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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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von Überschreitungstagen nennenswert von lokalen<br />

emissionsmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Maßnahmen aus Luftreinhalte-<br />

und Aktionsplänen zu beeinflussen sein dürfte,<br />

wur<strong>de</strong> die Januar-Feinstaubepiso<strong>de</strong> 2006 in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

einer näheren Analyse unterzogen. Dabei interessierte<br />

vor allem, wie häufig <strong>de</strong>rartige Witterungsabschnitte<br />

bisher auftraten, wie hoch <strong>de</strong>r Anteil<br />

<strong>de</strong>r Vorbelastung außerhalb <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s war, wie sich<br />

lokale und regionale Emittenten bei länger andauern<strong>de</strong>n<br />

austauschungünstigen Wetterlagen auswirkten<br />

und welche regionalen Unterschie<strong>de</strong> in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

zu erkennen waren (s. auch [8]).<br />

Anhand <strong>de</strong>r Großwetterlagen-Statistik war eine starke<br />

Häufung länger andauern<strong>de</strong>r antizyklonaler Witterungsabschnitte<br />

im Vergleich zum klimatologischen<br />

Januar-Mittel festzustellen, die nahezu mit<br />

einer Verdopplung <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sweiten PM10-Belastungspegels<br />

gegenüber <strong>de</strong>n zyklonalen Großwetterlagen<br />

<strong>de</strong>s Januar 2006 einher ging. Der Höhepunkt<br />

<strong>de</strong>r Episo<strong>de</strong> in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> war von einer sechstägigen<br />

Großwetterlage „Hoch Britische Inseln“<br />

begleitet, die in Verbindung mit einem vorangehen<strong>de</strong>n<br />

viertägigen „Hoch Mitteleuropa“ eine Singularität im<br />

Auftreten antizyklonaler Strömungsmuster darstellt.<br />

Deutlich erhöhte PM10-Immissionen waren mit Luftmassen<br />

aus <strong>de</strong>m Richtungssektor Südost/Süd (oberschlesisches<br />

und mährisches Industriegebiet, Nordböhmen)<br />

verbun<strong>de</strong>n. Dabei passte sich <strong>de</strong>r Januar<br />

2006 allerdings bei <strong>de</strong>r sektoralen Verteilungshäufigkeit<br />

<strong>de</strong>r Luftmassenherkunftsgebiete gut in die für 2000 bis<br />

2005 repräsentativen Verhältnisse ein. Daraus kann abgeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sich im Kernwinter die mit diesem<br />

Richtungssektor verbun<strong>de</strong>nen Hochdruck-Wetterlagen<br />

in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> beson<strong>de</strong>rs nachteilig auswirken, ohne<br />

dass die Häufigkeit dieser PM10-Transporte aus Südost<br />

und Süd ungewöhnlich hoch gewesen wäre.<br />

Offenkundig war das massive Auftreten überaus<br />

hoher PM10-Immissionen im Januar 2006 in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

sehr großräumig: 83 % aller Messstationstage<br />

mit Mittelwerten über 50 µg/m 3 traten an<br />

min<strong>de</strong>stens 50 % <strong>de</strong>r verfügbaren Messstationen<br />

gleichzeitig auf, während dieser Anteil im Zeitraum<br />

2000 - 2005 sonst bei 56 % lag. Nur 2 dieser 27 Fälle<br />

mit großräumiger Anreicherung zeigten einen dominanten<br />

Einfluss <strong>de</strong>r Region Berlin/<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>, d.h.<br />

innerhalb von 24 h hatten die Rückwärtstrajektorien<br />

nicht mehr als 150 km Weglänge verzeichnet.<br />

1.7 Erfassung von Ammoniakkonzentrationen<br />

im Umfeld<br />

einer Milchviehanlage<br />

• Zielstellung <strong>de</strong>s Messprogramms<br />

In <strong>de</strong>n Jahren 2002 bis 2004 wur<strong>de</strong>n bereits vom Lan<strong>de</strong>sumweltamt<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> Ammoniakmessungen<br />

zur Ermittlung von Immissionen, die aus landwirt-<br />

schaftlichen Tierhaltungsanlagen stammen, durchgeführt.<br />

Mit diesen Messergebnissen aus <strong>de</strong>r Umgebung<br />

von Schweinemast- und von Legehennenanlagen<br />

konnten erste orientieren<strong>de</strong> Aussagen über die<br />

Höhe von zu erwarten<strong>de</strong>n Immissionskonzentrationen<br />

getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Um eine genauere Einschätzung von Immissionsbelastungen<br />

durch <strong>de</strong>n Betrieb von Viehhaltungsanlagen<br />

vornehmen zu können, wur<strong>de</strong> nunmehr ein weiteres<br />

Messprogramm zur Ermittlung von Ammoniakkonzentrationen,<br />

diesmal in <strong>de</strong>r Umgebung einer<br />

Milchviehanlage, aufgelegt.<br />

• Eingesetzte Messtechnik zur Erfassung von<br />

Ammoniak-Immissionskonzentrationen<br />

Automatischer Online-Messanalysator<br />

Als online-Messgerät kam ein NH 3 -Analysator mit<br />

thermischer Konvertierung <strong>de</strong>r Firma ansyco GmbH<br />

zum Einsatz. Der Analysator Mo<strong>de</strong>ll AC31M ist<br />

gemäß <strong>de</strong>r Richtlinie für die Bauausführung und Eignungsprüfung<br />

von Messeinrichtungen zur kontinuierlichen<br />

Überwachung <strong>de</strong>r Immissionen – Rundschreiben<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums vom 29.10.1992<br />

(GMBl. S. 1143) eignungsgeprüft (Bericht Nr. 23 <strong>de</strong>s<br />

Umweltbun<strong>de</strong>samtes, März 1996).<br />

Passivsammler<br />

Passivsammler sind relativ einfach zu handhaben<strong>de</strong><br />

Probenahmesysteme, die sich gut zur Ermittlung <strong>de</strong>r<br />

räumlichen Verteilung von Luftschadstoffen eignen.<br />

Die Passivsammler wer<strong>de</strong>n für einen Monat an ausgewählten<br />

Standorten exponiert und die bela<strong>de</strong>nen<br />

Passivsammler nach <strong>de</strong>r Expositionszeit vom schwedischen<br />

Forschungsinstitut IVL mittels chemischer<br />

Untersuchungen ausgewertet.<br />

• Messplanung<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Tierhaltungsanlage und <strong>de</strong>r Messpunkt-Standorte<br />

Für das Messprogramm zur Messung von Ammoniakkonzentrationen<br />

(NH 3 in µg/m 3 ) im Umfeld von Tierhaltungsanlagen<br />

wur<strong>de</strong> die Milchviehanlage Bahnitz<br />

ausgewählt. Die Milchviehanlage befin<strong>de</strong>t sich südlich<br />

vom Ort Bahnitz und liegt in einem Waldgebiet.<br />

Im Lageplan sind die Milchviehanlage Bahnitz und die<br />

ausgewählten Messpunkte (MP) dargestellt.<br />

In diesem Bericht wer<strong>de</strong>n für die Bewertung <strong>de</strong>r Messpunkt<br />

5 („Messwagen mit Online-Messtechnik und Parallel-Messpunkt<br />

Passivsammler“/gelb-roter Punkt) sowie<br />

die Messpunkte <strong>de</strong>r Passivsammler (rote Punkte)<br />

berücksichtigt.<br />

UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />

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