KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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ung wird in <strong>de</strong>r TA Luft für <strong>de</strong>n Annahme- und Hauptrottebereich<br />
von großen Anlagen noch stärker formuliert.<br />
Gemäß TA Luft sind diese Bereiche bei Anlagen<br />
mit einer Durchsatzleistung von 10.000 Mg/a und<br />
mehr geschlossen auszuführen.<br />
Bei bestehen<strong>de</strong>n Anlagen kann aufgrund von Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
im Einzelfall von <strong>de</strong>n vorgenannten baulichen<br />
und betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TA Luft ,<br />
<strong>de</strong>n Annahme- und Hauptrottebereich geschlossen<br />
auszuführen, abgewichen wer<strong>de</strong>n, um unverhältnismäßige<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen zu vermei<strong>de</strong>n. Eine Beson<strong>de</strong>rheit<br />
<strong>de</strong>s Einzelfalls kann zum Beispiel vorliegen,<br />
wenn:<br />
– eine Anlage ausschließlich Grünabfälle kompostiert<br />
o<strong>de</strong>r<br />
– <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stabstand von 500 m zur nächsten<br />
Wohnbebauung o<strong>de</strong>r in einem Bebauungsplan<br />
festgesetzten Wohnbebauung überschritten wird<br />
und <strong>de</strong>r Betreiber anhand von Messungen (Fahnen-<br />
o<strong>de</strong>r Rastermessungen) o<strong>de</strong>r Berechnungen<br />
<strong>de</strong>n Nachweis durch einen Sachverständigen erbringt,<br />
dass die von <strong>de</strong>r Anlage ausgehen<strong>de</strong>n Geruchsemissionen<br />
in <strong>de</strong>r Wohnnachbarschaft auch<br />
unter ungünstigen meteorologischen Bedingungen<br />
als irrelevant einzustufen sind.<br />
Darüber hinaus kann bei kleinen Anlagen mit einer<br />
Durchsatzleistung von weniger als 10.000 Mg/a von<br />
<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen einer geschlossenen Ausführung<br />
abgewichen wer<strong>de</strong>n, wenn außer Grünabfällen nur<br />
eine sehr geringe Menge an sonstigen organischen<br />
Abfällen und Materialien behan<strong>de</strong>lt wird und <strong>de</strong>r Betreiber<br />
anhand von Messungen (Fahnen- o<strong>de</strong>r Rastermessungen)<br />
o<strong>de</strong>r Berechnungen <strong>de</strong>n Nachweis<br />
durch einen Sachverständigen erbringt, dass die von<br />
<strong>de</strong>r Anlage ausgehen<strong>de</strong>n Geruchsemissionen in <strong>de</strong>r<br />
Wohnnachbarschaft auch unter ungünstigen meteorologischen<br />
Bedingungen als irrelevant einzustufen sind.<br />
In diesen Ausnahmefällen ist zu entschei<strong>de</strong>n, wie die<br />
Vorsorgeanfor<strong>de</strong>rungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 BIm-<br />
SchG unter <strong>de</strong>n konkreten Umstän<strong>de</strong>n zu erfüllen<br />
sind. Bei einem Verzicht auf eine geschlossene Ausführung<br />
sind organisatorische Maßnahmen und <strong>de</strong>ren<br />
Überwachung erfor<strong>de</strong>rlich. Hierzu zählen insbeson<strong>de</strong>re:<br />
– Ausschluss von in Gärung befindlichen Abfällen,<br />
– Mengenbegrenzung für strukturarme Materialien<br />
wie Grasschnitt bzw. die arbeitstägliche Verarbeitung<br />
dieser Materialien unmittelbar nach <strong>de</strong>r Anlieferung.<br />
Die Anlage muss zu<strong>de</strong>m zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r<br />
Technik für die offene Mietenkompostierung gemäß<br />
VDI 3475 entsprechen.<br />
138 FACHARTIKEL Technischer Umweltschutz<br />
3.3 Anlageninformationssystem –<br />
Immissionsschutz (AIS-I)<br />
Bei <strong>de</strong>r Vollzugs- und Überwachungstätigkeit <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>sumweltamtes fallen große Datenmengen an.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r katasterführen<strong>de</strong>n Stelle zusammengefasst,<br />
aufbereitet und zur weiteren Nutzung<br />
bereitgestellt.<br />
Um die anlagenbezogenen Daten effektiv bearbeiten<br />
zu können, wur<strong>de</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
<strong>de</strong>n zuständigen Behör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s Sachsen<br />
das Anlageninformationssystem-Immissionsschutz<br />
(AIS-I) entwickelt. Im Weiteren schlossen<br />
sich die Län<strong>de</strong>r Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Schleswig-Holstein, Thüringen, Nie<strong>de</strong>rsachsen, Hessen<br />
und Rheinland-Pfalz als Nutzer und gleichberechtigte<br />
Partner bei <strong>de</strong>r Weiterentwicklung an.<br />
Es entstand ein leistungsfähiges und übersichtliches<br />
Datenverarbeitungssystem, in <strong>de</strong>m Daten zur Arbeitsstätte/Anlage,<br />
zu Genehmigungsverfahren,<br />
zu Betriebsbereichen und störfallrelevanten Anlagen,<br />
zu Emissionen, zu Nachbarschaftsbeschwer<strong>de</strong>n<br />
und zur Anlagenüberwachung verwaltet<br />
und je nach Erfor<strong>de</strong>rnis ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> wird AIS-I im Ministerium für Ländliche<br />
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz, im<br />
Lan<strong>de</strong>sumweltamt und im Lan<strong>de</strong>samt für Verbraucherschutz,<br />
Landwirtschaft und Flurneuordnung eingesetzt.<br />
Insgesamt wird AIS-I von mehr als 270 Mitarbeitern<br />
genutzt.<br />
Im AIS-I sind u.a. Informationen zu<br />
– ca. 2.000 Betreibern,<br />
– mehr als 26.000 Arbeitsstätten,<br />
– ca. 37.000 Anlagen,<br />
– ca. 7.000 Genehmigungsverfahren,<br />
– ca. 4.500 Anzeigeverfahren,<br />
– ca. 5.000 Emissionserklärungen nach 11. BImSchV<br />
(Emissionserklärungsverordnung),<br />
– 48 Betriebsbereichen nach 12. BImSchV (Störfallverordnung),<br />
– 32 Großfeuerungsanlagen nach 13. BImSchV<br />
(Großfeuerungsanlagenverordnung),<br />
– ca. 7.500 Beschwer<strong>de</strong>n,<br />
– mehr als 25.000 Anlagenkontrollen sowie<br />
– Ergebnisse zu mehr als 3.000 Immissions-, vorwiegend<br />
Lärmmessungen und<br />
– Ergebnisse zu mehr als 7.500 Emissionsmessungen<br />
enthalten.