KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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Kurzinformationen<br />
Wasser<br />
1 Klimadaten und Gewässerbewirtschaftung 2006<br />
• Klimadaten und Wasserhaushalt<br />
Das Jahr 2006 war in Deutschland sehr warm, relativ<br />
trocken und sehr sonnig.<br />
Die Jahresbilanz <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlags zeigt ein leichtes<br />
Defizit, <strong>de</strong>utschlandweit fielen rund 732 Liter pro Quadratmeter<br />
(l/m 2 ) Regen, Schnee o<strong>de</strong>r Hagel. Das sind<br />
93 % <strong>de</strong>s Normalwertes von 789 l/m 2 .<br />
Wie in ganz Deutschland war das Jahr 2006 auch in<br />
<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> überdurchschnittlich warm und<br />
trocken: <strong>de</strong>r Gebietsnie<strong>de</strong>rschlag betrug nur etwa<br />
436 l/m 2 (78 % <strong>de</strong>s Normalwertes). Deutschlandweit<br />
am wenigsten Nie<strong>de</strong>rschlag mit 326 l/m 2 gab es im<br />
Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> in Coschen, Landkreis O<strong>de</strong>r-<br />
Spree.<br />
Im Abflussjahr 2006 lagen die Abflüsse in allen<br />
Flussgebieten beinahe ganzjährig unter <strong>de</strong>n<br />
mehrjährigen Monatsmittelwerten. Das niedrige<br />
Abflussniveau <strong>de</strong>s Abflussjahres 2005 setzte sich<br />
damit auch im Jahr 2006 trotz ausgeglichener Winternie<strong>de</strong>rschläge<br />
fort. Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlagsereignisse<br />
im Februar sowie die gleichzeitig<br />
einsetzen<strong>de</strong> Schneeschmelze En<strong>de</strong> März, die in<br />
<strong>de</strong>n <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Flussgebieten niedrige bis mittlere<br />
Hochwasserabflüsse auslösten.<br />
Die extremen Temperaturen im Juni und Juli führten<br />
zu <strong>de</strong>utlichen Abflussrückgängen in allen<br />
Flussgebieten.<br />
Lokale Starkregenereignisse im Juli 2006 wur<strong>de</strong>n<br />
nur in geringem Umfang abflusswirksam. Ge-<br />
Gebietsnie<strong>de</strong>rschläge für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> im Jahr 2006<br />
Datenquelle: Deutscher Wetterdienst<br />
6 Wasser<br />
meinsam mit <strong>de</strong>r sich im August anschließen<strong>de</strong>n<br />
feuchteren und kühleren Witterungsperio<strong>de</strong> verhin<strong>de</strong>rten<br />
sie jedoch das Eintreten extremer Niedrigwasserverhältnisse<br />
im Sommer 2006. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Kalen<strong>de</strong>rjahres 2006 lagen in allen Flussgebieten<br />
die Abflussverhältnisse unter <strong>de</strong>n langjährigen<br />
Vergleichswerten.<br />
➠ Siehe auch Fachartikel Seite 54<br />
• Wasserbewirtschaftung im Einzugsgebiet <strong>de</strong>r<br />
Spree<br />
Talsperre Spremberg<br />
Die größte Talsperre (TS) <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
dient <strong>de</strong>m Hochwasserschutz und <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />
Niedrigwasseraufhöhung <strong>de</strong>r Spree im mittleren<br />
und unteren Spreegebiet. Der Gesamtstauraum<br />
<strong>de</strong>r Talsperre Spremberg einschließlich Hochwasserschutzraum<br />
beträgt 42,7 Mio. m 3 . Der nutzbare<br />
Betriebsraum wird mit 17,0 Mio. m 3 angesetzt und<br />
entspricht <strong>de</strong>r Speicherlamelle von 92,00 m NN bis<br />
89,00 m. Aufgrund <strong>de</strong>r angespannten Bilanzsituation<br />
im Spreegebiet wird zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Frühjahrs im Rahmen<br />
einer flexiblen Bewirtschaftung ein Stauziel zwischen<br />
92,30 m und 92,50 m angestrebt. Hierdurch ist<br />
eine zusätzliche Wasserreserve von ca. 3 Mio. m 3<br />
verfügbar. Aufgrund <strong>de</strong>r Niedrigwassersituation<br />
im Jahr 2006 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Wasserstand <strong>de</strong>r Talsperre<br />
Spremberg im Zeitraum von Mitte Juni bis En<strong>de</strong><br />
September von 92,30 m NN auf 89,70 m NN abgesenkt.<br />
Dies entspricht einem Speichervolumen von<br />
rd. 16 Mio. m 3 . Hiervon sind ca. 12 Mio. m 3 als wirksamer<br />
Anteil zur Niedrigwasseraufhöhung anzusetzen,<br />
etwa 4 Mio. m 3 müssen als Verlustgröße für Verdunstung<br />
veranschlagt wer<strong>de</strong>n. Eine intensive Beanspruchung<br />
<strong>de</strong>r Talsperre erfolgte im Juli mit einer<br />
Absenkung von 91,80 m NN auf 90,77 m NN, das entspricht<br />
einem Speichervolumen von ca. 6,6 Mio. m 3 .<br />
Es konnte eine mittlere Talsperrenabgabe von 9,5<br />
m 3 /s realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Niedrigwasser, Wasser aus Sachsen<br />
Deutliche Anzeichen <strong>de</strong>r sich anbahnen<strong>de</strong>n extremen<br />
Niedrigwasserperio<strong>de</strong> waren bereits En<strong>de</strong> Juni<br />
festzustellen, als <strong>de</strong>r Abfluss am Pegel Leibsch<br />
(UP Spree) trotz Zuschusswasserbereitstellung aus<br />
<strong>de</strong>r TS Spremberg auf Werte um 1 m 3 /s und <strong>de</strong>r Abfluss<br />
am Pegel Große Tränke auf rd. 4 m 3 /s abfiel.<br />
Obwohl die Abgabe <strong>de</strong>r TS Spremberg über <strong>de</strong>n gesamten<br />
Zeitraum Juli/August stabil 8,8 bis 9,7 m 3 /s