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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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Beispiele für Arten mit signifikant ungünstigerer Entwicklung in Großschutzgebieten (in einzelnen<br />

Biosphärenreservaten o<strong>de</strong>r insgesamt) im Vergleich zu Ost<strong>de</strong>utschland außerhalb von Schutzgebieten.<br />

Bilanzierung <strong>de</strong>r Bestandsentwicklung von 52 häufigeren Brutvogelarten <strong>de</strong>r offenen und halboffenen Kulturlandschaft<br />

in Deutschland in <strong>de</strong>n drei Regionen Südwest, Nordwest und Ost nach Daten <strong>de</strong>s DDA-Monitoringprogramms<br />

häufige Brutvögel<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Arten Ganz Region Region Region<br />

Deutschland Ost Nordwest Südwest<br />

n = 52 52 51 51<br />

mit signifikanter Zunahme 9 10 12 7<br />

ohne signifikante Verän<strong>de</strong>rung 21 25 18 20<br />

mit signifikanter Abnahme 22 17 21 24<br />

Die Daten <strong>de</strong>s Brutvogelmonitorings (Punkt-Stopp-<br />

Zählungen) eignen sich hervorragend zur Dokumentation<br />

dieser unterschiedlichen Entwicklungen. Die<br />

Standardfehler sind selbst für einzelne Biosphärenreservate<br />

relativ gering (anzustreben sind min<strong>de</strong>stens<br />

20 Zählrouten pro Schutzgebiet) und viele<br />

Abweichungen statistisch signifikant nachweisbar.<br />

Punkt-Stopp-Zählungen eignen sich damit grundsätzlich<br />

für die differenzierte vergleichen<strong>de</strong> Bewertung<br />

von Brutvogelgemeinschaften großer Reservate<br />

(Landschaftsmonitoring). Jedoch sind bei <strong>de</strong>r Interpretation<br />

<strong>de</strong>r Daten die (mit an<strong>de</strong>ren Metho<strong>de</strong>n erhobenen)<br />

Siedlungsdichtewerte wichtig, da z.B. bei sehr<br />

hohen Dichten im Schutzgebiet positive Bestandsverän<strong>de</strong>rungen<br />

nicht in <strong>de</strong>m Maße erwartet wer<strong>de</strong>n<br />

können, wie in von <strong>de</strong>n Vögeln dünn besie<strong>de</strong>lten<br />

Landschaften außerhalb.<br />

• Zusammenfassung<br />

Dass die Bilanz von signifikant zunehmen<strong>de</strong>n zu signifikant<br />

abnehmen<strong>de</strong>n Arten in <strong>de</strong>n GSG insgesamt<br />

viel günstiger ist als in <strong>de</strong>r ost<strong>de</strong>utschen „Normallandschaft“,<br />

entspricht in überraschen<strong>de</strong>r Ein<strong>de</strong>utigkeit<br />

<strong>de</strong>r eingangs formulierten Hypothese: Die intensiveren<br />

Naturschutzmaßnahmen und -projekte in <strong>de</strong>n<br />

GSG wirken sich auf die Bestandsentwicklungen <strong>de</strong>r<br />

Vögel positiv aus, diese Unterschie<strong>de</strong> sind in <strong>de</strong>r<br />

Agrarlandschaft durch die zahlreichen Extensivierungs-<br />

und Vertragsnaturschutzprogramme sowie die<br />

106 Fachartikel Naturschutz, Großschutzgebiete und Regionalentwicklung<br />

starke Zunahme <strong>de</strong>s Ökolandbaus am stärksten zu<br />

beobachten. Diese Ergebnisse betreffen alle Landschaftstypen,<br />

jedoch beson<strong>de</strong>rs die offene/halboffene<br />

Kulturlandschaft und die Wäl<strong>de</strong>r (Abb. S. 104).<br />

Die Langstreckenzieher nehmen jedoch auch in <strong>de</strong>n<br />

GSG ganz überwiegend ab. Daraus lässt sich<br />

schließen, dass die Wirkung von Naturschutzmaßnahmen<br />

in Schutzgebieten sehr begrenzt ist, wenn<br />

die Hauptgefährdungsfaktoren in <strong>de</strong>n Durchzugsund<br />

Überwinterungsgebieten liegen.<br />

Die Ursache für das positive Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r GSG<br />

dürfte allerdings nicht nur im Naturschutzmanagement<br />

<strong>de</strong>r Gebiete liegen. Vielmehr dürfte auch eine<br />

wesentliche Rolle spielen, dass in <strong>de</strong>n GSG die hochwertigsten<br />

und intaktesten Landschaftsteile mit ohnehin<br />

hohem Naturschutzwert geschützt wur<strong>de</strong>n.<br />

Diese Landschaften sind für viele Arten ohnehin<br />

günstig und wer<strong>de</strong>n in hohen Dichten besie<strong>de</strong>lt. Sie<br />

wer<strong>de</strong>n bei Bestandsrückgängen <strong>de</strong>shalb wahrscheinlich<br />

auch erst später als „Durchschnittslandschaften“<br />

von <strong>de</strong>n Vögeln geräumt, d.h. die suboptimale<br />

bis pessimale „Normallandschaft“ wird als erstes<br />

aufgegeben. Welche Rolle letztendlich die<br />

Flächenauswahl <strong>de</strong>r GSG und welche die Managementmaßnahmen<br />

spielen, kann kaum beurteilt wer<strong>de</strong>n.

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