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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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<strong>de</strong>r betriebenen Deponien an <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Abfalltechnik“<br />

wur<strong>de</strong> 1994/1995 von <strong>de</strong>n Deponiebetreibern<br />

gefor<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>n Gashaushalt auf <strong>de</strong>n Deponien<br />

zu untersuchen und Gasprognosen zur Deponiegasentwicklung<br />

zu erstellen.<br />

Als praktische Arbeitshilfe zur Vorgehensweise bei<br />

<strong>de</strong>r gastechnischen Untersuchung wur<strong>de</strong> vom LUA in<br />

<strong>de</strong>n „Berichten aus <strong>de</strong>r Arbeit 1996“ ein Leitfa<strong>de</strong>n veröffentlicht,<br />

auf <strong>de</strong>ssen Grundlage nahezu alle gasrelevanten<br />

Deponien <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s untersucht und beurteilt<br />

wur<strong>de</strong>n. In dieser Veröffentlichung sind weiterhin<br />

die Grundlagen <strong>de</strong>r Deponiegasentstehung und die<br />

Zusammensetzung <strong>de</strong>s Deponiegases erläutert, so<br />

dass an dieser Stelle darauf nur verkürzt eingegangen<br />

wird [Berichte aus <strong>de</strong>r Arbeit 1996, S. 102 – 108,<br />

(Hrsg.) LUA 1997]. Zusammengefasst ist festzuhalten,<br />

dass durch mikrobielle Abbauprozesse im<br />

unvorbehan<strong>de</strong>lten Siedlungsabfall <strong>de</strong>r biologisch<br />

verfügbare Kohlenstoff im anaeroben Milieu <strong>de</strong>s<br />

Deponiekörpers zu Deponiegas, Wasser und Mineralien<br />

umgewan<strong>de</strong>lt wird. Das entstehen<strong>de</strong> Deponiegas<br />

setzt sich dabei zu etwa 35 – 55 % aus<br />

Methangas und zu 45 – 65 % aus Kohlendioxid zusammen.<br />

Daneben sind bis zu 1 % Spurengase<br />

enthalten, die auch z.T. <strong>de</strong>n typischen Geruch <strong>de</strong>r<br />

Siedlungsabfall<strong>de</strong>ponien verursachen.<br />

Da bei <strong>de</strong>r biologischen Umwandlung von Kohlenstoff<br />

unter Deponiebedingungen etwa 150 –<br />

200 m 3 Deponiegas pro Tonne Siedlungsabfall<br />

über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren (und<br />

länger) entsteht, kann nachvollzogen wer<strong>de</strong>n, dass<br />

die Deponien mit großen Siedlungsabfallmengen,<br />

wie die „Berliner Deponien“ im Land <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong><br />

(Ablagerungsvolumen zwischen 4 m 3 und 20 Mio.<br />

m 3 ), <strong>de</strong>n größten Anteil am Methanausstoß auch über<br />

einen längeren Zeitraum aufweisen. Die bereits vor<br />

1990 betriebenen fünf „Berliner Groß<strong>de</strong>ponien“ produzieren<br />

jeweils Deponiegas zwischen 1.000 bis<br />

5.000 m 3 /h. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um die Deponien<br />

– Wernsdorf im Landkreis Dahme-Spree (LDS),<br />

– Schwanebeck-Nord im Landkreis Barnim (BAR),<br />

– Schöneiche im Landkreis Teltow-Fläming (TF),<br />

– Schöneicher Plan im Landkreis Teltow-Fläming<br />

(TF) und<br />

– Vorketzin im Landkreis Havelland (HVL).<br />

Diese Deponien wur<strong>de</strong>n daher auch als erste im Land<br />

gastechnisch untersucht und mit Deponiegasfassungs-/-verwertungsanlagen<br />

ausgestattet.<br />

Im Ergebnis <strong>de</strong>r Deponiegasuntersuchungen an<br />

53 <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Siedlungsabfall<strong>de</strong>ponien mit<br />

relevanten Gasbildungsprozessen wur<strong>de</strong> festgestellt,<br />

dass auf Deponien mit durchschnittlicher<br />

Größe (Ablagerungsvolumen 300.000 – 1 Mio. m 3 )<br />

152 FACHARTIKEL Technischer Umweltschutz<br />

mit einer Deponiegasproduktion von 150 – 800<br />

m 3 /h gerechnet wer<strong>de</strong>n kann. Dies betraf zum Abschluss<br />

<strong>de</strong>s Untersuchungszeitraumes 41 Deponien<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Die Abbildung 1 zeigt als Beispiel <strong>de</strong>n typischen Verlauf<br />

<strong>de</strong>r Gasbildung in einer 20 Jahre betriebenen,<br />

dann abgeschlossenen Deponie:<br />

Abb. 1: Gasproduktionsganglinie<br />

Nach Vorliegen <strong>de</strong>r Ergebnisse aus <strong>de</strong>n Prognoserechnungen<br />

und Gasabsaugversuchen wur<strong>de</strong>n die<br />

Deponiebetreiber mit relevantem Gasaufkommen<br />

vom LUA aufgefor<strong>de</strong>rt, Antragsunterlagen zur Fassung<br />

und Behandlung <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n Deponiegases<br />

vorzulegen und die Genehmigungen zum Bau<br />

und Betrieb <strong>de</strong>r Anlagen zu beantragen.<br />

Das entstehen<strong>de</strong> Deponiegas wird bei diesen Deponien<br />

mittels „aktiver Gasfassung“ aus <strong>de</strong>m Deponiekörper<br />

herausgesaugt und Gasbehandlungs-/-verwertungsanlagen<br />

zugeführt. Zur gezielten<br />

Fassung und Ableitung <strong>de</strong>s im Deponiekörper<br />

unter einem Eigendruck von etwa 40 hPa stehen<strong>de</strong>n<br />

Gases bedarf es eines Brunnensystems und entsprechend<br />

dimensionierter Rohrleitungen zur Gasbehandlungsanlage.<br />

Da <strong>de</strong>r Eigendruck allein nicht<br />

zur vollständigen Ableitung <strong>de</strong>s entstehen<strong>de</strong>n Gases<br />

ausreicht, wird mittels Unterdruck von ca. 30 hPa das<br />

Gas gezielt erfasst und ein konstanter Gasfluss aus<br />

<strong>de</strong>m Deponiekörper gewährleistet. Mit <strong>de</strong>m Deponiegas<br />

wer<strong>de</strong>n dabei auch Silikate und leichtflüchtige<br />

Kohlenwasserstoffverbindungen angesaugt, die neben<br />

<strong>de</strong>m Wasserdampf im Gasgemisch vor <strong>de</strong>r weiteren<br />

Gasbehandlung in speziellen Abschei<strong>de</strong>anlagen<br />

ausgeschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Anschluss wird das Gas je nach Methangehalt

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