Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
3 Einschätzung der Kooperationsgewinne durch<br />
die befragten Akteure<br />
Nach Deinet und Dithmar (u.a.) können sich Kooperationen nur etablieren, „wenn<br />
die damit verbundenen Gewinne greifbar sind“ (Dithmar u.a. 1999: 166). Die AutorInnen<br />
führen weiter aus: „Von daher ist es für die Installierung einer Schulkooperation von elementarer<br />
Bedeutung, dass Lehrkräfte schnell und eindrucksvoll erleben, wie sie von der Neuerung<br />
profitieren“ (ebd.). Die Prämisse dieser Überlegungen ist das Menschenbild des homo<br />
oeconomicus, wie er Theorien der rationalen Wahl (rational choice) zugrunde liegt,<br />
und demzufolge Menschen ihr Handeln stets nach der Maximierung ihres individuellen<br />
Nutzens ausrichten. Demnach werden Kooperationen dann eingegangen<br />
und erhalten, wenn beide Seiten für sich einen möglichst großen Gewinn aus dieser<br />
Zusammenarbeit ziehen.<br />
Die Bedeutung des „Gebens und Nehmens“ für das Gelingen der eingegangenen<br />
Kooperationen betonen auch die InterviewpartnerInnen an unterschiedlichen<br />
Stellen. Aber im Gegensatz zu der oben vertretenen Annahme steht für alle beteiligten<br />
Akteure nicht so sehr der eigene, sondern vielmehr der Vorteil der SchülerInnen<br />
im Vordergrund. 24 Die KooperationspartnerInnen haben zudem meist<br />
auch mögliche Gewinne der anderen Kooperationsbeteiligten im Blick. Eine Ausnahme<br />
bilden die kaum thematisierten Gewinne der Fachkräfte, für die lediglich<br />
selbstreferentielle Äußerungen vorliegen, d.h. Äußerungen von Fachkräften zu<br />
Gewinnen der eigenen Akteursgruppe, während die anderen Akteursgruppen sich<br />
nicht (fremdreferentiell) auf Gewinne von Fachkräften beziehen. 25 Im Folgenden<br />
wird aus diesem Grund zwischen Gewinnen auf der institutionellen Ebene von<br />
Kooperationseinrichtung und Schule, sowie auf der personellen Ebene von Lehrkräften,<br />
Fachkräften und SchülerInnen unterschieden. Spezielle Gewinne der Akteursgruppe<br />
der SchulleiterInnen werden nicht aufgezeigt, da die befragten Akteure<br />
die Gewinne der SchulleiterInnen mit Gewinnen der Institution Schule gleichsetzen.<br />
Die folgende Abbildung veranschaulicht, dass die Gewinne der SchülerInnen –<br />
wie bereits weiter oben erwähnt: gemessen an der Anzahl der codierten Nennungen,<br />
nicht bezogen auf die Zahl der durchgeführten Interviews – für alle befragten Ak-<br />
24 Dieser Befund wird durch die Ergebnisse früherer Studien gestützt (vgl. etwa Behr-<br />
Heintze/Lipski 2005: 30).<br />
25 Mit „selbstreferentiell“ werden hier Äußerungen bezeichnet, die sich auf die eigene<br />
Akteursgruppe beziehen, während „fremdreferentiell“ die Bezugnahme auf eine andere<br />
Akteursgruppe bezeichnet.<br />
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