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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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und weitere 43 Arten vom Aussterben bedroht. Die<br />

Bedrohung <strong>de</strong>r biologischen Vielfalt betrifft also nicht<br />

marginale Bestandteile, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Kern <strong>de</strong>s vorrangig<br />

mitteleuropäisch verbreiteten, teilweise en<strong>de</strong>mischen<br />

Sippenspektrums.<br />

Die Verbreitung <strong>de</strong>r Grauen Skabiose (Scabiosa canescens)<br />

ist weitgehend beschränkt auf kleine, zerstreute Teile<br />

Mitteleuropas. <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> stellt einen erheblichen Anteil<br />

dieses Areals. Aus <strong>de</strong>r kritischen Bestandssituation vieler<br />

Einzelvorkommen ergibt sich ein dringen<strong>de</strong>r Handlungsbedarf.<br />

Gefährdung heimischer Gefäßpflanzen 1993 und 2006 (aus [1])<br />

Kategorie 0 1 2 3 G 0-G (%) nicht V R D Gesamtzahl be-<br />

“ge- werteter<br />

fähr<strong>de</strong>t” Sippen<br />

Rote Liste neu 124 227 197 176 81 805 (41) 1.146 152 73 135 1.951<br />

Rote Liste 1993 79 186 145 215 - 625 (37) 1.060 - 35 84 1.685<br />

0 – ausgestorben, 1 – vom Aussterben bedroht, 2 – stark gefähr<strong>de</strong>t, 3 – gefähr<strong>de</strong>t, G – gefähr<strong>de</strong>t ohne Zuordnung<br />

eines Gefährdungsgra<strong>de</strong>s, V – zurückgehend, Arten <strong>de</strong>r Vorwarnliste, D – Datenlage ungenügend<br />

Arten <strong>de</strong>r Feuchtgebiete erlitten ihre größten Verluste<br />

bereits vor mehreren Jahrzehnten unter <strong>de</strong>m Einfluss<br />

komplexer Meliorationsvorhaben in <strong>de</strong>r Landwirtschaft.<br />

Durch Extensivierung <strong>de</strong>r Grünlandnutzung<br />

konnten sich einzelne Arten gut entwickeln. Arten <strong>de</strong>r<br />

nährstoffärmsten und hydrologisch beson<strong>de</strong>rs sensiblen<br />

Standorte haben dagegen mehrheitlich ein kritisches<br />

Bestandsniveau erreicht und zeigen weiter<br />

fortschreiten<strong>de</strong> Rückgangsten<strong>de</strong>nzen. Das wi<strong>de</strong>rspiegelt<br />

(noch) keine klimatisch bedingten Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Landschaftswasserhaushalts, son<strong>de</strong>rn<br />

die bis heute nutzungsbedingte künstliche Entwässerung<br />

und eine flächen<strong>de</strong>ckend übermäßige Nährstoffversorgung<br />

(Eutrophierung).<br />

Erst in jüngerer Zeit wer<strong>de</strong>n die dramatischen Einbrüche<br />

<strong>de</strong>utlich, welche die Arten <strong>de</strong>r offenen und halboffenen<br />

Trockenstandorte erlei<strong>de</strong>n. Einst verbreitete<br />

Sippen <strong>de</strong>r Trockenrasen und lichten Trockenwäl<strong>de</strong>r<br />

Pflanzen <strong>de</strong>r nährstoffarmen und kalkreichen Feuchtgebiete<br />

sind seit Jahrzehnten stark rückläufig. Das mittlerweile<br />

sehr seltene Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii)<br />

benötigt konsequente Pflege von kurzrasigen und lückigen<br />

Moorwiesen.<br />

Wie einige an<strong>de</strong>re Arten <strong>de</strong>s mäßig nährstoffreichen<br />

Feuchtgrünlan<strong>de</strong>s hat auch die Sumpf-Dotterblume (Caltha<br />

palustris) von <strong>de</strong>r Grünland-Extensivierung <strong>de</strong>r letzten 15<br />

Jahre profitiert und konnte ihre Bestän<strong>de</strong> leicht ausbauen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Beschränkung <strong>de</strong>r Düngung und angepassten<br />

Nutzungsterminen sind langzeitig hohe Wasserstän<strong>de</strong> unverzichtbar.<br />

Künftig ist eine Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s Verbun<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r zersplitterten Populationen durch Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Hydrologie stark entwässerter Grünlandstandorte<br />

notwendig.<br />

Beispiele von Gefäßpflanzen, <strong>de</strong>ren Bestandssituation sich in <strong>de</strong>n<br />

letzten 15 Jahren stabilisiert o<strong>de</strong>r verbessert hat<br />

Arten (Auswahl) Biotope Ursachen <strong>de</strong>r Bestandsverbesserung<br />

Bestandsentwicklungen auf ein gesichertes o<strong>de</strong>r wenig kritisches Niveau<br />

Acker-Filzkraut Sandige Brachen Stilllegung von ertragsschwachen<br />

(Filago arvensis)<br />

Ackerflächen nach 1990<br />

Blasen-Segge Nährstoffreiche Lokale Stabilisierung <strong>de</strong>s Wasser-<br />

(Carex vesicaria) Feuchtgebiete haushalts; Auflassung und Eutrophierung<br />

von Grünland<br />

Klarwasserseen Verbesserung <strong>de</strong>r Wasserqualität<br />

Großes Nixkraut<br />

(Najas marina)<br />

Strand-Dreizack<br />

(Triglochin maritimum)<br />

Dreizähniges Knabenkraut<br />

(Orchis tri<strong>de</strong>ntata)<br />

Schwimmfarn<br />

(Salvinia natans)<br />

Binnensalzstellen<br />

Halbtrockenrasen<br />

Flussauen,<br />

Altarme<br />

UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />

Lokale Stabilisierung o<strong>de</strong>r Anhebung<br />

<strong>de</strong>s Grundwasserstan<strong>de</strong>s, Extensivierung<br />

<strong>de</strong>r Grünlandnutzung<br />

Stabilisierung auf einem anhaltend kritischen Niveau<br />

Verstetigung und flächenmäßige<br />

Aus<strong>de</strong>hnung von Pflegemaßnahmen<br />

Erhöhte Dynamik <strong>de</strong>r Siedlungsgewässer<br />

nach Hochwässern<br />

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