KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de
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ar, aber volkswirtschaftlich zu hinterfragen (kompletter<br />
Import <strong>de</strong>r Lebens- und Futtermittel). Der Ermittlung<br />
<strong>de</strong>s Biomassepotenzials kommt eine<br />
Schlüsselrolle innerhalb <strong>de</strong>r Studie zu.<br />
Die Ackerfläche in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> schwankte in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen vier Jahren zwischen 1,03 Mio. ha und<br />
1,48 Mio. ha. In 2005 wur<strong>de</strong>n lt. Lan<strong>de</strong>sbauernverband<br />
(LBV) [5] auf 142.500 ha Ölsaaten, auf 181.300<br />
ha Roggen, Weizen auf 159.100 ha und Triticale auf<br />
76.600 ha angebaut. Der Maisanbau wur<strong>de</strong> 2005 auf<br />
22.500 ha (inklusive CCM) ausgeweitet. 12,9 % <strong>de</strong>r<br />
Ackerflächen waren Brachflächen.<br />
In <strong>de</strong>r Praxis wird ein Mix aus Rohstoffen zur Nahrungs-<br />
bzw. Futtermittelherstellung und stofflichen<br />
o<strong>de</strong>r energetischen Nutzung angebaut. Bestimmend<br />
dafür sind u. a. die jeweiligen Rahmenbedingungen<br />
sowie die Betriebsstruktur <strong>de</strong>s Produzenten. Aufgrund<br />
<strong>de</strong>r natürlichen Ertragsbedingungen in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />
ist <strong>de</strong>r Anbau von Nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen<br />
auf Stilllegungsflächen nur bedingt möglich<br />
(Biomasseaktionsplan <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>).<br />
Im Jahr 2005 erfolgte in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> auf einer<br />
Fläche von 91.111 ha <strong>de</strong>r Anbau Nachwachsen<strong>de</strong>r<br />
Rohstoffe. Dominierend waren:<br />
– Winterroggen mit 33.169 ha (davon 44 ha auf Stilllegungsflächen)<br />
– OO-Raps mit 32.872 ha (davon 9.639 ha auf Stilllegungsflächen)<br />
– Silomais mit 1.816 ha (davon 74 ha auf Stilllegungsflächen)<br />
Diese Anbauflächen betragen somit jeweils 18,3 %<br />
(Roggen), 23,1% (Ölsaaten) bzw. 8,1 % <strong>de</strong>r Gesamtanbauflächen<br />
im Jahr 2005.<br />
Als Grenzwertbetrachtung erfolgt eine Abschätzung,<br />
welches Energiepotential bestün<strong>de</strong>, wenn die gesamte<br />
zur Verfügung stehen<strong>de</strong> landwirtschaftlich genutzte<br />
Fläche von 1,336 Mio. ha im Jahr 2006 [12] zur<br />
Biomasseproduktion genutzt wür<strong>de</strong>.<br />
Annahme 1: Die Fläche von 1,336 Mio. ha wird mit<br />
Winterroggen angebaut. Nach MLUV-Hinweisen [13]<br />
ergibt sich ein Energiegewinn, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r Differenz<br />
von Aufwand zu Ertrag ergibt, von rund 120<br />
GJ/(ha·a). Mit dieser Annahme beträgt das Energiepotential,<br />
welches erzielt wer<strong>de</strong>n kann, wenn auf <strong>de</strong>r<br />
gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche Winterroggen<br />
angebaut wird, rund 160 PJ.<br />
Annahme 2: Beim Anbau von schnellwachsen<strong>de</strong>n<br />
Baumarten, wie zum Beispiel von geeigneten Pappeln,<br />
auf <strong>de</strong>r Fläche von 1,336 Mio. ha kann nach [13]<br />
mit einem spezifischen (Netto-) Energieertrag von<br />
rund 160 GJ/(ha·a) gerechnet wer<strong>de</strong>n. Damit errechnet<br />
sich das entsprechen<strong>de</strong> Energiepotenzial zu rund<br />
214 PJ/a.<br />
Bei <strong>de</strong>r konkreten Betrachtung <strong>de</strong>r bekannten Ausgangssituationen<br />
entsteht zwischen <strong>de</strong>m Flächenbedarf<br />
und <strong>de</strong>m daraus möglichen Energieertrag ein erheblich<br />
ungünstigeres Verhältnis. Hierbei wur<strong>de</strong> jedoch<br />
gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Ertragsermittlung aufgrund <strong>de</strong>r<br />
in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> bekannten vorherrschen<strong>de</strong>n Trockenheit<br />
und schlechten Bo<strong>de</strong>nverhältnisse, die Ursachen<br />
für häufig unterdurchschnittliche Flächenerträge sind,<br />
vorsichtig mit Durchschnittswerten kalkuliert. In Extremsituationen<br />
können aber auch diese Erträge im<br />
Einzelfall nicht gesichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Annahmen 1 und 2 enthalten zugleich einen Hinweis<br />
auf die energetisch vorteilhafteren Flächennutzungen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Biomasse. Hierbei erscheint <strong>de</strong>r<br />
Anbau von Getrei<strong>de</strong> nicht attraktiv. Für die Erschließung<br />
<strong>de</strong>s Biomassepotenzials bis 2020 wird von<br />
einem Fächenbedarf von ca. 800.000 ha ausgegangen.<br />
Durch <strong>de</strong>n differenzierten Anbau von Raps,<br />
Roggen, Mais und Schnellumtriebsholz könnte ein<br />
Energieertrag von ca. 60 PJ gesichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter Einhaltung <strong>de</strong>s Nachhaltigkeitsprinzips könnten<br />
in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> jährlich bis 5,5 Mio. m 3 Holz einer<br />
wirtschaftlichen Nutzung zugeführt wer<strong>de</strong>n [3, 4].<br />
Durch rechtliche, technische und ökonomische Beschränkungen<br />
beträgt die tatsächliche nutzbare Holzmenge<br />
4,9 Mio. m 3 (f) Derbholz bzw. 5,7 Mio. m 3 (f)<br />
Baumholz. Die jährlich aktivierbare Holzmenge wird<br />
auf 4,4 Mio. m 3 (f) geschätzt [4]. Der Anteil <strong>de</strong>s Holzes<br />
für die stoffliche Verwertung liegt stets bei 80 bis 90<br />
% <strong>de</strong>s Einschlages. Die Verarbeitungskapazität von<br />
gegenwärtig 5,2 Mio. m 3 (f) und in absehbarer Zeit von<br />
5,7 Mio. m 3 (f) in Sägewerken und zu Holzwerkstoffen<br />
überschreitet bereits heute die aktivierbare Holzmenge<br />
im Land.<br />
Gesetzt <strong>de</strong>n Fall, die gesamte aktivierbare Holzmenge<br />
von 4,4 Mio. m 3 aus <strong>de</strong>r Waldbewirtschaftung<br />
wür<strong>de</strong> energetisch genutzt, dann wür<strong>de</strong> unter Berücksichtigung<br />
einer Holzfeuchte von 15 – 20 %<br />
(lufttrocken) ein energetischer Gehalt von rund 28 PJ<br />
zur Verfügung stehen. Bei einer Feuchte unter 10 %<br />
(Holzpelletniveau) liegt <strong>de</strong>r Energiegehalt bei ca. 32<br />
PJ. Prinzipiell kann <strong>de</strong>r Holzbedarf (ca. 1,5 Mio. t/a)<br />
<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Biomasse-Kraftwerke zur Minimierung<br />
<strong>de</strong>r Importe langfristig vor allem aus Energieholzanbau<br />
in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Durch<br />
Lufttrocknung von wenigstens zwei Jahren kann ein<br />
Heizwert zwischen 15 und 16 MJ/kg erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Dies entspräche einem Energiegehalt <strong>de</strong>s eingesetzten<br />
Holzes von 22 bis 24 PJ.<br />
Die Untersuchungsergebnisse belegen, dass <strong>de</strong>r<br />
Waldreichtum <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>s bislang zu einer verbalen<br />
Überbewertung <strong>de</strong>r tatsächlich für die stoffliche<br />
und energetische Nutzung verfügbaren Potenziale<br />
führte. Bei einer nachhaltigen Holznutzung <strong>de</strong>s Po-<br />
UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />
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