KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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• Nationaler Allokationsplan und Gesetzgebung<br />
In Deutschland wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r 60. Umweltministerkonferenz<br />
im Mai 2003 in Hamburg die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
in die Vorbereitungen einbezogen um die Datengrundlagen<br />
für <strong>de</strong>n Nationalen Allokationsplan (NAP)<br />
zu schaffen.<br />
Zum 31. März 2004 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste Nationale Allokationsplan<br />
für die Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland (NAP I)<br />
beschlossen. Dieser sah für die vom Emissionshan<strong>de</strong>l<br />
betroffenen Anlagen <strong>de</strong>r Sektoren Industrie und Energie<br />
eine Reduzierung <strong>de</strong>r CO 2 -Emissionen von 501<br />
(Durchschnitt 2000 – 2002) auf 499 Millionen Tonnen<br />
pro Jahr (t/a) (2005 – 2007) vor, das entspricht einer<br />
Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Emissionen auf 99,6 Prozent. Abzüglich<br />
einer Reserve für Neuanlagen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />
Anlagen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Sektoren eine Emissionsobergrenze<br />
von 495 Mio. t CO 2 zugeordnet.<br />
Auf Grund von Interventionen seitens einiger Lan<strong>de</strong>sregierungen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r,<br />
welche die Mo<strong>de</strong>rnisierungsmaßnahmen speziell<br />
<strong>de</strong>r Energieanlagen in ihren Län<strong>de</strong>rn ungenügend<br />
berücksichtigt sahen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r NAP durch das<br />
NAP-Gesetz in einzelnen Punkten nachgebessert.<br />
Dadurch bekamen zusätzlich neben <strong>de</strong>n Industrieanlagen<br />
mit prozessbedingten Emissionen auch zahlreiche<br />
nach 1994 mo<strong>de</strong>rnisierte o<strong>de</strong>r neugebaute Anlagen<br />
über die sogenannte Early-Action-Regelung<br />
<strong>de</strong>n Erfüllungsfaktor (EF) 1 zugewiesen, das heißt,<br />
diese Anlagen sollten für einen begrenzten Zeitraum<br />
über Emissionsrechte in voller Menge <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />
Emissionen <strong>de</strong>r Basisperio<strong>de</strong> verfügen.<br />
Damit konzentrierte sich die For<strong>de</strong>rung zur Min<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Emissionen aus bei<strong>de</strong>n Sektoren auf <strong>de</strong>utlich<br />
weniger Anlagen. Für jene Anlagen mit energiebedingten<br />
Emissionen, die nicht einer <strong>de</strong>r zahlreichen<br />
Son<strong>de</strong>rregelungen unterlagen, wur<strong>de</strong> im später verabschie<strong>de</strong>ten<br />
Zuteilungsgesetz 2007 ein Erfüllungsfaktor<br />
von 0,9709 festgelegt, welcher allerdings noch<br />
einem zusätzlichen Min<strong>de</strong>rungsfaktor nach ZuG 2007<br />
§ 4 Abs. 4 unterlag, <strong>de</strong>r die Überschreitung <strong>de</strong>r genannten<br />
Obergrenze an auszugeben<strong>de</strong>n Emissionsberechtigungen<br />
verhin<strong>de</strong>rn sollte.<br />
➠ Siehe auch Kurzinformation Seite 31<br />
Mit <strong>de</strong>m Im Juli 2004 verabschie<strong>de</strong>ten Gesetz über<br />
<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l mit Berechtigungen zur Emission von<br />
Treibhausgasen (Treibhausgas-Emissionshan<strong>de</strong>lsgesetz<br />
– TEHG) fand die Umsetzung <strong>de</strong>r europäischen<br />
Emissionshan<strong>de</strong>lsrichtlinie in nationales Recht<br />
statt. Zugleich wur<strong>de</strong> damit die Verteilung <strong>de</strong>r Zuständigkeiten<br />
zwischen Bund und Län<strong>de</strong>rn geregelt.<br />
Demnach sind die Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n, in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
das Lan<strong>de</strong>sumweltamt, zuständig für Genehmigung,<br />
Überwachung und Empfang einschließlich stichpro-<br />
benartiger Prüfung <strong>de</strong>r jährlich zu erstellen<strong>de</strong>n Emissionsberichte<br />
(TEHG §§ 4 und 5). Für alle an<strong>de</strong>ren<br />
Aufgaben, die sich aus <strong>de</strong>m TEHG ergeben, liegen<br />
die Zuständigkeiten beim Umweltbun<strong>de</strong>samt und seiner<br />
Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2004 gebil<strong>de</strong>ten Deutschen<br />
Emissionshan<strong>de</strong>lsstelle (DEHSt).<br />
• Start <strong>de</strong>s Emissionshan<strong>de</strong>ls<br />
Am 1. Januar 2005 begann EU-weit die erste Perio<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Emissionshan<strong>de</strong>ls. Im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> nahmen<br />
76 Anlagen daran teil. Diesen wur<strong>de</strong>n für die<br />
Jahre 2005 bis 2007 Zertifikate zugeteilt, die zur<br />
Emission von 56 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro<br />
Jahr berechtigen. Wie die Abbildung 1 zeigt, liegt das<br />
Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bei <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r emissionshan<strong>de</strong>lspflichtigen<br />
Anlagen im „Mittelfeld“ <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r.<br />
Abb. 2: Die Firma Golem -<br />
kleinste TEHG-pflichtige<br />
Keramikanlage in<br />
Deutschland<br />
(Foto: Golem GmbH)<br />
Abb. 1: Anzahl <strong>de</strong>r emissionshan<strong>de</strong>lspflichtigen<br />
Anlagen<br />
nach Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn (Quelle DEHSt 2005)<br />
UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />
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