KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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Seite [1]. Das durch langjährige Zusammenarbeit zwischen<br />
<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe “Hydrologie<br />
und Hydrogeologie” (AG W 1) <strong>de</strong>r GGK gewachsene<br />
gegenseitige Vertrauen war die Basis für die unbürokratisch<br />
und kurzfristig zu treffen<strong>de</strong>n Entscheidungen<br />
zur Sicherstellung <strong>de</strong>s Datenflusses zwischen <strong>de</strong>n internationalen<br />
Hochwassermel<strong>de</strong>zentralen während<br />
<strong>de</strong>s Hochwassers 1997. Nach <strong>de</strong>r Zerstörung vieler<br />
Messstellen in Tschechien und Polen sowie <strong>de</strong>m Ausfall<br />
<strong>de</strong>r polnischen Zentrale beim Instytut Meteorologii<br />
i Gospodarki Wodnej (IMGW) Wrocław wegen<br />
Überflutung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s mussten unkonventionelle<br />
Wege <strong>de</strong>s Datenaustausches eingeschlagen wer<strong>de</strong>n.<br />
Operativ übernahm die polnische Mel<strong>de</strong>zentrale<br />
im IMGW Poznaņ <strong>de</strong>n Datenaustausch zwischen <strong>de</strong>r<br />
polnischen und <strong>de</strong>utschen Seite. Zwischen <strong>de</strong>r<br />
Außenstelle Słubice <strong>de</strong>s IMGW Poznaņ und <strong>de</strong>m<br />
HWMZ Frankfurt (O<strong>de</strong>r) wur<strong>de</strong> ein ständiger telefonischer<br />
Kontakt aufgebaut, <strong>de</strong>r wertvolle zeitnahe Detailinformationen<br />
zur Entscheidungsfindung lieferte.<br />
Dritte Rückbruchstelle im See<strong>de</strong>ich <strong>de</strong>r Ziltendorfer Nie<strong>de</strong>rung<br />
nahe <strong>de</strong>m Schöpfwerk Brieskow am 27.07.1997<br />
(Foto: B. Stein, LUA RO 5.2)<br />
Auf dieses Vertrauensverhältnis konnte aufgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n, als es nach <strong>de</strong>m Hochwasser darum ging,<br />
zunächst tschechische, polnische und <strong>de</strong>utsche<br />
Fachleute in einem gemeinsamen Seminar vom 08.<br />
bis 10.11.1999 in Frankfurt (O<strong>de</strong>r) zur Information<br />
über die jeweiligen Verfahren und zum Abgleich <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisse bei <strong>de</strong>r Ermittlung von Hochwasserwahrscheinlichkeiten<br />
zusammenzuführen [5]. Dies war <strong>de</strong>r<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schritt, um einerseits das abgelaufene<br />
Extrem-Ereignis angemessen und abgestimmt<br />
zu bewerten und an<strong>de</strong>rerseits konforme Bemessungsparameter<br />
für die Planung von Neubau bzw.<br />
Rekonstruktion <strong>de</strong>r Deiche an bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r<br />
festlegen zu können.<br />
78 FACHARTIKEL Wasser<br />
Internationales Seminar<br />
zur Ermittlung<br />
von Hochwasserwahrscheinlichkeiten<br />
in Frankfurt<br />
(O<strong>de</strong>r) im November<br />
1999<br />
Der langjährige Partner <strong>de</strong>r<br />
Frankfurter Hydrologen, Doz.<br />
Dr. Alfred Dubicki, Direktor<br />
<strong>de</strong>s IMGW Wrocław, bei seinem<br />
Fachvortrag auf <strong>de</strong>m Seminar<br />
Nach 1997 forcierten die regionalen Messnetzbetreiber<br />
im O<strong>de</strong>reinzugsgebiet <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s hydrologischen<br />
Messnetzes mit Datensammlern und Datenfernübertragungsstationen.<br />
Zur Nutzbarmachung <strong>de</strong>r<br />
Daten in einer höheren Datendichte mit bis zu 15-min-<br />
Werten muss das Datenmanagement, auf <strong>de</strong>utscher<br />
Seite das Programm VEMEDA, laufend angepasst<br />
wer<strong>de</strong>n. Dort, wo bereits <strong>de</strong>r Tagesgang in die Hochwasservorhersage<br />
eingeht, sind <strong>de</strong>utliche Vorhersageverbesserungen<br />
eingetreten. Über <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sumweltinformations-Dienst<br />
(LUIS) (www.luis.<br />
bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong>) wer<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>m 06.08.2001 auch,<br />
zusätzlich zu <strong>de</strong>n konventionellen Nachrichtenübermittlungswegen,<br />
die aktuellen Hochwasserwarnungen<br />
und Hochwasserinformationen veröffentlicht<br />
(siehe auch Kurzinformation Seite 14).<br />
Das gewachsene Bedürfnis <strong>de</strong>r breiten Öffentlichkeit<br />
nach umfassen<strong>de</strong>r und aktueller Bereitstellung hydrologischer<br />
Daten aus <strong>de</strong>m Einzugsgebiet <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r<br />
ebbte auch nach Ablauf <strong>de</strong>s Ereignisses kaum ab, so<br />
dass mo<strong>de</strong>rne Kommunikationstechnologien zur<br />
Deckung dieses Bedarfs erschlossen wur<strong>de</strong>n. Seit<br />
<strong>de</strong>m 06.01.2003 sind die aufbereiteten aktuellen<br />
Wasserstän<strong>de</strong>, Wasserstandsprognosen und Abflüsse<br />
polnischer und <strong>de</strong>utscher Pegel aus <strong>de</strong>m internationalen<br />
Mel<strong>de</strong>dienst zusammenhängend im<br />
Längsschnitt über www.luis.bran<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong> veröffentlicht<br />
und abrufbar [6, 7].<br />
Ein starkes Handicap für die Vorhersage im <strong>de</strong>utschen<br />
HWMZ stellte 1997 die fehlen<strong>de</strong> Kenntnis <strong>de</strong>r<br />
Entscheidungsträger über die Kapazitäten und das<br />
aktuelle Betriebsregime <strong>de</strong>r Speicher und Rückhaltebecken<br />
im tschechischen und polnischen Teil <strong>de</strong>s<br />
O<strong>de</strong>r-Einzugsgebietes dar. Auf Bitte <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r AG W 1 organisierten die polnischen<br />
Fachkollegen im Juni 2001 eine Bereisung <strong>de</strong>r wichtigsten<br />
Rückhaltebecken in <strong>de</strong>n Einzugsgebieten <strong>de</strong>r<br />
Nebenflüsse Queis, Bober, Weistritz und Glatzer<br />
Neiße und erläuterten <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Speicher auf<br />
die Verformung <strong>de</strong>r Hochwasserwellen [8].<br />
Von <strong>de</strong>r kooperativen Zusammenarbeit <strong>de</strong>r drei<br />
Anrainerstaaten auf <strong>de</strong>m Gebiet Hydrologischer Mel<strong>de</strong>dienst<br />
/ Hochwasservorhersage zeugt u.a. auch