KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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2 Oberflächengewässer<br />
2.1 Entwicklung <strong>de</strong>r Gewässertrophie<br />
im Zeitraum 1991 – 2006<br />
Zur Darstellung <strong>de</strong>r trophischen Entwicklung in <strong>de</strong>n<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Fließgewässern nach 1990 sind stellvertretend<br />
– und gleichzeitig repräsentativ – Gewässerabschnitte<br />
<strong>de</strong>r Havel als größtem bran<strong>de</strong>nburgischen<br />
Fließgewässer, und ihrem be<strong>de</strong>utendsten<br />
Nebenfluss, <strong>de</strong>r Spree, ausgewählt<br />
wor<strong>de</strong>n. Ihre Beschreibung erfolgt jährlich im Jahresbericht<br />
(vgl. „Umweltdatenbericht 2006“, S. 61 – 64).<br />
Dem Klassifikationsschema zur Einstufung <strong>de</strong>r trophischen<br />
Belastung von Fließgewässern liegt das in<br />
Deutschland gebräuchliche siebenstufige System mit<br />
vier Haupt- und drei Zwischenklassen zugrun<strong>de</strong>; Basis<br />
<strong>de</strong>s Systems sind Messungen <strong>de</strong>r Chlorophyll a-<br />
Gehalte im Zeitraum <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong> vom 1.<br />
März bis 31. Oktober.<br />
Insgesamt können seit 1991 für die <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er<br />
Fließgewässer beachtliche Reduzierungen hinsichtlich<br />
aller die Eutrophierung begünstigen<strong>de</strong>n<br />
Nährstoffe konstatiert wer<strong>de</strong>n. Die hierdurch vermin<strong>de</strong>rte<br />
Produktion planktischer Algen drückt sich in<br />
einer <strong>de</strong>utlich verbesserten Transparenz <strong>de</strong>r Gewässer<br />
aus. Im Einzelnen liegen hierzu die graphisch dargestellten<br />
Messergebnisse zu<br />
– Chlorophyll a,<br />
– Gesamtphosphor,<br />
– Nitrat und<br />
– Ammonium vor:<br />
An <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Chlorophyll a-Konzentrationen<br />
seit 1991 ist ersichtlich, dass an allen dargestellten<br />
Fließgewässerabschnitten von Spree und<br />
Havel im betrachteten Zeitraum ein <strong>de</strong>utlicher Rück-<br />
Kalksee und Tornowsee im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Fotos: LUA, C. Koll 06/2006)<br />
gang <strong>de</strong>r planktischen Algenentwicklung zu verzeichnen<br />
ist. Dies manifestiert sich auch an erhöhten<br />
Sichttiefen.<br />
In <strong>de</strong>n eher flachlandtypischen Gewässerabschnitten<br />
Havel/Hennigsdorf und Spree/Neuzittau<br />
ist ein ein<strong>de</strong>utiger Trend zu rückläufigen Phosphorgehalten<br />
festzustellen. Im Jahresgang in Abhängigkeit<br />
von <strong>de</strong>r Wasserführung variieren<strong>de</strong><br />
Phosphorkonzentrationen sind in diesen Bereichen<br />
nicht <strong>de</strong>utlich ausgeprägt. Deutlich ausgeprägte Jahresgänge<br />
<strong>de</strong>r Phosphorgehalte sind hingegen im<br />
flussseeartigen Mittellauf <strong>de</strong>r Havel messbar. Prägend<br />
für diese Verlaufskurven sind Phosphorrücklosungen<br />
aus <strong>de</strong>n Sedimenten in <strong>de</strong>n abflussreduzierten<br />
Sommermonaten. Nach schwanken<strong>de</strong>n<br />
Entwicklungen in <strong>de</strong>n 1990er Jahren ist seit einigen<br />
Jahren ein <strong>de</strong>utlicher Rückgang zu verzeichnen.<br />
Eintragspfa<strong>de</strong> für Nitrat in Fließgewässer sind in erster<br />
Linie kommunale Kläranlagen und Austräge aus<br />
landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Prozesssteuerungen<br />
in kommunalen Kläranlagen wur<strong>de</strong>n<br />
im letzten Jahrzehnt verstärkt dahingehend verbessert,<br />
<strong>de</strong>n überwiegen<strong>de</strong>n Teil <strong>de</strong>s anorganisch gebun<strong>de</strong>nen<br />
Stickstoffs als Nitrat und nicht als Ammonium<br />
zu emittieren.<br />
Erwartungsgemäß ist vor allem für Ammonium im<br />
letzten Jahrzehnt eine <strong>de</strong>utliche Konzentrationsabnahme<br />
zu verzeichnen.<br />
Es kann davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass die beschriebenen<br />
Verbesserungen <strong>de</strong>r trophischen Situation<br />
in <strong>de</strong>n untersuchten bran<strong>de</strong>nburgischen<br />
Gewässerabschnitten sich auch noch in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren fortsetzen wer<strong>de</strong>n.<br />
UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />
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