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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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Pflanzenschutzmittel(PSM)-Wirkstoffe und -Metabolite<br />

wer<strong>de</strong>n an allen Messstellen <strong>de</strong>s Nitratmessnetzes<br />

sowie an ausgewählten Messstellen <strong>de</strong>s Grundund<br />

Salzmessnetzes erhoben.<br />

Über das <strong>de</strong>taillierte Parameterspektrum wur<strong>de</strong> jährlich<br />

in <strong>de</strong>n Umweltdatenberichten informiert (zuletzt<br />

im Bericht 2006 auf S. 79). Das jährlich aktualisierte<br />

Projekthandbuch „Grundwasserbeschaffenheitsmessnetze<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>” enthält verbindliche Festlegungen<br />

über Zuständigkeiten, Messnetzbetrieb und Datenbereitstellung<br />

durch das Lan<strong>de</strong>slabor <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

sowie zu Terminvorgaben.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n auszugsweise Untersuchungsergebnisse<br />

zu <strong>de</strong>n Parametern Nitrat und<br />

Ammonium vorgestellt. Bei<strong>de</strong> Messgrößen, Leitparameter<br />

für die Nährstoffbelastung, nehmen insbeson<strong>de</strong>re<br />

aufgrund von diffusen Stoffeinträgen<br />

flächenhaft Einfluss auf die Grundwassergüte. Der<br />

umfassen<strong>de</strong> „Bericht zur Grundwasserbeschaffenheit<br />

2001 – 2005 <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>“ mit allen<br />

erhobenen Parametern wird zurzeit für die noch in<br />

2007 geplante Veröffentlichung vorbereitet.<br />

• Informationen zu ausgewählten Parametern:<br />

Nitrat und Ammonium<br />

Bei<strong>de</strong> Stoffe zeigen anthropogene Belastungen an<br />

und gelangen zu einem großen Teil mit <strong>de</strong>r Düngerausbringung<br />

über <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n in das Grundwasser.<br />

Der Transport von Stickstoff aus <strong>de</strong>m Grundwasser<br />

stellt eine mögliche Quelle <strong>de</strong>r Eutrophierung von<br />

Oberflächengewässern dar. Die nachfolgen<strong>de</strong>n Informationen<br />

beziehen sich auf die alte (bis En<strong>de</strong> 2006<br />

gelten<strong>de</strong>) Zuordnung <strong>de</strong>r Messstellen zum Grundmessnetz<br />

(205 Messstellen) bzw. zum Nitratmessnetz<br />

(16 Messstellen). Bei <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>r Messstellenkarten<br />

ist zu beachten, dass an Standorten mit<br />

Mehrfachmessstellen nur <strong>de</strong>r oberste Pegel abgebil<strong>de</strong>t<br />

wird.<br />

Nitrat<br />

Nitrat gilt seit Jahren im Grundwasser Deutschlands<br />

als Problemstoff. Infolge <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Bo<strong>de</strong>nnutzung<br />

tritt durch die langjährige und auch gegenwärtig<br />

noch stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Überdüngung ein ständiger<br />

Nitratüberschuss im Untergrund auf. In <strong>de</strong>n sandigen<br />

Bö<strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s wird das Nitrat jedoch<br />

mikrobiell meistens rasch aufgebraucht bzw. umgewan<strong>de</strong>lt<br />

(z.B. zu Ammonium), sodass es im Grundwasser<br />

nicht o<strong>de</strong>r nur mit sehr geringen Gehalten<br />

nachweisbar ist.<br />

In Bezug auf alle durchgeführten Analysen liegen 51 %<br />

Werte unter <strong>de</strong>r Bestimmungsgrenze (BG). Dementsprechend<br />

ist die Verteilung extrem linkssteil bzw.<br />

rechtsschief (s. S. 75 Abb. links). Ihr Maximum liegt<br />

Literatur Seite 197<br />

74 FACHARTIKEL Wasser<br />

in <strong>de</strong>m Intervall zwischen 0 und 2,5 mg/l. Konzentrationen<br />

über 25 mg/l treten bei 9,3 %, Werte über 50<br />

mg/l (Qualitätsnorm nach <strong>de</strong>r Richtlinie 2006/118/EG,<br />

Grundwasserrichtlinie) bei 4,6 % <strong>de</strong>r Analysen auf.<br />

Die Maximalkonzentration mit 148 mg/l wur<strong>de</strong> im<br />

Grundmessnetz an <strong>de</strong>r Messstelle Neuschönfeld OP<br />

in <strong>de</strong>r Uckermark gemessen.<br />

In Gebieten mit indirekter Neubildung tritt bei <strong>de</strong>n Ana-<br />

Statistische Kenngröße [Einheit] Nitrat<br />

Gesamtanzahl Analysen 1.708<br />

Arithmetischer Mittelwert [mg/l] 6,27<br />

Median [mg/l] 0,02<br />

Standardabweichung [mg/l] 19,1<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Analysen mit Gehalten > 47,5 mg/l 180<br />

lysen die größte Spannweite hinsichtlich <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Nitratgehalte auf. Die Streuung <strong>de</strong>r Werte nimmt mit <strong>de</strong>r<br />

Tiefe zu. Bei Proben aus <strong>de</strong>m Bereich zwischen 20 und<br />

50 m unter Gelän<strong>de</strong> beträgt das 75-Perzentil über 15<br />

mg/l. Der Median liegt beim Grundwasser aller Tiefenbereiche<br />

unter 0,5 mg/l. Die größten Spannweiten <strong>de</strong>r<br />

Nitratkonzentrationen treten oberflächennah bei <strong>de</strong>n<br />

Flächennutzungen Acker, Wiese und Siedlung auf.<br />

Die geringe Anzahl von Nitratgehalten über 50 mg/l im<br />

Grundmessnetz ist auch darauf zurückzuführen, dass<br />

das Gros <strong>de</strong>r Messstellen mit sehr hohen Konzentrationen<br />

<strong>de</strong>m Nitratmessnetz zugeordnet ist. Dort liegt<br />

<strong>de</strong>r Anteil von Überschreitungen <strong>de</strong>r Grundwasserqualitätsnorm<br />

von 50 mg/l <strong>de</strong>utlich höher (69 % aller<br />

Analysen). In <strong>de</strong>n Proben von 15 <strong>de</strong>r 16 Nitratmessstellen<br />

wur<strong>de</strong>n im Berichtszeitraum Konzentrationen<br />

über 50 mg/l Nitrat nachgewiesen. Insgesamt wird die<br />

Qualitätsnorm an 12 % aller Messstellen überschritten.<br />

Davon liegen neun Messstellen im Grundmessnetz<br />

überwiegend südöstlich von Berlin, aber auch lan<strong>de</strong>sweit<br />

verstreut (GWK Dahme, Alte O<strong>de</strong>r, Dosse/Jäglitz<br />

und Rhin). Bei insgesamt 20 % <strong>de</strong>r Messstellen überschritt<br />

2005 <strong>de</strong>r mittlere Nitratgehalt 25 mg/l. Die überwiegen<strong>de</strong><br />

Anzahl von <strong>de</strong>n gemittelten Nitratwerten <strong>de</strong>r<br />

Messstellen (65 %) liegt unter 1 mg/l (s. Karte S. 75).<br />

Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Untersuchungen in <strong>de</strong>r vorherigen<br />

Berichtsperio<strong>de</strong> (1995 – 2000) sind ca. 70 % <strong>de</strong>r Messstellen<br />

hinsichtlich <strong>de</strong>r Nitratgehalte stabil. Dies betrifft<br />

überwiegend Messstellen, für die eine geringe mittlere<br />

Nitratkonzentration ermittelt wur<strong>de</strong>. 11 % <strong>de</strong>r Messstellen,<br />

verteilt auf das gesamte Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />

weisen eine stark steigen<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz auf. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

sind davon Standorte mit einer mittleren Konzentration<br />

über 25 mg/l im Jahr 2005 betroffen. Dies betrifft<br />

überwiegend Messstellen <strong>de</strong>s Grundmessnetzes. Bei<br />

zehn von 16 Messstellen <strong>de</strong>s Nitratmessnetzes ist ein<br />

stark abnehmen<strong>de</strong>r Nitratgehalt zu verzeichnen. Sechs<br />

dieser zehn Messstellen weisen 2005 <strong>de</strong>nnoch einen<br />

mittleren Gehalt über 50 mg/l auf.

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