Vorwort - Hagen

Stadt Hagen Beteiligungsbericht 2009
6.2 Gebündelter Service: Materialwirtschaft/Einkauf
Die ENERVIE-Gruppe ist in allen Wertschöpfungsstufen tätig. Entsprechend umfangreich ist die
Art und Zahl der Güter und Dienstleistungen, die der Einkauf für alle Konzernunternehmen zentral
beschafft. Das jährliche Beschaffungsvolumen liegt - je nach Investitions- und Instandhaltungstätigkeit
der Unternehmen - zwischen 100 Mio. € und 130 Mio. €. Die ENERVIE und deren
Tochtergesellschaften sind im Sinne der Vergabeverordnung öffentliche Sektorenauftraggeber,
deren Beschaffungen bei Überschreiten bestimmter Wertgrenzen europaweit ausgeschrieben
werden müssen.
Zuverlässigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit bei der Beschaffung sind die wesentlichen Ziele
des Einkaufs der ENERVIE, der somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbssituation
des Konzerns leistet. Ein Schwerpunkt des Materialwirtschaftsbereichs ist die Weiterentwicklung
und die Ausdehnung des Bestands an leistungsfähigen Lieferanten.
Aufgabe des Lagerwesens im ENERVIE-Konzern ist die kostengünstige Lagerhaltung der benötigten
Materialien und technischen Komponenten. Daneben steht an den vier Lagerstandorten für
die Bereiche Erzeugung und Netzservice die termin- und qualitätsgerechte Materialversorgung im
Vordergrund.
Im Frühjahr 2009 konnte das zentrale Lager für den gesamten Netzbereich in Lüdenscheid in
Betrieb genommen werden. An diesem Standort konnte ein modernes Logistikkonzept realisiert
werden, das die Voraussetzungen für eine optimale Belieferung der dezentralen Organisationseinheiten
schafft.
6.3 Mitarbeiter
Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten in der ENERVIE-Gruppe steigt im Vergleich zum
Vorjahr um 16 und setzt sich wie folgt zusammen:
Am 30. November 2009 endeten die umfangreichen Tarifverhandlungen 2008/2009 für die Mitarbeiter
der Mark-E. Ein Bestandteil der Tarifverhandlungen war ein Tarifabschluss mit einer Laufzeit
von 18 Monaten. Innerhalb der 18 Monate fand eine dreistufige Entgelterhöhung statt. Ab
dem 1. Januar 2009 erfolgte eine versorgungsfähige 3-%ige Erhöhung. Jeweils zum
1. September 2009 und 1. März 2010 wurden die Entgelte um weitere 2,0 % nichtversorgungsfähig
angehoben. Neue Mitarbeiter haben keinen Anspruch mehr auf die Zahlung der garantierten
individuellen Zulage und auf die Gewährung der kinderabhängigen Sozialzulage. Weiterhin wurden
für neue Mitarbeiter die Zuschlagshöhen für Überstunden sowie für Sonn-, Feiertags- und
Nachtarbeit abgesenkt. Auch die Bezahlung von Schicht- und Erschwerniszuschlägen sowie Rufbereitschaftspauschalen
weicht für neue Mitarbeiter von den bisher geltenden Regelungen ab.
Ein wesentlicher Bestandteil der Tarifverhandlungen war die Reform der Eingruppierungssystematik.
Die Eingruppierung ist jetzt grundsätzlich abhängig von der für die auszuübende Tätigkeit
notwendigen Aus- oder Fortbildung (Qualifikation). Weitere Grundlagen für die Eingruppierung
bieten nunmehr abstrakte Kurzbeschreibungen (Oberbegriffe) und betriebliche Richtbeispiele.
Stufensteigerungszeiträume können jetzt auch leistungsabhängig verkürzt oder gegebenenfalls
verlängert werden.
Auch wurde ein neues System für außertarifliche Mitarbeiter (AT) verhandelt. Ab dem
1. April 2010 werden die AT-Stellen in vier Verantwortungsstufen klassifiziert. Die Zuordnung zu
einer Verantwortungsstufe erfolgt anhand eines analytischen Stellenbewertungsverfahrens. Der
variable Anteil der AT-Vergütung wächst mit der Verantwortungsstufe.
Auch die variable Vergütung wurde neu geregelt. Mit dem Geschäftsjahr 2009 werden sowohl die
tariflichen als auch die außertariflichen Mitarbeiter an denselben Komponenten gemessen. Zum
ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG
Konzernabschluss Seite 245