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KurzinformationenKurzinformationen - LUGV - Brandenburg.de

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Gemische sind die Explosionsbereiche in Abhängigkeit<br />

vom Inertgasanteil (N 2 , CO 2 ) eingezeichnet. Trägt<br />

man für ein Deponiegasgemisch o<strong>de</strong>r ein Gasgemisch<br />

mit Luft die einzelnen Volumenanteile von Luft,<br />

Methan und Inertgas ein, so ist aus <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s<br />

Schnittpunktes ersichtlich, ob das Gemisch explosionsfähig<br />

ist. Gleichzeitig ist auch über die Luftzumischungsgera<strong>de</strong><br />

ersichtlich, bei welcher Verschiebung<br />

<strong>de</strong>r Einzelvolumenanteile ein explosionsfähiges Gemisch<br />

entstehen kann. So kann also bei einem Gemisch<br />

mit einem Luftvolumenanteil von weniger als<br />

58 % (was einem Sauerstoffanteil von 11,6 % entspricht)<br />

unter atmosphärischen Bedingungen auch<br />

bei beliebigem Methan/Inertgas-Verhältnis keine Explosion<br />

in Gang gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Somit lassen sich ganz bestimmte Sicherheitsgrenzwerte<br />

<strong>de</strong>r Volumenverhältnisse bei Deponiegas aufstellen,<br />

bei <strong>de</strong>nen keine explosionsfähigen Gemische<br />

gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können. Das Gefährdungspotential<br />

einer Deponie wird auch nach diesem Kriterium beurteilt.<br />

Daneben besteht ebenfalls die Gefahr, dass Deponiegas<br />

aufgrund seines höheren Kohlendioxidanteils<br />

(schwerer als Luft!) in Kellerräume, Rohrleitungssysteme<br />

o<strong>de</strong>r Schächte gelangt und dort eine Erstickungsgefahr<br />

durch Luftverdrängung besteht. Es<br />

war daher neben <strong>de</strong>n umweltrelevanten Grün<strong>de</strong>n<br />

auch Aufgabe <strong>de</strong>s LUA, Vorkehrungen gegen Gefahren<br />

<strong>de</strong>s unterirdischen und somit unkontrollierten<br />

Austritts von Deponiegas in umliegen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r technische Anlagen zu verhin<strong>de</strong>rn. Auch hierzu<br />

wur<strong>de</strong>n alle Deponiebetreiber frühzeitig aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

Messeinrichtungen im Bo<strong>de</strong>n zwischen <strong>de</strong>rartigen<br />

Gefahrenstellen und <strong>de</strong>r Deponie einzurichten, zu<br />

kontrollieren und ggf. Abwehrmaßnahmen wie Gebäu<strong>de</strong>schutz,<br />

Bo<strong>de</strong>nbelüftung o<strong>de</strong>r auch Gasabsaugung<br />

im Bo<strong>de</strong>nbereich vorzunehmen.<br />

Abb. 4: Klimagasemissionen bran<strong>de</strong>nburgischer Deponien<br />

154 FACHARTIKEL Technischer Umweltschutz<br />

• Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Klimarelevanz <strong>de</strong>r Deponiegasbildung<br />

durch <strong>de</strong>ponietechnische Maßnahmen<br />

Die in <strong>de</strong>r Abbildung 4 dargestellte rote Kurve zeigt<br />

die stetige Zunahme <strong>de</strong>r Deponiegasemissionen aller<br />

<strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong>er Deponien ab <strong>de</strong>n 1980er Jahren<br />

und beson<strong>de</strong>rs nach 1990 aufgrund <strong>de</strong>r ständig zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Abfallmengen und biologisch verfügbaren<br />

Kohlenstoffgehalte im Siedlungsabfall, <strong>de</strong>ren<br />

Höhepunkt etwa 1998 mit einem theoretischen Wert<br />

von ca. 580 Mio. m 3 /a erreicht wur<strong>de</strong>.<br />

Gleichzeitig ist ebenfalls erkennbar, dass ab<br />

1996/1997 ein Rückgang <strong>de</strong>r Abfallmengen, aber<br />

auch erste Reduzierungen <strong>de</strong>s organischen Anteils<br />

im Siedlungsabfall zu einer Umkehr <strong>de</strong>s bis dahin stetig<br />

ansteigen<strong>de</strong>n Gasbildungspotenzials führten.<br />

Weiterhin ist anhand <strong>de</strong>r blauen Kurve ersichtlich,<br />

dass mit <strong>de</strong>r ab 1995 einsetzen<strong>de</strong>n Fassung und Behandlung<br />

von Deponiegas bereits eine erhebliche<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s emittieren<strong>de</strong>n Treibhausgases Methan<br />

gegen En<strong>de</strong> 2006 erreicht wur<strong>de</strong>. Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Betrachtungsjahres 2006 betrug die theoretisch entstan<strong>de</strong>ne<br />

Gasmenge nur noch etwa 480 Mio. m 3 /a,<br />

die tatsächlich gefasste Gasmenge bereits über 105<br />

Mio. m 3 /a.<br />

Schwerpunkt und Hauptzielrichtung <strong>de</strong>r Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Treibhausgases Methan bleiben daher<br />

– die Behandlungsmaßnahmen <strong>de</strong>s Abfalls zur Verhin<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Entstehung und<br />

– <strong>de</strong>ponietechnische Maßnahmen zur Erfassung<br />

und Behandlung <strong>de</strong>s Deponiegases.<br />

Die Entstehung von Deponiegas, insbeson<strong>de</strong>re von<br />

Methan, wird verhin<strong>de</strong>rt durch die Reduzierung <strong>de</strong>s<br />

zur Ablagerung gelangen<strong>de</strong>n organikhaltigen<br />

Restabfalls, z.B. durch Verwertung von Bioabfällen,<br />

im Wesentlichen aber durch die Behandlung<br />

<strong>de</strong>s Abfalls vor <strong>de</strong>r Ablagerung, um die biologisch<br />

abbaubaren Anteile im Abfall umzuwan<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>nn:<br />

bei aerober mechanisch-biologischer Behandlung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Abfallverbrennung entsteht lediglich<br />

Kohlendioxid.<br />

Die TA Siedlungsabfall und die Abfallablagerungsverordnung<br />

(AbfAblV) verlangen die Einhaltung bestimmter<br />

Zuordnungswerte, die <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r biologisch<br />

abbaubaren Bestandteile im Restabfall auf ein<br />

Minimum begrenzen. Dies kann nur durch Vorbehandlung<br />

in geeigneten Anlagen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Bis zur Errichtung <strong>de</strong>r dafür erfor<strong>de</strong>rlichen Anlagen<br />

wur<strong>de</strong> bereits durch an<strong>de</strong>re Maßnahmen <strong>de</strong>r Gehalt<br />

an nativ-organischen Bestandteilen reduziert.<br />

Das Lan<strong>de</strong>sumweltamt hatte zum 01. Juni 1999 angeordnet,<br />

dass auf betriebenen Siedlungsabfall<strong>de</strong>po-

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