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Vorwort - Hagen

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2. Darstellung der Rahmenbedingungen<br />

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2009<br />

Die aktuelle Rezession wies in ihrer Ausprägung und ihrem Verlauf zunächst besorgniserregende<br />

Parallelen zur Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930-er Jahre auf. Die Krise erreichte in den<br />

ersten drei Monaten des Jahres 2009 ihren Höhepunkt. Die globale Industrieproduktion, die bereits<br />

im letzten Quartal des vorangegangenen Jahres deutlich eingebrochen war, rutschte im<br />

ersten Quartal 2009 noch weiter ab: durchschnittlich verzeichneten die OECD-Länder im Vorjahresvergleich<br />

ein Schrumpfen der Industrieproduktion von 16,6 % und eine Verringerung des realen<br />

Bruttoinlandsprodukts von 4,7 %. Beim Welthandel kam es zu einem außerordentlich drastischen<br />

Rückgang um 30 %. Angesichts der Schärfe des wirtschaftlichen Einbruchs setzte die allmähliche<br />

Stabilisierung der Produktion zur Jahresmitte relativ früh ein. Die Industrieproduktion<br />

verzeichnete seit dem zweiten Quartal 2009 wieder leichte Zuwächse und der Welthandel entspannte<br />

sich zunehmend.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im Jahr 2009 real um 5 % gesunken. Die Wirtschaftsleistung<br />

wurde damit auf das Niveau des Jahres 2005 zurückgeworfen. Um die Abwärtsdynamik<br />

zu stoppen, ergriff die Wirtschaftspolitik weitreichende Maßnahmen. Neben der außerordentlich<br />

expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sind hier vor allem die von der<br />

Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsektors zu nennen, die<br />

unter anderem Garantien und Kapitalzuführungen für in Schwierigkeiten geratene Kreditinstitute<br />

umfassen. Beides trug erheblich zur Stabilisierung des Finanzsektors bei.<br />

Der über vier Quartale andauernde Rückgang des Bruttoinlandsprodukts fand im zweiten Quartal<br />

2009 mit einer Zuwachsrate von 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal ein Ende. Im dritten Quartal<br />

legte das Inlandsprodukt nochmals um 0,7 % gegenüber dem Vorquartal zu. Maßgebliche Impulse<br />

kamen von der privaten Konsumnachfrage, die durch sinkende Energiepreise, hohe Lohnabschlüsse<br />

des vergangenen Jahres sowie die im Rahmen der Konjunkturprogramme umgesetzten<br />

Steuer- und Abgabensenkungen stimuliert wurde.<br />

Positiv wirkte sich zudem aus, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ stabil blieb. Im Vergleich<br />

zu anderen Ländern, in denen die Unternehmen überwiegend mit einem direkten Beschäftigungsabbau<br />

auf die niedrige Kapazitätsauslastung reagiert hatten, kam es in Deutschland nur<br />

zu einem relativ geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ermöglicht wurde diese unerwartete stabile<br />

Entwicklung neben der im Vergleich zu vorangegangenen Abschwüngen guten Ausgangslage<br />

der Unternehmen auch durch Maßnahmen des Gesetzgebers zum Arbeitsmarkt.<br />

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer berichtete am Anfang des Jahres, dass der<br />

Abschwung im märkischen Südwestfalen angekommen ist. Die ausufernde Finanzkrise hat die<br />

Geschäftsentwicklung der heimischen Unternehmen negativ beeinflusst und der zunächst durch<br />

gute Exportgeschäfte und vorübergehend auch von einer anziehenden Binnennachfrage angetriebene<br />

Konjunkturzug ist zum Stillstand gekommen. In fast allen Wirtschaftsbereichen wurde<br />

nach vier guten Jahren eine drastische konjunkturelle Abkühlung spürbar.<br />

Die periodische Konjunkturumfrage im Spätsommer 2009 zeigte auf, dass der am Jahresanfang<br />

von den Betrieben erwartete Konjunkturabsturz die regionale Wirtschaft im ersten Halbjahr 2009<br />

mit voller Wucht getroffen hat. Gleichzeitig verdichteten sich aber die Signale für eine Bodenbildung.<br />

Die Wirtschaft im märkischen Südwestfalen beendete ihre Sturzfahrt schneller als noch zu<br />

Jahresbeginn angenommen. Trotz einer schlechten Beurteilung der Geschäftslage durch einen<br />

Großteil der Betriebe waren die Erwartungen für die nächsten Monate von deutlicher Zuversicht<br />

geprägt.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung hinterließ ihre Spuren auf dem <strong>Hagen</strong>er Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote<br />

stieg im Jahresvergleich von 10,3 % auf 11,5 % an. Damit liegt sie weiterhin im regionalen<br />

und überregionalen Vergleich über dem Durchschnitt.<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 425

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