KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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MW im Jahr 2006 (entspricht einem braunkohlebefeuerten<br />
Kraftwerksblock in Jänschwal<strong>de</strong>). Mit <strong>de</strong>n<br />
errichteten Anlagen kann CO 2 -freier Strom in Höhe<br />
von 5.368 GWh im Jahr erzeugt wer<strong>de</strong>n. Dies be<strong>de</strong>utet<br />
ca. 30 % <strong>de</strong>s En<strong>de</strong>nergiebedarfes an Strom<br />
in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>.<br />
In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sind <strong>de</strong>rzeit 55 Biogasanlagen mit<br />
einer installierten elektrischen Leistung in Höhe von<br />
rund 32,5 MW errichtet. Die erzeugte elektrische<br />
Energie beträgt 198 GWh/a, davon wer<strong>de</strong>n 95% ins<br />
öffentliche Netz eingespeist.<br />
Dabei ist festzustellen, dass die Substitution fossiler<br />
Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) durch Biogas<br />
insbeson<strong>de</strong>re dann eine positive Ökobilanz aufweist,<br />
wenn bei <strong>de</strong>r Energieumwandlung <strong>de</strong>s Biogases in<br />
Blockheizkraftwerken die anfallen<strong>de</strong> Wärme umfassend<br />
mit genutzt wird, die Lieferwege nicht zu lang<br />
sind und ein hoher Güllenutzungsanteil realisiert wird.<br />
Die installierte Wärmeleistung beträgt 35 MW. Neben<br />
<strong>de</strong>n 55 errichteten Anlagen befin<strong>de</strong>n sich weitere vier<br />
Anlagen bereits im Probebetrieb mit einer elektrischen<br />
Leistung von 1,8 MW. Bei 18 Anlagen ist die<br />
Inbetriebnahme noch in 2007 geplant. Derzeitig liegen<br />
im LUA noch weitere 127 Genehmigungsanträge<br />
zur Errichtung von Biogasanlagen vor.<br />
Neben <strong>de</strong>n Biogasanlagen spielen die Anlagen zur<br />
Herstellung von Biodiesel und Bioethanolanlagen<br />
eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle für die Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Biomassenutzung. Hier sind erhebliche Konkurrenzsituationen<br />
(Anbauflächen) und ökologische Konflikte<br />
absehbar.<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r Energiebilanz 2004 für das Land<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wur<strong>de</strong>n im Jahr 2004 rund 126.500 t<br />
(4,7 PJ; 2003: 4,27 PJ) Biodiesel produziert. Nach<br />
Saldo aus Bezügen, Bestandsentnahmen und Lieferungen<br />
lag <strong>de</strong>r Verbrauch im Land bei 83.550 t (3.1<br />
PJ) [2]. Dies entspricht gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr<br />
(52.660 t bzw. 1.96 PJ) einer Steigerung um 58,6 %.<br />
Die produzierte Menge Biodiesel lt. Energiebilanz<br />
2004 beträgt nur 55 % gegenüber <strong>de</strong>n im Jahr 2004<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Erzeugungskapazitäten in Höhe von<br />
230.000 t. Mit <strong>de</strong>r am 09.03.2007 eingeweihten<br />
neuen 100.000-Tonnen-Biodieselanlage <strong>de</strong>r EOP Biodiesel<br />
AG mit Sitz in Falkenhagen belaufen sich die<br />
Produktionskapazitäten auf 570.000 t/a. Bei Auslastung<br />
dieser Produktionskapazitäten entspricht <strong>de</strong>r<br />
energetische Ertrag 21,2 PJ/a.<br />
Der Ölsaatenanbau lag im Jahr 2005 in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
bei 142.500 ha und 2006 bei ca. 121.000 ha [11]. Für<br />
die Produktionskapazität von 570.000 t/a ist eine Ölsaatenanbaufläche<br />
von etwa 600.000 ha pro Jahr erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Beim Anbau von Raps muss eine Frucht-<br />
folge eingehalten wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Regel wird ein Anbauabstand<br />
von 3 bis 4 Jahre praktiziert. Wird die vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Ackerfläche zu 15 % für <strong>de</strong>n Ölsaatenanbau<br />
genutzt (ca. 222.000 ha), ist eine Biodieselproduktion<br />
von ca. 210.000 t pro Jahr möglich. Dies lastet die<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Produktionskapazität lediglich zu ca. 35 %<br />
aus.<br />
Es zeigt sich, dass <strong>de</strong>r Bedarf an Ölsaaten <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Produktionskapazitäten für die Erzeugung<br />
von Biodiesel aus <strong>de</strong>utschem Aufkommen nicht ge<strong>de</strong>ckt<br />
wer<strong>de</strong>n kann [12].<br />
Ölertrag in Deutschland insgesamt: 2 Mio. t/a<br />
Biodieselkapazitäten 2006 ca. 3 Mio. t/a<br />
Biodieselabsatz ca. 3 Mio. t/a<br />
Die damit einhergehen<strong>de</strong> Importabhängigkeit könnte<br />
langfristig das Potenzial verringern, wenn die benötigten<br />
Bezugsmengen nicht mehr zur Verfügung stehen<br />
o<strong>de</strong>r aus preislichen Grün<strong>de</strong>n unattraktiv wer<strong>de</strong>n. Bei<br />
Importen und Eigenproduktion sind gleichermaßen<br />
ökonomische und ökologische Aspekte zu betrachten.<br />
Die Nutzung von Bioethanol ist in Deutschland<br />
ebenfalls Bestandteil <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r EU-Richtlinie<br />
zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verwendung von Biokraftstoffen<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor<br />
[9] und im Biokraftstoffquotengesetz [10],<br />
das am 01.01.2007 in Kraft getreten ist. An<strong>de</strong>rs als<br />
beispielsweise in <strong>de</strong>n USA o<strong>de</strong>r Brasilien, wo Bioethanol<br />
als Hauptbestandteil am Kraftstoffgemisch<br />
zum Einsatz kommt, gehen die Regelungen für die<br />
EU und Deutschland vorrangig von einer Beimischung<br />
zum Ottokraftstoff aus. Das Biokraftstoffquotengesetz<br />
[10] sieht vor, dass an <strong>de</strong>r Energiemenge<br />
von Ottokraftstoff Bioethanol in <strong>de</strong>n Jahren 2007 –<br />
2010 zu min<strong>de</strong>stens 1,2 % (2007) und schrittweise<br />
bis 3,6 % ab <strong>de</strong>m Jahr 2010 beteiligt ist. Die Nordbran<strong>de</strong>nburger<br />
BioEnergie GmbH & Co. KG (NBE)<br />
betreibt seit Dezember 2004 in Schwedt/O<strong>de</strong>r die<br />
einzige Anlage im Land mit einer Kapazität von<br />
180.000 t/a. Dafür wer<strong>de</strong>n jährlich 500.000 t bis<br />
550.000 t Roggen o<strong>de</strong>r Weizen und Triticale benötigt.<br />
Dies entspricht einer Anbaufläche von etwa 120.000<br />
– 135.00 ha.<br />
Der Getrei<strong>de</strong>bedarf richtet sich nach <strong>de</strong>m Stärkegehalt.<br />
Bei Roggen für die Ethanolherstellung wird ein<br />
Stärkegehalt > 55 % angestrebt. Dieser unterschei<strong>de</strong>t<br />
ihn von <strong>de</strong>n vor allem proteinhaltigen Roggensorten<br />
für die Nahrungsgüterherstellung. Ein geringerer<br />
Stärkegehalt muss durch eine größere Getrei<strong>de</strong>menge<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. 180.000 t Bioethanol<br />
– das sind ca. 230 Mio. Liter – entsprechen rund 4,8<br />
PJ.<br />
Literatur Seite 199<br />
UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />
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