KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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(5) Son<strong>de</strong>rmaßnahmen<br />
Deponierückbau<br />
Zwei Deponien wur<strong>de</strong>n vollständig zurückgebaut. Es<br />
han<strong>de</strong>lte sich um kleinere Deponien, das Ablagerungsvolumen<br />
betrug 250.000 m 3 (Treuenbrietzen,<br />
Landkreis Potsdam-Mittelmark) bzw. 80.000 m 3<br />
(Burg, Landkreis Spree-Neiße). Im Abstrom <strong>de</strong>r Deponie<br />
Treuenbrietzen war ein Grundwasserscha<strong>de</strong>n<br />
festgestellt wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ssen Ursachen nicht zweifelsfrei<br />
geklärt wer<strong>de</strong>n konnten. Durch <strong>de</strong>n Rückbau entging<br />
<strong>de</strong>r Deponieinhaber weiteren Diskussionen um<br />
die Störerfunktion. Finanziell stellte sich <strong>de</strong>r Rückbau<br />
als geringfügig positiver dar als die Sicherung auf<br />
DKI-Niveau. Die Deponie Burg lag in einem touristisch<br />
frequentierten Gebiet. Das Deponat konnte zur<br />
Endprofilierung an<strong>de</strong>rer Deponien <strong>de</strong>s Landkreises<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
In einem weiteren Fall (Wernsdorf, Berliner Stadtreinigungsbetriebe)<br />
wur<strong>de</strong> ein Teilrückbau zur<br />
Beseitigung <strong>de</strong>r Ursachen eines zweifelsfrei auf die<br />
Deponie zurückgehen<strong>de</strong>n Grundwasserscha<strong>de</strong>ns<br />
durchgeführt. Über Ablauf und Erfolg ist in <strong>de</strong>r Literatur<br />
publiziert wor<strong>de</strong>n.<br />
In-situ-Stabilisierung<br />
Auf <strong>de</strong>r Deponie Milmersdorf (Landkreis Uckermark,<br />
600.000 m 3 , ausschließlich ländlicher Siedlungsabfall<br />
und mineralische Abfälle, Ablagerungsen<strong>de</strong><br />
1998, die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> üblichen geologischen<br />
Verhältnisse) wur<strong>de</strong> die in-situ-Stabilisierung<br />
angewen<strong>de</strong>t. Ablauf und Ergebnisse <strong>de</strong>r Maßnahme<br />
wur<strong>de</strong>n mehrfach publiziert.<br />
Insgesamt konnten 3.900 t – das sind 90 % – <strong>de</strong>s biologisch<br />
austragbaren Kohlenstoffs abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Restgasemissionen betragen 0,3 – 0,4 l CH 4 /<br />
m 2 ·h. Die Versuchsergebnisse erlaubten, auf das eigentlich<br />
gebotene Kombinationsabdichtungssystem<br />
zu verzichten und eine Abdichtung mit einer dichten<strong>de</strong>n<br />
Komponente (hier Kunststoffdichtungsbahn) zuzulassen.<br />
• Finanzielle Aspekte<br />
Das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt<br />
und Verbraucherschutz <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
schuf durch die Gewährung von För<strong>de</strong>rmitteln aus<br />
<strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>shaushalt und aus <strong>de</strong>m Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Anreize, mit<br />
<strong>de</strong>n Stilllegungsmaßnahmen zeitnah zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Abfallablagerung zu beginnen.<br />
Es wur<strong>de</strong>n für 30 Deponien För<strong>de</strong>rmittel in Höhe von<br />
ca. 60.556 T€ bewilligt, mit <strong>de</strong>nen Stilllegungsmaßnahmen<br />
im Umfang von ca. 130.350 T€ realisiert wur<strong>de</strong>n.<br />
Eine Abschätzung über <strong>de</strong>n Finanzbedarf <strong>de</strong>r<br />
Stilllegungsmaßnahmen insgesamt lässt sich aus<br />
diesen Zahlen nicht ableiten, da sowohl unterschiedlichste<br />
Teilmaßnahmen als auch komplette Stilllegungen<br />
bezuschusst wur<strong>de</strong>n.<br />
Die für die För<strong>de</strong>rmittelbeantragung herangezogenen<br />
Kostenansätze wur<strong>de</strong>n teilweise <strong>de</strong>utlich unterschritten.<br />
Durchschnittlich wur<strong>de</strong>n auf 10 % <strong>de</strong>r bewilligten<br />
För<strong>de</strong>rmittel Verzichte erklärt.<br />
5.6 Abfallwirtschaftsprognose <strong>de</strong>r<br />
Siedlungsabfälle<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Fortschreibung <strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsplanes<br />
– Teilplan Siedlungsabfälle – <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Jahr 2007 war eine Abfallwirtschaftsprognose<br />
<strong>de</strong>r Siedlungsabfälle zu erarbeiten.<br />
Mit dieser Prognose waren vor allem die folgen<strong>de</strong>n<br />
Fragen zu beantworten:<br />
– Wie groß sind die künftig durch die öffentlich-rechtlichen<br />
Entsorgungsträger (örE) <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
zu entsorgen<strong>de</strong>n Abfallmengen?<br />
– Wie groß sind die zur Entsorgung dieser Abfälle im<br />
Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> voraussichtlich verfügbaren<br />
Entsorgungskapazitäten?<br />
– Ist die Entsorgungssicherheit dieser Abfälle im<br />
Planungszeitraum gewährleistet?<br />
• Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft wird wesentlich<br />
von <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n europarechtlichen, nationalen und<br />
lan<strong>de</strong>srechtlichen Vorgaben bestimmt. Von beson<strong>de</strong>rer<br />
Be<strong>de</strong>utung für die Prognose war das En<strong>de</strong> von<br />
Übergangsfristen <strong>de</strong>r Abfallablagerungsverordnung<br />
zum 1. Juni 2005. Zum einen war spätestens ab diesem<br />
Zeitpunkt eine Deponierung nur noch für solche<br />
Abfälle zulässig, die die Zuordnungswerte ohne Vorbehandlung<br />
einhalten. Das be<strong>de</strong>utet faktisch eine<br />
Vorbehandlungspflicht für alle organikhaltigen Abfälle.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren dürfen Alt<strong>de</strong>ponien, die <strong>de</strong>n technischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TA Siedlungsabfall nicht<br />
entsprechen, nicht mehr o<strong>de</strong>r nur noch befristet weiterbetrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Umsetzung dieser Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> war und ist mit tief greifen<strong>de</strong>n<br />
Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r öffentlichen Abfallentsorgung<br />
verbun<strong>de</strong>n, die vor allem durch eine völlig<br />
neue Verteilung von Abfällen auf die einzelnen Entsorgungswege<br />
sowie durch eine relevante Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s durch die örE zu entsorgen<strong>de</strong>n Abfallaufkommens,<br />
insbeson<strong>de</strong>re bei Gewerbeabfällen, gekennzeichnet<br />
sind.<br />
• Prognose <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Abfallmengen<br />
Der Prognose wur<strong>de</strong> das aktuelle Aufkommen an Abfällen<br />
zugrun<strong>de</strong> gelegt, die <strong>de</strong>n örE gemäß § 13 Kreislaufwirtschafts-<br />
und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) zu<br />
UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />
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