Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.

Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren
tungen mit der Intention, die Kooperationen an Schulen als „Projekt“ des gesam-
ten Kollegiums zu verankern.
Nach den Einschätzungen der SchulleiterInnen liegen Rollen, Kompetenzen
und Aufgaben der Lehrkräfte in der Organisation von Lernprozessen an der
Schule. Sie verfügten dafür über umfangreiche Kompetenzen zur methodischen
Gestaltung von Unterricht und Angeboten. Die Zusammenarbeit mit KooperationspartnerInnen
sei dabei konzeptionell in die Unterrichtsgestaltung einzubinden.
Die Kompetenzen und Erfahrungen der außerschulischen PartnerInnen sollten
als Chance für die Wissensvermittlung verstanden und genutzt werden.
Die KooperationspartnerInnen erleben jene Lehrkräfte, die gemeinsam mit
ihren SchülerInnen an Angeboten des Kooperationspartners teilnehmen, oder die
gemeinsam mit dem Partner Angebote durchführen, ganz im Gegensatz zum traditionellen
Rollenverständnis als „Lernende“. An vielen Stellen ist allerdings unklar,
ob damit lediglich im kooperativen Setting ablaufende Lernprozesse gemeint
sind, an denen die Lehrkräfte zweifelsohne teilhaben, oder ob tatsächlich ein umfassender
sozialer Rollenwechsel der Lehrkraft vom Lehrenden zum Lernenden
und Lernbegleiter erfolgt.
Der Ausbildungsleiter eines Industriebetriebes berichtet von dem Vorschlag,
eine „Lehrerausbildung“ im Betrieb anzubieten, um den Lehrkräften die Möglichkeit
zu geben, selbst praktische Erfahrungen zu sammeln, indem sie einen Industriebetrieb
vor Ort kennen lernen.
„Das Einzige, was wir auch schon mal angeboten haben, was wir aber leider noch nicht realisieren
konnten, ist eigentlich - ja, ich hätte fast gesagt ,die Lehrerausbildung’. (...) Es fehlt natürlich
auch teilweise von der Zeit -, dass wir mal einige Lehrer zu uns in den Betrieb holen wollten, damit
die auch mal vor Ort einen Industriebetrieb kennen lernen. Denn das sind sehr wenige Lehrer,
die das kennen.
Ziel dieses Vorhabens ist es, den Lehrkräften praktische Erfahrungen und Kenntnisse
im Betrieb zu vermitteln, um den Unterricht praxis- und realitätsnah zu gestalten
bzw. Wissen vermitteln zu können, welches den Anforderungen nach der
Schule in Ausbildung und Beruf entspricht.
Die befragten KooperationspartnerInnen sehen in der Rolle der Lehrkraft als
„Lernendem“ einen Zusammenhang zu deren Kritikfähigkeit: Sowohl in der Auseinandersetzung
mit den SchülerInnen im Rahmen eines Demokratisierungsprozesses
von Unterrichtinhalten und -gestaltung, aber auch wenn es darum geht,
von SchülerInnen zu lernen, sollten Lehrkräfte SchülerInnenmeinungen zulassen
und diese konstruktiv für den Lehr- und Lernprozess nutzen. Vor allem im Be-
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