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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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eviere o<strong>de</strong>r auch eine Neubesiedlung neu geschaffener<br />

Röhrichte möglich ist. Die Wie<strong>de</strong>rbesiedlung<br />

geschieht jedoch gera<strong>de</strong> in Gebieten mit einer geringen<br />

Vogeldichte langsam (Erfahrungswert aus England:<br />

10 Jahre).<br />

• Empfehlungen für eine Fortschreibung <strong>de</strong>s<br />

Schutzprogramms für die Rohrdommel auf europäischer<br />

Ebene<br />

Für die Aufstellung avifaunistischer europäischer<br />

Schutzprogramme bzw. Aktionspläne hat BIRDLIFE<br />

INTERNATIONAL 2002 ein neues einheitliches Format<br />

entwickelt. Die Fortschreibung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Rohrdommel-Aktionsplanes und damit die Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Situation <strong>de</strong>r Rohrdommel in <strong>de</strong>n<br />

neuen Mitgliedsstatten sollte diesem Format entsprechend<br />

erfolgen. Die Erarbeitung <strong>de</strong>s Handbuches<br />

hat mit <strong>de</strong>r Etablierung eines informellen Netzwerkes<br />

zum Rohrdommelschutz sehr gute Voraussetzungen<br />

geschaffen.<br />

Übergeordnetes Ziel für <strong>de</strong>n neuen Aktionsplan <strong>de</strong>r<br />

Rohrdommel auf europäischer Ebene wer<strong>de</strong>n Schutz<br />

und Erhaltung einer nachhaltig stabilen und wachsen<strong>de</strong>n<br />

Rohrdommelpopulation in allen Mitgliedslän<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r EU sein. Schutz und geeignetes Management<br />

von natürlichen o<strong>de</strong>r semi-natürlichen<br />

großflächigen Röhrichten inklusive angrenzen<strong>de</strong>r<br />

Feuchtgebieten sollten hierbei prioritär behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu <strong>de</strong>n zukünftigen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Rohrdommelschutzes<br />

auf europäischer Ebene zählen:<br />

– Reaktion auf die Auswirkungen <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls<br />

auf die Lebensräume;<br />

– Stabilisierung <strong>de</strong>s Natura 2000 Netwerkes als resilienter<br />

Verbund von Schutzgebieten<br />

– Erforschung <strong>de</strong>s Zugverhaltens,<br />

– Entwicklung von Instrumenten zur Einflussnahme/Lenkung<br />

gefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Nutzungen wie<br />

Bewirtschaftung von Fischteichen, kommerzielle<br />

Schilfmahd, Entwässerung von Feuchtgebieten,<br />

Landwirtschaft, Infrastrukturpolitik.<br />

5 EU-LIFE-Projekt: Binnensalzstellen <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s<br />

Salzpflanzen im Binnenland ?<br />

Im eiszeitlich geprägten nord<strong>de</strong>utschen Tiefland<br />

kommen flächenhafte natürliche Salzstellen nur dort<br />

vor, wo salzhaltiges Grundwasser die Oberfläche erreicht.<br />

Die Salze stammen überwiegend aus <strong>de</strong>r<br />

Zechsteinformation, die vor etwa 250 Mio. Jahren<br />

entstand, als ein Meer das heutige Mitteleuropa be<strong>de</strong>ckte.<br />

Im Normalfall bil<strong>de</strong>n tertiäre Rupeltone die Grenze<br />

zwischen Salzwasser und oberflächennahem Süßwasser.<br />

Wo diese Tone fehlen o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r Eiszeit<br />

ausgeräumt wur<strong>de</strong>n, kann Salzwasser in die aufliegen<strong>de</strong>n<br />

Süßwasserstockwerke eindringen. Obwohl<br />

die Salzgehalte <strong>de</strong>utlich niedriger sind als an<br />

<strong>de</strong>n Küsten o<strong>de</strong>r an<br />

Salzstellen, die durch<br />

Salzquellen gespeist<br />

wer<strong>de</strong>n, sind Salzpflanzen<br />

(Halophyten)<br />

wie Strand-Aster,<br />

Strand-Milchkraut,<br />

Strand-Dreizack und<br />

Salz-Binse an mehreren<br />

Standorten etabliert.<br />

Charakteristisch<br />

für die Salzstellen in<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind neben<br />

Salzwiesen vor al-<br />

und Röhrichte. Insbeson<strong>de</strong>re auf nur schwach salzbeeinflussten<br />

Standorten sind die Salzpflanzen-Gesellschaften<br />

häufig kleinräumig mit Gesellschaften<br />

<strong>de</strong>r Pfeifengras-Wiesen und an<strong>de</strong>ren feuchten Wiesengesellschaften<br />

verzahnt. An diesen Standorten<br />

fin<strong>de</strong>n sich häufig sehr individuenstarke Vorkommen<br />

<strong>de</strong>s Sumpf-Knabenkrauts.<br />

• Schutz durch Nutzung und Wasserrückhalt<br />

Salzpflanzen können nur dann überleben, wenn im<br />

Wurzelraum ganzjährig ausreichend Salzwasser zur<br />

Verfügung steht. Nur dann sind sie in <strong>de</strong>r Lage, ihre<br />

Konkurrenzvorteile gegenüber an<strong>de</strong>ren Arten auszuspielen.<br />

An<strong>de</strong>re Arten, wie z.B. das Schilf, sind zwar<br />

ebenfalls salztolerant, vertragen jedoch keine regel-<br />

lem halophile Flutrasen Strand-Aster Sumpf Knabenkraut Strand-Dreizack<br />

UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />

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