigen Quellen zitierte, da erkeinen Zugang zu Calvins „Institutiones“ habe, <strong>die</strong> im Chablais jedermann auswendigkenne.Am 29. Dezember 1595 (XI,168-175) beginnt <strong>die</strong> Korrespondenz mit dem Herzog<strong>von</strong> Savoyen, Karl Emmanuel I., über <strong>die</strong> Maßnahmen zur Bekehrung desChablais: 13Da Ew. Hoheit zu erfahren wünschen, welche Mittel <strong>die</strong> geeignetstensind, das Volk im Chablais zur katholischen Kirche zurückzuführen, wieich durch Herrn d’Avully erfahren habe, sage ich schlicht und einfach,was ich denke:Zusammengefaßt sind das folgende: 1) Sichere Einkünfte für eine beträchtlicheZahl <strong>von</strong> Predigern. Die Einwohner <strong>von</strong> Thonon glauben nicht, daß sie auf Verlangendes Herzogs predigen, da man sich bisher nicht um sie kümmerte und <strong>die</strong>Ausgaben dafür nicht bezahlt wurden. Die Gehälter, <strong>die</strong> vor dem Krieg für <strong>die</strong>zwanzig Prädikanten verwendet wurden, genügten dafür.2) Die Kirchen müssen wieder instand gesetzt und das Einkommen der Pfarrergesichert sein. Die Prediger müssen <strong>die</strong> Freiheit haben, überall zu predigen.3) Die Kirchen <strong>von</strong> Thonon und Allinges sollen vorrangig restauriert und mitPfarrern besetzt werden. Dort sind schon viele Katholiken, andere sind bereit, eszu werden; sie verlaufen sich wieder, wenn für sie nicht gesorgt wird. Auch sollen<strong>die</strong> <strong>Gott</strong>es<strong>die</strong>nste würdig gefeiert werden, vor allem in Thonon.4) Da <strong>die</strong> Einwohner <strong>die</strong> Predigt nicht hören wollen, möge der Herzog denObrigkeiten der Stadt schreiben und einen Senator <strong>von</strong> Savoyen schicken, der sie22

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