Vorwort - Hagen

Stadt Hagen Beteiligungsbericht 2009
3. Risikobericht
3.1 Risikomanagement
Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges
der HST. Aus diesem Grund hat die HST nach Einführung des Gesetzes zur Transparenz
und Kontrolle im Unternehmensbereich (KonTraG) ein Risikomanagementsystem aufgebaut. Ziel
ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen, um
so Risiken auf ein Minimum zu begrenzen.
Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.
Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen
Auswirkung qualifiziert.
Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der endogene als auch exogene
Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende Risiken sind unmittelbar
dem Risikomanager zu kommunizieren. Im Berichtssystem wird regelmäßig über das
Risikomanagement berichtet. Es ist somit Bestandteil einer effizienten und wertorientierten Unternehmenssteuerung.
3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Mit der Neuordnung der Finanzierung im VRR und den Beschlüssen zur Betrauung durch den
Hagener Rat hat die HST eine sichere EU-konforme Grundlage für ihr unternehmerisches Handeln.
Die Umsetzung der Vorgaben aus dem Ratsbeschluss vom Dezember 2008 ab Sommerfahrplan
2009 hat gezeigt, dass auch angesichts deutlich eingeschränkter finanzieller Rahmenbedingungen
ein leistungsfähiger und attraktiver ÖPNV in Hagen möglich ist.
Nach Durchführung der Risikoinventur im Geschäftsjahr 2009 hat sich die Anzahl der Risiken
unter anderem durch die Zusammenfassung von Risiken vermindert.
Der Europäische Gerichtshof hat in 2003 ein Urteil zur aktuellen Finanzierungspraxis des ÖPNV
in Deutschland gesprochen. Als Folge dieses Urteils haben die Aufgabenträger den VRR beauftragt,
ein neues EU-konformes Finanzierungssystem zu entwickeln.
In 2005 wurde das neue Finanzierungssystem verabschiedet und erstmalig für das Geschäftsjahr
2006 angewendet. Auch für das Geschäftsjahr 2009 wurde wie in den Vorjahren ein Finanzierungsantrag
gemäß der neuen Systematik gestellt. In 2009 wurde der Verwendungsnachweis für
das Geschäftsjahr 2008 durch unabhängige Wirtschaftsprüfer testiert. Der Vorstand geht davon
aus, dass damit die Auflagen des EuGH-Urteils erfüllt und diese wirtschaftlich umgesetzt werden.
Auf Grund der finanziellen Lage der öffentlichen Haushalte sind für die Verkehrsunternehmen
zukünftig weitere Mittelkürzungen zu erwarten. Diese Mindereinnahmen sollen nach Möglichkeit
durch Preissteigerungen aufgefangen werden. Dazu entwickelt der VRR gemeinsam mit den
Verkehrsunternehmen entsprechende Modelle.
Die HST ist in das Cash-Management der HVG eingebunden. Die erforderliche Liquidität wird
daher über die Konzernmutter HVG unter Berücksichtigung einer Zusage für einen Zuschuss der
Stadt Hagen sichergestellt. Daher sind finanzielle Risiken grundsätzlich ausgeschlossen.
Aus dem operativen Geschäft wurden weitere Risiken identifiziert, die jedoch nicht den Fortbestand
der Gesellschaft gefährden.
Für die HST können sich aus den aktuell geführten Tarifverhandlungen des TV-N NW zukünftige
Personalkosten- und auch Produktivitätsrisiken ergeben.
Hagener Straßenbahn AG Seite 131