Deckblatt - Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Abschlussbericht KOSA – Kooperation von Schule mit außerschulischen Akteuren<br />
Ausschlag bei der Vergabe der Plätze geben. Diese Prioritätsverschiebung kann<br />
dabei allerdings nur vorübergehender Natur sein und muss sich auf temporär und<br />
regional bestehende Disparitäten im Angebot beschränken; mittelfristig muss die<br />
Schulentwicklungsplanung für jedes Kind, das einen Ganztagsplatz benötigt, auch<br />
ein entsprechendes Angebot bereit stellen.<br />
These 2: Die vielerorts entstehende Kooperationskultur zwischen Schule und außerschulischen<br />
PartnerInnen kann zu einem nachhaltig erweiterten Bildungs- und Professionsverständnis der<br />
Lehr- und Fachkräfte beitragen, taugt aber nicht zur Kompensation schulpädagogischdidaktischer<br />
Defizite der Unterrichtsgestaltung.<br />
Während sich in der vorliegenden Untersuchung z.B. in der Frage, unter welchen<br />
Bedingungen verbindliche vs. frei wählbare Unterrichts- und Angebotselemente<br />
für Kinder und Jugendliche nutzbar sind, Lernprozesse zwischen den pädagogischen<br />
Professionen nachweisen lassen und entsprechende institutionell<br />
tradierte Maximalpositionen von Schule (verbindlich-‚direktive’ Unterrichtsgestaltung)<br />
und Jugendhilfe (Freiwilligkeitsprinzip) in der gemeinsamen Praxis relativiert<br />
werden, kommt die fachpolitisch geforderte pädagogische Verzahnung von Unterricht<br />
und Angebot zwischen Schule und PartnerInnen offenbar nur schleppend<br />
voran, da es hierfür nicht zuletzt an Overheadressourcen (Anrechnungsstunden,<br />
gemeinsamen Besprechungszeiten etc.) auf beiden Seiten mangelt. Insbesondere<br />
in Bezug auf unterrichtsnahe Angebotssegmente – z.B. Hausaufgabenbetreuung –<br />
lässt sich ein gemeinsames pädagogisches Konzept offenbar wesentlich einfacher<br />
umsetzen, wenn die Lehrkräfte selbst in das Angebot einbezogen sind bzw. dieses<br />
alleine durchführen. Kooperation als Billiglösung um LehrerInnenstunden einzusparen,<br />
erweist sich hingegen als pädagogisch wenig effektiver Weg. Es lässt sich<br />
auf der Basis der vorliegenden Ergebnisse allerdings nicht endgültig klären, ob<br />
sich dieses Problem durch die Bereitstellung größerer zeitlicher Ressourcen für<br />
Vor- und Nachbereitungstätigkeiten lösen ließe oder ob beispielsweise Hausaufgabenbetreuung<br />
nicht letztendlich ein Angebotssegment ist, das ganz grundsätzlich<br />
besser von den Lehrkräften selbst bedient werden sollte.<br />
Eine wesentliche pädagogische Funktion der Kooperation von Schule mit außerschulischen<br />
Akteuren kann in der Anregung der Lehrkräfte im Hinblick auf die<br />
verstärkte Anwendung partizipativer, an den subjektiven Interessen der SchülerInnen<br />
orientierter Elemente bestehen. Die vorliegende Untersuchung relativiert<br />
dabei die verbreitete LehrerInnenargumentation, wonach sich die außerschulischen<br />
PartnerInnen mit ihren auf Freiwilligkeit basierenden Angeboten quasi ‚die<br />
Rosinen rauspicken’ können, während den SchülerInnen der Pflichtunterricht<br />
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