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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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Vier Ausnahmen<br />

Ausnahme 1: Einschränkung <strong>de</strong>s Anwendungsbereichs<br />

<strong>de</strong>r Deponieverordnung<br />

Nach § 1 Abs. 4 gilt die Deponieverordnung nicht für<br />

– Deponien o<strong>de</strong>r Deponieabschnitte, die(…) ein Deponievolumen<br />

von weniger als 150.000 m 3 aufweisen<br />

und auf <strong>de</strong>nen ausschließlich Siedlungsabfälle<br />

abgelagert wor<strong>de</strong>n sind,<br />

– Deponien o<strong>de</strong>r Deponieabschnitte, (…) auf <strong>de</strong>nen<br />

spätestens am 31.12.1996 die Ablagerungsphase<br />

eingestellt wor<strong>de</strong>n ist,<br />

– Deponien o<strong>de</strong>r Deponieabschnitte, auf <strong>de</strong>nen vor<br />

<strong>de</strong>m 01.08.2002 die Stilllegungsphase begonnen<br />

hat und für die vor <strong>de</strong>m 01.08.2002 Festlegungen<br />

für die Stilllegung und Nachsorge §§<br />

31, 35, 36 KrW-/AbfG getroffen wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei<br />

<strong>de</strong>nen bereits entsprechen<strong>de</strong> Maßnahmen nach<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TASi/TAA durchgeführt<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Dies trifft auf 15 Deponien <strong>de</strong>r öffentlich-rechtlichen<br />

Entsorgungsträger zu. (Auf die Tausen<strong>de</strong> sogenannten<br />

Bürgermeister<strong>de</strong>ponien, die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

<strong>de</strong>r Zuständigkeit <strong>de</strong>r Unteren Abfallwirtschaftsbehör<strong>de</strong>n<br />

überantwortet wur<strong>de</strong>n, soll an dieser Stelle<br />

nicht eingegangen wer<strong>de</strong>n.)<br />

Diese wur<strong>de</strong>n wie folgt stillgelegt:<br />

– durch Rückbau (zwei Deponien – siehe unten)<br />

– durch Erdab<strong>de</strong>ckung, meist als Wasserhaushaltsschicht<br />

gestaltet (fünf Deponien)<br />

– durch Einkomponentendichtungen mit Kunststoffdichtungsbahn<br />

(vier Deponien), mineralischer<br />

Dichtungsschicht (zwei Deponien) o<strong>de</strong>r Bentonitmatte<br />

(eine Deponie).<br />

Die Deponie Jüterbog <strong>de</strong>s Südbran<strong>de</strong>nburgischen<br />

Abfallzweckverban<strong>de</strong>s gehört in diese Kategorie<br />

als einzige Deponie mit einer Kapillarsperre.<br />

Diese Deponie (sehr günstige geologische Verhältnisse,<br />

850.000 m 3 Deponievolumen) bot sich wegen<br />

<strong>de</strong>r steilen Böschungen und eines in <strong>de</strong>r Nähe befindlichen<br />

Sandvorkommens für eine Kapillarsperre<br />

an. Allerdings stellte sich die Materialbeschaffung<br />

aufgrund <strong>de</strong>r hohen Anfor<strong>de</strong>rungen als Hauptproblem<br />

<strong>de</strong>r Realisierung dar.<br />

Ausnahme 2: Temporäre Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

§§ 12 Abs. 5, 14 Abs. 7 DepV lassen die Aufbringung<br />

einer temporären Oberflächenab<strong>de</strong>ckung zu.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Setzungsbeobachtungen<br />

haben sich bisher die Betreiber von elf Deponien<br />

entschlossen, temporäre Ab<strong>de</strong>ckungen aufzubringen.<br />

Der Regelfall ist also die sofortige Stilllegung mit<br />

einer endgültigen Oberflächenabdichtung. Als temporäre<br />

Ab<strong>de</strong>ckungen fan<strong>de</strong>n Verwendung<br />

– verschweißt o<strong>de</strong>r unverschweißt verlegte Kunststoffdichtungsbahnen<br />

und<br />

– mineralische Abdichtungen mit k = 1 … 5·10 -8 m/s.<br />

In vier Fällen streben die Deponiebetreiber die Anerkennung<br />

<strong>de</strong>r als „temporär“ aufgebrachten Dichtung<br />

als endgültige Oberflächenabdichtung an. Als Beispiele<br />

seien genannt:<br />

Deponie Pritzwalk im Landkreis Prignitz:<br />

– Deponievolumen 400.000 m 3<br />

– die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> üblichen geologischen Verhältnisse<br />

– Dichtungselement: 7 cm Trisoplast<br />

(Vor <strong>de</strong>r endgültigen Entscheidung ist <strong>de</strong>r Zustand<br />

<strong>de</strong>r Trisoplastdichtung durch Aufgrabung zu untersuchen).<br />

Deponie Wriezen im Landkreis Märkisch-O<strong>de</strong>rland:<br />

– Deponievolumen 300.000 m 3<br />

– die in <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> üblichen geologischen Verhältnisse<br />

– Dichtungselement: mineralische Abdichtung<br />

0,5m, k = 1·10 -8 m/s<br />

Im Falle <strong>de</strong>r Deponie Brück im Landkreis Potsdam-<br />

Mittelmark (Deponievolumen 480.000 m 3 , die in<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> üblichen geologischen Verhältnisse) erkannte<br />

das Lan<strong>de</strong>sumweltamt <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> die auf<br />

<strong>de</strong>m 1. Bauabschnitt als temporär aufgebrachte mineralische<br />

Dichtung als endgültige Oberflächenabdichtung<br />

an, nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Deponiebetreiber nachgewiesen<br />

hat, dass <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rte k-Wert von 5·10 -9 m/s<br />

erheblich unterschritten wur<strong>de</strong> (k im Mittel 5·10 -10 m/s).<br />

Die Restdurchsickerung wur<strong>de</strong> gutachterlich mit 1,5<br />

bis 3 % <strong>de</strong>r jährlichen Nie<strong>de</strong>rschlagsmenge ermittelt.<br />

Zur Feststellung <strong>de</strong>s k-Wertes wur<strong>de</strong>n auch Proben<br />

aus Aufgrabungen genommen und dabei <strong>de</strong>r Zustand<br />

<strong>de</strong>r mineralischen Dichtungsschicht bewertet. Im<br />

Kuppenbereich wur<strong>de</strong> die Deponie mit einer Kunststoffdichtungsbahn<br />

abgedichtet.<br />

Ausnahme 3: Gleichwertige Systeme im Sinne<br />

<strong>de</strong>s Anhangs 1, Nr. 2 Satz 1 Deponieverordnung<br />

Anhang 1 Nr. 2 Satz 1 DepV lässt die Möglichkeit zu,<br />

anstelle <strong>de</strong>s Regelsystems ein Oberflächenabdichtungssystem<br />

aus gleichwertigen Systemkomponenten<br />

o<strong>de</strong>r einer gleichwertigen Kombination von Systemkomponenten<br />

zu errichten. Eine Arbeitsgruppe<br />

<strong>de</strong>r LAGA hatte in einem 2001 herausgegebenen<br />

Arbeitspapier „Infiltration von Wasser in <strong>de</strong>n Deponiekörper<br />

und Oberflächenabdichtungen und -ab<strong>de</strong>ckungen“<br />

die Erkenntnisse zu alternativen Dichtungssystemen<br />

zusammengefasst und Empfehlungen<br />

für <strong>de</strong>n Einsatz von Systemkomponenten<br />

anstelle <strong>de</strong>r Systemkomponenten <strong>de</strong>r Regelsysteme<br />

ausgesprochen. In diesem LAGA-Papier wird <strong>de</strong>r Ein-<br />

UMWELTDATEN BRANDENBURG 2007<br />

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