Vorwort - Hagen

Stadt Hagen Beteiligungsbericht 2009
ren und mit geeigneten Gegenmaßnahmen das Risiko begrenzen. Da eine exakte Prognose bezüglich
der weiteren Entwicklung der Wirtschaftskrise nicht möglich ist, kann nicht ausgeschlossen
werden, dass sich derartige Sondereffekte negativ auf das Unternehmensergebnis auswirken.
Aufgrund von neuen Anbietern und einem intensiveren Wettbewerb auf den Strom und Gasmärkten
ist es im Berichtsjahr zu Kundenverlusten gekommen. Es ist davon auszugehen, dass sich
dies auch weiterhin fortsetzen wird. Durch zielgerichtete Vertriebs- und Marketingaktivitäten, die
Entwicklung neuer Produkte im Kerngeschäftsbereich sowie ein umfangreiches Angebot an
energienahen Dienstleistungen arbeitet die Gesellschaft daran, Bestandskunden zu binden und
Neukunden zu gewinnen. Die Service-Angebote der Mark-E und der SWL bleiben dabei auch
unter dem Dach der ENERVIE in vollem Umfang erhalten: Die örtlichen Mark-E-Foren zur Kundenberatung,
das Mark-E-Service-Center in Hagen und das Service-Center der SWL bieten über
280.000 Kunden das gebündelte Know-how beider Unternehmen.
7.3.3 Kontrahentenrisiken
Kontrahentenrisiken bestehen aufgrund der Möglichkeit, dass Handelspartner, Vertriebskunden
oder Lieferanten vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllen.
Durch Ausfall der Vertragspartner (Teilausfälle, Insolvenzen) kann es zu substanziellen Verlusten
insbesondere im Energiehandel kommen. Das Gesamtrisiko besteht aus dem Wiedereindeckungs-
bzw. Wiederabsatzrisiko (Kontrahentenausfall vor Vertragsbeginn) und dem Vorleistungsrisiko
(Kontrahentenausfall während bzw. nach der Lieferung ohne oder nur mit teilweiser
Zahlung). Kontrahentenausfallrisiken werden bei der ENERVIE insbesondere durch finanzielle
Handelslimite begrenzt, die mittels eines „Conditional Value at Risk“, gemessen im 99 % QuantiI,
der Bonitätseinschätzung sowie der Festlegung der Handelsbedeutung auf die einzelnen Vertragspartner
heruntergebrochen wird. Die Einhaltung der Limite wird über alle Commodities hinweg
täglich überwacht. Zudem werden im Handelsbereich Rahmenverträge abgeschlossen, die
mehrere Sicherungsmechanismen enthalten.
Im Bereich des Forderungsmanagements erfolgt die Risikosteuerung durch die zeitnahe Risikoüberwachung
des weiteren Verlaufs der Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Vertriebskunden.
Es ist auch zukünftig mit Forderungsausfällen zu rechnen. Anhand von Erfahrungswerten
werden Wertberichtigungen für die erwarteten Ausfälle gebildet. Erkennbare, über die Erfahrungswerte
hinausgehende Risiken im Forderungsbestand werden ebenfalls im Wege von Wertberichtigungen
berücksichtigt. Unsicherheit besteht aufgrund der Finanzkrise in der Entwicklung
der Bonität der Kunden.
Die kontinuierliche Überwachung der Kontrahentenrisiken wird durch die Implementierung einer
neuen Stelle für das Kreditrisikomanagement innerhalb des zentralen Risikomanagements unterstützt.
In diesem Rahmen werden neue Überwachungsprozesse sowie die Initiierung von Gegenmaßnahmen
bei Auffälligkeiten gewährleistet.
Chancen und Risiken aus Beteiligungen werden durch das Beteiligungscontrolling überwacht und
zeitnah berichtet.
7.3.4 Finanzrisiken
Die Finanzrisiken können aus Finanztransaktionen im operativen Geschäft, der Finanzierungstätigkeit
der ENERVIE und der Wertveränderung von Bilanzposten resultieren. Die Risiken werden
durch den kaufmännischen Bereich und dessen interne Sicherungssysteme laufend überwacht.
ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG
Konzernabschluss Seite 249